Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2008/09

 

   
 
     
 

Das Lehrangebot richtet sich an die Studierenden der Philosophischen Fakultät (v.a. Geschichte, HOK, Soziologie, Poltikwissenschaft und Sozialkunde) und der Wirtschaftswissenschaften (BWL, VWL, Wirtschaftsgeschichte als Vertiefungsfach). Studierende der Wirtschaftswissenschaften können im Vertiefungsfach Wirtschafts- und Sozialgeschichte insgesamt 8 Bonuspunkte und darüber hinaus 4 Poolpunkte für den Sammelpool erwerben. Die Teilnahme an der Vorlesung mit anschließender mündlicher Prüfung entspricht 2 Bonuspunkten, die Teilnahme an der Übung ebenfalls 2 Bonuspunkten, die Teilnahme am Oberseminar 4 Bonuspunkten. Verbindliche Regelungen hierzu finden Sie in der
Prüfungsordnung für die Diplomstudiengänge Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik

(Stand: 09.10.1996)

   
 
 


   
 

Vorlesung:

Prof. Dr. Margrit Grabas
Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1871/73 – 1914

Zeit:
Mittwochs, 10:00 Uhr - 12:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3.1, Hörsaal 001
Beginn:
22.10.2008


BA Geschichte: FW-GM WSG/NG, FW-AM WSG/NG, FW-FM WSG/NG, FW-VM WSG/NG

2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften

Spätestens seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts trat Deutschland aus dem Schatten seiner westeuropäischen Nachbarn heraus und leistete einen eigenen Beitrag zum internationalen sozio-ökonomischen Fortschritt.

Ziel der Vorlesung ist es, den Aufstieg Deutschlands zur ökonomischen Führungsmacht innerhalb Europas in seinen Voraussetzungen, Triebkräften und Folgewirkungen zu untersuchen. Dabei geht es nicht um eine lineare Erfolgsgeschichte. Vielmehr soll gezeigt werden, daß die sozio-ökonomische Entwicklung Deutschlands bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges durch vielfältige schmerzhafte Lern- und Anpassungsprozesse gekennzeichnet war, ohne die der Durchbruch der Moderne nicht möglich gewesen wäre.

Einführende Literatur:

  • Fischer, W. (Hg.): Handbuch der Europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 5, Stuttgart 1985.
  • Grabas, M.: Konjunktur und Wachstum in Deutschland 1895 – 1914, Berlin 1992.
  • Ullmann, H.-P.: Das Deutsche Kaiserreich 1871 – 1918, Frankfurt 1995.
   
 
 


   
 
Übung:
Prof. Dr. Margrit Grabas
Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1871/73 – 1914


Zeit: Mittwochs, 12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3.1, Raum 318
Beginn:
22.10.2008


BA Geschichte: FW-FM WSG/NG

2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften

Die Übungsveranstaltung bietet Gelegenheit, auf der Grundlage der Anfertigung von Kurzreferaten ausgewählte Probleme der Vorlesung mit dem Schwerpunkt auf Deutschland zu vertiefen sowie zu hinterfragen.



   
 
Oberseminar:
Prof. Dr. Margrit Grabas
Urbanisierung und Kommunalisierung in Deutschland (1850 – 1914)

Zeit: Dienstags 16:00 Uhr - 18:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3.1, Raum 318
Beginn:
21.10.2008


BA Geschichte: FW-AM WSG/NG, FW-VM WSG/NG

4 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften

Kommunalisierung, wie sie sich vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Reaktion auf die Zwillingsdynamik von Urbanisierung und Industrialisierung in Deutschland vollzogen hat, ist seit langem Gegenstand der Wirtschafts- und Sozialgeschichtsforschung. Während hierbei zunächst primär Fragen der Stadtentwicklung und ihres Beitrages zur Herausbildung des modernen Interventionsstaates im Vordergrund standen, erlangte in letzter Zeit der Aspekt der Legitimationsproblematik und Gestaltungseffizienz von öffentlichen Unternehmen ein größeres Interesse.

