Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2018



Das Lehrangebot richtet sich an die Studierenden der Philosophischen Fakultäten sowie der Fakultät Rechts- und Wirtschaftswissenschaft. Es ist fester Bestandteil der Studiengänge Geschichte (Lehramt, Magister, Bachelor, Master), Historisch orientierte Kulturwissenschaften (Diplom, Bachelor) sowie Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik (Vertiefungsfach in den Diplomstudiengängen). Wirtschafts- und sozialhistorische Lehrveranstaltungen sind zumeist auch für den Optionalbereich (Schwerpunkt Europa) anrechenbar.



   
 
Vorlesung:








































Übung:

Prof. Dr. Margrit Grabas

"Vorlesung: Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Weimarer Republik im Spannungsfeld internationaler Verteilungsprobleme"

Zeit: Mittwoch 10:00 Uhr - 12:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, HS. I
B
eginn: 11.04.2018


Module:
FW-GM (WSG / NG), FW-AM (WSG / NG), FW-FM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), FW-SM EP, FW-FM EG

Deutschland war bis 1914 zur führenden Wirtschaftsmacht in Europa herangewachsen. Nur die Vereinigten Staaten von Amerika waren auf ökonomischem Gebiet noch leistungsfähiger. Nach dem Ersten Weltkrieg war die Industrieproduktion halbiert, die Produktivität in fast allen Bereichen der Volkswirtschaft gesunken und die Entwicklung der Produktivkräfte auf Jahrzehnte zurückgeworfen. Dennoch setzte sich – trotz verlang-samter Wachstumsdynamik und vielseitiger Krisenprobleme – der während der Zeit des Deutschen Kaiserreichs begonnene industriell-marktwirtschaftliche Modernisierungsprozess auch während der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts weiter fort.

Ziel der Veranstaltung soll es sein, den Zeitraum zwischen 1914 und 1933, der u.a. durch Kriegswirtschaft, Demobilmachung, Inflation, Weltwirtschaftskrise und verteilungs-politische Auseinandersetzungen geprägt war, unter sozio-ökonomischem Aspekt zu analysieren. Methodologischer Schwerpunkt ist dabei die Analyse des Zusammenhangs von politischen Zäsuren und wirtschaftlichen Trendwechseln.


Einführende Literatur:

  • Fischer, W. (Hg.): Handbuch der Europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 6, Stuttgart 1987.

  • Petzina, D.: Die deutsche Wirtschaft in der Zwischenkriegszeit, Wiesbaden 1977.
  • Peukert, D.: Die Weimarer Republik Frankfurt/M. 1987.




Prof. Dr. Margrit Grabas

"Übung zur Vorlesung: Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Weimarer Republik im Spannungsfeld internationaler Verteilungsprobleme"


Die Übungsveranstaltung bietet Gelegenheit, auf der Grundlage der Anfertigung von Kurzreferaten ausgewählte Probleme der Vorlesung zu vertiefen sowie zu hinterfragen.

Zeit: Mittwoch 12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, Raum 3.18
Beginn:
11.04.2017

Module: FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM EG, FW-FM NG/MA, FW-FM WSG/MA, FW-FM EP/MA


   
 



Oberseminar:



Prof. Dr. Margrit Grabas

Hauptseminar/Oberseminar: "Konjunktur und Wachstum vom ersten Weltwirtschaftsboom um 1900 bis zur Weltwirtschafts- und Finanzkrise 1929/32"


Zeit: Dienstag, 16.00 - 18.00 Uhr
Ort: Gebäude B 3 1, Raum 3.18
Beginn: 10.04.2017


Module: FW-AM NG, FW-AM WSG, FW-VM NG, FW-VM WSG, FW-SM EP

Das Seminar widmet sich vor dem Hintergrund der aktuellen Weltmarktrezession dem Phänomen der Diskontinuität marktwirtschaftlicher Entwicklung, das insbesondere in den konjunkturellen Abschwungphasen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Folgedimension eine große Herausforderung moderner Wirtschaftspolitik darstellt.

Gegenstand des Oberseminars bildet die internationale Konjunkturgeschichte vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Weltwirtschaftskrise von 1929/32. Damit umfasst der Untersuchungszeitraum eine ausgeprägte, nahezu zwei Jahrzehnte anhaltende Prosperitätsperiode, in der Deutschland zur führenden europäischen Wirtschaftsmacht aufgestiegen ist, und eine durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges geprägte Periode krisenhafter Umstrukturierung des Weltmarktes.

Dem Seminar liegt die Auffassung zugrunde, dass insbesondere die krisenhaft verlaufenden konjunkturellen Rückschläge emotional gesteuerte Verhaltensweisen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteure provozieren, die zu mehr oder weniger großen Veränderungen der sozioökonomischen Entwicklung führen und deshalb innerhalb der Wirtschafts- und Sozialgeschichte einen herausragenden Stellenwert besitzen.


