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Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2011
Das Lehrangebot richtet sich an die Studierenden der Philosophischen Fakultäten sowie der Fakultät Rechts- und Wirtschaftswissenschaft. Es ist fester Bestandteil der Studiengänge Geschichte (Lehramt, Magister, Bachelor, Master), Historisch orientierte Kulturwissenschaften (Diplom, Bachelor) sowie Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik (Vertiefungsfach in den Diplomstudiengängen). Wirtschafts- und sozialhistorische Lehrveranstaltungen sind zumeist auch für den Optionalbereich (Schwerpunkt Europa) anrechenbar.
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Prof. Dr. Margrit Grabas "Industrielle Revolution in Europa" Zeit: Mittwoch 10:00 Uhr - 12:00 Uhr Ort: Gebäude B 3 1, HS. I Beginn: 13.04.2011
Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist das Antlitz der euro-atlantischen Gesellschaften durch den Zusammenfall von ökonomischen, sozialen, kulturellen, demographischen und politisch-institutionellen Veränderungen radikal verändert worden. Im Mittelpunkt des damaligen gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozesses stand die relative Verdrängung des agrarwirtschaftlichen Sektors bei gleichzeitiger, insbesondere seit der Mitte des 19. Jahrhunderts rasant voranschreitender Industrialisierung. Ziel der Vorlesung soll es deshalb sein, diesen als Industrielle Revolution bezeichneten Prozeß in seinen grundlegenden Voraussetzungen, Entwicklungslinien sowie sozio-ökonomischen Folgewirkungen zu analysieren. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)
Einführende Literatur:
Die Übungsveranstaltung bietet Gelegenheit, auf der Grundlage der Anfertigung von Kurzreferaten ausgewählte Probleme der Vorlesung zu vertiefen sowie zu hinterfragen. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften) |
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Prof. Dr. Margrit Grabas "Das Ende des „Hölzernen Zeitalters“ Holzenergiekrise um 1800 in Europa" Zeit: Dienstag 16:00 Uhr - 18:00 Uhr Ort: Gebäude B 3 1, Raum 3.18 Beginn: 12.04.2011 Module: FW-AM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), MA-Geschichte
Kultur und Wirtschaft der vorindustriellen Gesellschaft waren maßgeblich durch die Zentralressource Holz bestimmt. Im Verlaufe des 17. und 18. Jahrhunderts begann sich das sogenannte hölzerne Zeitalter (Sombart) jedoch vor dem Hintergrund komplex miteinander verbundener demographischer, technologischer, ökonomischer sowie soziokultureller Veränderungen zu destabilisieren. Ziel des Seminars soll es sein, auf der Grundlage von Referaten die Bedeutung der von der damaligen Gesellschaft als „Holzmangel“ wahrgenommenen und sich um 1800 zuspitzenden Ressourcenkrise für den Aufbruch in das moderne Industriezeitalter herauszuarbeiten. (4 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften) Einführende Literatur:
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Proseminar: |
"Vom Montandreieck zur Zukunftsregion der Informationsgesellschaft? Strukturwandel im Saar-Lor-Lux-Raum 1957-1990" Das Proseminar bietet die Möglichkeit, Fragen und Methoden der modernen Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie der Neuen und Neuesten Geschichte kennenzulernen und zu vertiefen. Den Studierenden werden historische Hilfsmittel und Theorien sowie der Umgang mit Quellen und wissenschaftlichen Darstellungen erklärt. Dies geschieht am Beispiel der europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte nach 1945, wobei besonders Fragen des krisenhaften regionalen Wirtschaftswandels behandelt werden. Die einzelnen Themen der Veranstaltung beziehen sich auf die Kohlekrise seit 1957/58 und ihre Folgen für den Saar-Lor-Lux-Raum, die Restrukturierung der Stahlindustrie in den 1970er und 1980er Jahren und die Entstehung der Großregion Saar-Lor-Lux seit 1967. Darüber hinaus werden wir uns mit dem Verlauf der Konjunkturkrisen 1966 bis 1982 in der Region beschäftigen und ihre Bewältigung sowie die Ansiedlung neuer Industrien, den Ausbau des Dienstleistungsbereichs sowie die Theorie des Strukturwandels nach dem Drei-Sektoren-Modell in den Blick nehmen. (inkl. Exkursion zur Dillinger Hütte)
