Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2017
Das Lehrangebot richtet sich an die Studierenden der Philosophischen Fakultäten sowie der Fakultät Rechts- und Wirtschaftswissenschaft. Es ist fester Bestandteil der Studiengänge Geschichte (Lehramt, Magister, Bachelor, Master), Historisch orientierte Kulturwissenschaften (Diplom, Bachelor) sowie Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik (Vertiefungsfach in den Diplomstudiengängen). Wirtschafts- und sozialhistorische Lehrveranstaltungen sind zumeist auch für den Optionalbereich (Schwerpunkt Europa) anrechenbar.
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Prof. Dr. Margrit Grabas "Vorlesung: Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1871/73-1914" Zeit: Mittwoch 10:00 Uhr - 12:00 Uhr Ort: Gebäude B 3 1, HS. I Beginn: 19.04.2017
Spätestens seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts trat Deutschland aus dem Schatten seiner westeuropäischen Nachbarn heraus und leistete einen eigenen Beitrag zum internationalen sozio-ökonomischen Fortschritt. Ziel der Vorlesung ist es, den Aufstieg Deutschlands zur ökonomischen Führungsmacht innerhalb Europas in seinen Voraussetzungen, Triebkräften und Folgewirkungen zu untersuchen. Dabei geht es nicht um eine lineare Erfolgsgeschichte. Vielmehr soll gezeigt werden, dass die sozio-ökonomi-sche Entwicklung Deutschlands bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges durch vielfältige schmerz-hafte Lern- und Anpassungsprozesse gekennzeichnet war, ohne die der Durchbruch der Moderne nicht möglich gewesen wäre. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)
Einführende Literatur:
Zeit: Mittwoch 12:00 Uhr - 14:00 Uhr Module: FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM EG, FW-FM NG/MA, FW-FM WSG/MA, FW-FM EP/MA
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Prof. Dr. Margrit Grabas Hauptseminar/Oberseminar: "Innovationszyklen im 19. und 20. Jahrhundert - Innovationen überwinden die Depression" Zeit: Dienstag, 16.00 - 18.00 Uhr
Vor dem Hintergrund anhaltender Globalisierungsherausforderungen erlangt der wirtschafts-politi-sche Ruf nach wachstumsrelevanten Innovationen einen nahezu beschwörenden Charakter. Ein Blick in die Geschichte der euro-atlantischen Marktgesellschaft zeigt, dass Innovationen in der Tat - allerdings keineswegs im Selbstlauf - eine wachstumsdynamisierende Rolle gespielt haben. Ziel des Seminars ist es, auf der Grundlage von Referaten die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als Sequenz von Innovationszyklen transparent zu machen. Dabei soll nicht nur nach den Voraussetzungen, Triebkräften und Erscheinungsformen, sondern zugleich - und vor allem - nach den im Zeitablauf variierenden gesamtgesellschaftlichen Folgewirkungen gefragt werden. Einführende Literatur:
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Übung: |
"Übung: Energie in der Bundesrepublik: Die Vorgeschichte der Energiewende." Zeit: Dienstag, 14.00 - 16.00 Uhr Module: FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM EG, FW-FM NG/MA, FW-FM WSG/MA, FW-FM EP/MA
Die Bereitstellung von Energie bildet eine zentrale Herausforderung für jede Volkswirtschaft, und die gesellschaftlichen Anforderungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Energieversorgung, aber auch der sozialen und ökologischen Aspekte sind in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen und Debatten um die Energiewende weg von fossilen sowie nuklearen und hin zu erneuerbaren Energieträgern widmet sich diese Übung der Energiegeschichte der Bundesrepublik Deutschland bis in die 1980er Jahre. Zentrale Themen werden hierbei der lange Niedergang der Steinkohle, der Ölpreisschock von 1973 sowie die Auseinandersetzungen um die Atomenergie sein. In der Übung soll aus wirtschafts- und umwelthistorischer Perspektive nach den Strukturen der Energieversorgung, den zukunftsgerichteten Erwartungen der Akteure, den ökologischen Folgen und der sozialen Akzeptanz energiepolitischer Entscheidungen gefragt werden. Von den Teilnehmern der Übung wird die Bereitschaft zur intensiven Lektüre (ggf. auch englischer Texte) sowie die Übernahme eines Referats und kleinerer schriftlicher Arbeiten erwartet.