Einführende Literatur:

  • Borchardt, K.: Wirtschaftliches Wachstum und Wechsellagen 1800 – 1914, in: Aubin, H./ Zorn, W. (Hg.): Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozial-geschichte, Bd.  2: Das 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1976, S. 198-275.

  • Borchardt, K: Wachstum und Wechsellagen 1914 – 1970, in: Aubin, H./ Zorn, W. (Hg.): Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 2: Das 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1976, S. 685-740.

  • Grabas, M: Konjunktur und Wachstum in Deutschland von 1895 bis 1914 (Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 39), Berlin 1992.

  • Schumpeter, Joseph A.: Konjunkturzyklen: Eine theoretische, historische und statistische Analyse d es kapitalistischen Prozesses (Grundriß der Sozial-wissenschaft 4), Göttingen 1961.



   

Proseminar:










Dr. Ole Sparenberg

"Proseminar: Willkommen im Anthropozän!/? Umweltgeschichte von der Industrialisierung bis heute."

Zeit: Donnerstag, 12.00 - 14.00 Uhr
Ort: Gebäude B 3 1, Raum s. LSF
Beginn: 12.04.2017

Module: FW-GM NG, FW-GM WSG

Im Jahr 2000 prägte der Atmosphärenchemiker und Nobelpreisträger Paul Crutzen den Begriff „Anthropozän“ (engl.: Anthropocene), der seitdem eine bemerkenswerte Karriere in den Umweltwissenschaften und der öffentlichen Diskussion durchlaufen hat. Crutzen wollte damit ausdrücken, dass mit der Industrialisierung seit dem späten 18. Jh. eine neue Epoche – das Anthropozän – begonnen habe, die dadurch gekennzeichnet sei, dass menschliche Aktivitäten zu einem dominierenden Einflussfaktor im Erdsystem geworden seien. Damit ist nicht lediglich eine neue historische Epoche wie Antike, Mittelalter oder Neuzeit gemeint, sondern ein neuer Abschnitt der Erdgeschichte, also eine Zäsur in einem deutlich größeren Maßstab.

Das ist sicherlich eine steile These, die sich bestenfalls in einigen Jahrtausenden aus der Rückschau bestätigen oder widerlegen lässt. Dennoch passt dieser zunehmend populäre Begriff offenbar in die heutige Zeit, indem er aktuelle Diskussionen über Klimawandel und die beschleunigte anthropogene Umweltveränderung reflektiert. Daher soll in diesem Proseminar der Begriff des Anthropozäns sowohl kritisch hinterfragt werden als vor allem auch als Aufhänger dienen, um die Umweltgeschichte der letzten zwei Jahrhunderte zu untersuchen.  

Als Seminarleistung werden neben der aktiven Mitarbeit, insbesondere der regelmäßigen Lektüre (auch englischsprachiger) Texte, kleinere schriftliche Aufgaben, Referat und Hausarbeit erwartet.

Begleitend zum Proseminar findet ein obligatorisches Tutorium statt (Dienstag, 16.00-18.00, vierzehntäglich).



Einführende Literatur:

  • Paul J. Crutzen, Geology of Mankind, in: Nature, Vol. 415 (3.1.2002), S. 23.

  • John R. McNeill, Blue Planet. Die Geschichte der Umwelt im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M./New York 2003.

  • Will Steffen/Paul J. Crutzen/John R. McNeill, The Anthropocene: Are Humans Now Overwhelming the Great Forces of Nature?, in: Ambio 36 (2007), 8, S. 614-621.


Übung:










Dr. Ole Sparenberg

"Übung: Einführung in die Technikgeschichte"

Zeit: Dienstag, 14.00 - 16.00 Uhr
Ort: Gebäude B 3 1, Raum s. LSF
Beginn: 10.04.2017

Module:
FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM EG, FW-FM NG/MA, FW-FM WSG/MA, FW-FM EP/MA

Technikgeschichte ist schon lange nicht mehr die Geschichte von großen Erfindern, und Technikhistoriker beschäftigen sich auch nicht damit, Schrauben zu zählen oder verschiedene Typen von Lokomotiven auseinanderzuhalten. So wie Technikgeschichte heute verstanden wird, analysiert sie vielmehr die Entstehung, Verbreitung und Nutzung von Technik und deren Wechselwirkung mit der Gesellschaft. Auch wenn ihre Ursprünge vielfach in den Ingenieurwissenschaften liegen, bildet sie heute einen integralen Bestandteil der Geschichtswissenschaft.

Diese Übung will in enger Verbindung zur Wirtschafts- und Umweltgeschichte und für den Zeitraum von der beginnenden Industrialisierung bis ins 20. Jahrhundert einen Überblick über die Technikgeschichte bieten. Dabei werden Bereiche wie Industrie, Energiebereitstellung, Transport und Kommunikation an konkreten Beispielen behandelt.