Begleitend zum Proseminar findet ein Tutorium statt. Einführende Literatur:
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Examens-Kolloquium: |
Prof. Dr. Margrit Grabas Ort und Zeit nach Vereinbarung Modul: Fortgeschrittene Bachelorstudenten, Master-Geschichte. |
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Christian Marx "Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands in der Zwischenkriegszeit (1918-1939)" Zeit: Mittwoch, 16:00 Uhr - 18:00 Uhr Ort: Gebäude B 3.1, Raum 3.19 Beginn: 13.04.2011 Module: FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM-NG/MA, FW-FM-WSG/MA Der Zeitraum zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg war durch eine Reihe wirtschaftlicher Ausnahmesituationen dramatischer Veränderungen und Spannungen gekennzeichnet. Mit dem Ersten Weltkrieg - der „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts - wurde nicht nur die erste Globalisierungsphase vor 1914 beendet, vielmehr setzte nun eine Phase hektischer konjunktureller Auf- und Abschwünge ein. Anhand ausgewählter Texte werden die grundlegenden Probleme, vor denen die Weltwirtschaft und mit ihr die europäische Wirtschaft nach dem Krieg stand, erarbeitet; ein besonderes Augenmerk wird hierbei der deutschen Wirtschaft beigemessen. Die Umstellung von Kriegs- auf Friedensproduktion, die Hyperinflation mit der Währungsreform und die Weltwirtschaftskrise führten in diesem Zusammenhang zu fast traumatischen Erfahrungen bei der Bevölkerung. Die Krisenhaftigkeit dieser Jahre verhinderte eine Konsolidierung und dauerhafte Legitimierung des neuen sozialen und politischen Systems der Weimarer Republik. Der wirtschaftliche Aufschwung in den dreißiger Jahren ging dann mit einem erneuten Einstieg in die Rüstungsproduktion unter den Nationalsozialisten sowie einem deutlichen Wandel der industriellen Beziehungen einher und mündete schließlich in den vom nationalsozialistischen Unrechtsregime entfachten Zweiten Weltkrieg.
Einführende Literatur:
Anja Pattar "Die wirtschaftliche Entwicklung des Saargebietes während der Völkerbundszeit"
Durch das Saarstatut des Versailler Vertrages wurde die Industrie- und Bergbauzone zwischen Saar und Blies zum Saarbeckengebiet zusammengefasst, der deutschen Regierungsgewalt entzogen und für 15 Jahre dem Völkerbund unterstellt. Von da an stand das Saargebiet aufgrund verschiedener Institutionen und Strukturen politisch, kulturell und insbesondere wirtschaftlich stark unter Einfluss des französischen Staates. So konnte das Saargebiet zwar einerseits von seinen traditionellen Wirtschaftsverbindungen nach Deutschland, aber auch von dem neu zu erschließenden Markt Frankreichs profitieren. Andererseits beinhaltete diese neue Situation jedoch auch wirtschaftliche Nachteile für das Saargebiet. Am 13. Januar 1935, während der wirtschaftlichen Stabilisierung im Deutschen Reich und einer noch immer stagnierenden Konjunktur in Frankreich, entschied sich die stimmberechtigte Saareinwohnerschaft mit 90,4% für eine Rückgliederung an das nunmehr nationalsozialistische Deutsche Reich. Die Übung beschäftigt sich insbesondere mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Saargebietes von 1920 bis 1935 des Saargebietes und geht der Frage nach, inwiefern für das mögliche und endgültige Abstimmungsergebnis neben nationalistischen Aspekten auch wirtschaftliche Motive relevant waren. Eine Exkursion zur Dillinger Hütte wird die Übung ergänzen. Leistungsnachweis: Aktive Mitarbeit, Referat. Einführende Literatur:
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