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Proseminar: |
Michael Buchner, M.A./B.Sc. Proseminar: „Geld, Banken, Schulden. Einführung in ausgewählte Themenfelder der europäischen Finanzgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts“ Zeit: Dienstag, 12.00 - 14.00 Uhr Module:FW-GM WSG/NG „Geld regiert die Welt“ mit diesem bekannten Ausspruch wird gern auf die beherrschende Rolle des Geldes in modernen Gesellschaften verwiesen. Ausgehend von der Überzeugung, dass die tatsächliche Rolle des ‚Geldes‘ jedoch nur vor dem Hintergrund seiner historischen Entstehung verstanden werden kann, möchte dieses Proseminar einen ersten Überblick über die Entstehung und Entwicklung der modernen Währungs- und Finanzsysteme westlicher Industriestaaten seit den Anfängen der Industrialisierung liefern. Dabei werden insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Politik und Wirtschaft einen Leitfaden des Kurses bilden. Zu den behandelten Themenfelder gehören unter anderem: der Übergang von Münz- zu Papiergeldsystemen, die Herausbildung des modernen Staatsschuldenwesens, die Rolle der Banken für die Industrialisierung, der Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems in der Zwischenkriegszeit sowie auch die Vorgeschichte des Euro nach 1945. Das Proseminar bietet den Studierenden damit gleichzeitig eine Einführung in die Theorien und Methoden der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Im Rahmen des Kurses werden deshalb auch einschlägige Quellen und grundlegende Arbeitstechniken dieser historischen Teildisziplin eingehend vorgestellt werden. Zu diesem Proseminar wird ein begleitendes Tutorium angeboten, dessen Besuch für alle Teilnehmer verpflichtend ist. Einführende Literatur:
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Übung: |
Übung: Die 'Schule der Annales'. Lektürekurs zu den Klassikern der französischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte" Zeit: Dienstag, 8.30 - 10.00 Uhr Module:FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM EG, FW-FM NG/MA, FW-FM WSG/MA, FW-FM EP/MA, FW-QMT Benannt nach ihrem 1929 gegründeten Publikationsmedium, der Zeitschrift „Annales d’histoire économique et sociale“, wurden die Annales-Historiker zu einer der einflussreichsten Strömungen der Geschichtswissenschaft des 20. Jahrhunderts, deren Einfluss weit über Frankreich hinaus reichte. Heute werden vor allen Dingen die Untersuchung der langfristigen Entwicklung von geografischen, ökonomischen, sozialen, aber auch mentalen Strukturen, die damit einhergehende Erschließung neuen, insbesondere seriellen, Quellenmaterials sowie auch ein dezidiert inter-disziplinärer Ansatz mit der „Schule der Annales“ in Verbindung gebracht. Dadurch leisteten die Annales-Historiker nicht zuletzt auch einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte als eigenständiger historischer Teildisziplin. Die Übung möchte anhand einiger ausgewählter Texte der wichtigsten Vertreter dieser „Schule“ einige grundlegende Konzepte und Ideen der Annales-Historiker durch gemeinsame Lektüre und Diskussion erschließen. Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere die Werke von Marc Bloch, Lucien Febvre, Fernand Braudel, Georges Duby und Emmanuel Le Roy Ladurie, die alle auch in deutscher Übersetzung vorliegen. Der thematische Schwerpunkt der Übung wird dabei auf der wirtschafts- und sozialhistorischen Entwicklung Frankreichs, und einiger anderer westeuropäischer Länder, in der Frühen Neuzeit liegen.
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Examens-Kolloquium: |
Prof. Dr. Margrit Grabas Ort und Zeit nach Vereinbarung Modul: Fortgeschrittene Bachelorstudenten, Master-Geschichte.
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