Einführende Literatur:

  • Martina Heßler, Kulturgeschichte der Technik (Historische Einführungen; 13), Frankfurt a.M./New York 2012.

  • Wolfgang König, Technikgeschichte. Eine Einführung in ihre Konzepte und Forschungsergebnisse (Grundzüge der modernen Wirtschaftsgeschichte; 7), Stuttgart 2009.





Proseminar:










Michael Buchner, M.A./B.Sc.

"Proseminar: Wirtschaftsgeschichte der Europäischen Integration“

Zeit: Dienstag, 10.00 - 12.00 Uhr
Ort: Gebäude B 3 1, Raum s. LSF
Beginn: 10.04.2017

Module: FW-GM WSG/NG

Von Beginn an war der Prozess der europäischen Integration nicht nur von politischen sondern gerade auch von ökonomischen Motiven entscheidend geprägt. Dies machen die gegenwärtigen Verhandlungen um die Gestaltung des so genannten „Brexit“ nur einmal mehr allzu deutlich. Dieses Wechselspiel zwischen politischen und ökonomischen Faktoren und ihre jeweilige Bedeutung für die Beschleunigung bzw. Verlangsamung des europäischen Einigungsprozesses stehen im Mittelpunkt dieses Proseminars. Neben einem chronologischen Überblick über die schrittweise Umsetzung eines gemeinsamen Binnenmarkts werden im Seminar dabei auch die Besonderheiten einzelner wirtschafts-politischer Themenfelder, wie beispielsweise die gemeinsame Agrar- oder auch die Währungspolitik, näher in den Blick genommen. Am Beispiel der Europäischen Integration bietet der Kurs damit den Studierenden gleichzeitig eine allgemeine Einführung in die Quellen und Methoden der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. 

Zu diesem Proseminar wird ein begleitendes Tutorium angeboten (Dienstag, 16.00-18.00, vierzehntäglich), dessen Besuch für alle Teilnehmer verpflichtend ist.

Einführende Literatur:

  • Eichengreen, Barry: The European Economy Since 1945. Coordinated Capitalism and Beyond, Princeton u.a. 2007.
  • Gillingham, John: European Integration, 1950-2003. Superstate or New Market Economy?, Cambridge u.a. 2003.
  • Loth, Wilfried: Europas Einigung. Eine unvollendete Geschichte, Frankfurt a.M. u.a. 2014.
  • Thiemeyer, Guido: Europäische Integration. Motive, Prozesse, Strukturen, Köln u.a. 2010.



Übung:










Michael Buchner, M.A./B.Sc.

"Übung: Quellen zur Geschichte der Armut"

Zeit: Dienstag, 12.00 - 14.00 Uhr
Ort: Gebäude B 3 1, Raum s. LSF
Beginn: 10.04.2017

Module:
FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM EG, FW-FM NG/MA, FW-FM WSG/MA, FW-FM EP/MA, FW-QMT

Während die Vereinten Nationen bereits für die nahe Zukunft verheißungsvoll das ‚Ende der Armut‘ proklamieren, sorgen hierzulande in den letzten Jahren immer wieder Meldungen über eine erneute Zunahme der Armut für Aufsehen. Dieser vermeintlich widersprüchliche Befund zeigt, dass Armut nicht nur ein absolutes, sondern in erster Linie ein relatives Phänomen ist. Die Übung nähert sich der Armut deshalb aus einer historischen Perspektive und stellt dabei insbesondere folgende Fragen in den Mittelpunkt: Wer galt in der Vergangenheit überhaupt als arm? Wie lässt sich Armut in historischen Zusammenhängen tatsächlich empirisch „messen“? Und wie wurde in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten jeweils mit Armut umgegangen? Diesen Leitfragen nähert sich der Kurs anhand von ausgewählten Quellenbeispielen zur Geschichte der Armut in Deutschland und in Europa in der Neuzeit und bietet somit gleichzeitig eine Einführung in die jeweiligen Quellengattungen. Die behandelten Fallbeispiele umfassen sowohl qualitative als auch quantitative Quellen und reichen von Ego-Dokumenten bis hin zu staatlichem Quellenmaterial.



Einführende Literatur:

  • Lepenies, Philipp: Armut. Ursachen, Formen, Auswege, München 2017.
  • Von Hippel, Wolfgang: Armut, Unterschichten, Randgruppen in der Frühen Neuzeit, 2. akt. Aufl., München 2013.



Examens-Kolloquium:











Prof. Dr. Margrit Grabas

Ort und Zeit nach Vereinbarung

Modul: Fortgeschrittene Bachelorstudenten, Master-Geschichte.


Examenskandidaten und Doktoranden haben die Möglichkeit, ihre Untersuchungsergebnisse im Kontext einschlägiger wirtschafts- und sozialhistorischer Forschungstrends zu diskutieren.



 

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