Ziel des Oberseminars ist es, die sich im Zeitablauf verändernden Kommunalisierungsprozesse in Wechselbeziehung mit der ungleichgewichtigen sozio-ökonomischen Entwicklung herauszuarbeiten, wobei der Schwerpunkt der Analyse auf die Epoche des Kaiserreichs gelegt wird.

Einführende Literatur:

  • Grabas, M.: Kommunalisierungsprozesse im Wandel von Prosperität und Stagnation. Dargestellt am Beispiel der Versorgungswirtschaft im Deutschen Kaiserreich, in: J. Wysocki (Hg.): Kommunalisierung im Spannungsfeld von Regulierung und Deregulierung im 19. und 20. Jahrhundert (Schriften des Vereins für Socialpolitik Neue Folge 240), Berlin 1995, S. 91-120.
  • Krabbe, W.R.: Kommunalpolitik und Industrialisierung. Die Entfaltung der städtischen Leistungsverwaltung im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Stuttgart 1985.
  • Pohl, H. (Hg.): Kommunale Unternehmen. Geschichte und Gegenwart (Zeitschrift für Unternehmensgeschichte – Beiheft 42), Stuttgart 1987.




   

Übung:

Dr. Veit Damm
Unternehmen und Umweltschutz im 20. Jahrhundert

Zeit:
Dienstags, 12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3.1, Raum 318
Beginn:
21.10.2008


Studiengänge: BA Geschichte, Mag. Geschichte, LA Geschichte, HoK, BWL, WiPädModule: BA Geschichte: FW-FM-NG/WSG

2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften

Umweltschutz und Umweltverträglichkeit sind heute Themen, die in der Außendarstellung und in den Produktstrategien von Unternehmen eine zentrale Rolle spielen. Dies wird häufig auf ein gewachsenes „ökologisches Bewusstsein“ in der Öffentlichkeit zurückgeführt. Doch tatsächlich sind Konflikte um die Verschmutzung der Umwelt zwischen Unternehmen, Anwohnern und Naturschützern bereits für das ausgehende 19. Jahrhundert überliefert und seitdem nicht abgerissen.

In der Übung wollen wir historische Quellen zur Thematik lesen und versuchen, sie vor dem Hintergrund neuer Konzepte der Umweltgeschichte, der gemeinschaftlichen Konstruktion von Raumbewusstsein, der Corporate Responsibility und der institutionenökonomischen Clustertheorie auszuwerten.

Einführende Literatur:

·  Forter, M.: Farbenspiel. Ein Jahrhundert Umweltnutzung durch die Basler chemische Industrie, Zürich 2000.

·  McNeill, J.R.: Blue Planet. Die Geschichte der Umwelt im 20. Jahrhundert, Bonn 2005.

·  Andersen, A.: Historische Technikfolgenabschätzung am Beispiel des Metallhüttenwesens und der Chemieindustrie 1850 – 1933, Stuttgart 1996.

·  Mutz, M.: Naturale Infrastrukturen im Unternehmen. Die Papierfabrik Kübler & Niethammer zwischen Umweltabhängigkeit und Umweltgestaltung, in: Saeculum. Jahrbuch für Universalgeschichte 58 (2007), S. 59-87.



 
Übung - Technik des wissenschaftlichen Arbeitens:
Dr. Uwe Müller
Die soziale Frage. Arbeiter, Arbeiterbewegung und Sozialpolitik im langen 19. Jahrhundert

Zeit: Mittwochs, 14:00 Uhr - 16:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3.1, Raum 301
Beginn:
22.10.2008


Studiengänge: BA Geschichte, Mag. Geschichte, LA Geschichte, HoK, BWL, WiPäd; Module BA Geschichte: FW-OM

Das verpflichtende Einführungsmodul bietet eine orientierende Beschäftigung mit dem wissenschaftlichen Studium des Fachs Geschichte. Im Teilmodul 1 „Übung: Technik des wissenschaftlichen Arbeitens“ werden anhand eines ausgewählten Themas aus den drei Großepochen – im konkreten Fall der Herausbildung und Entwicklung der sozialen Frage sowie deren Auswirkungen auf Gesellschaft und Politik im 19. Jh. – den Studierenden grundlegende Kenntnisse über das wissenschaftliche Arbeiten vermittelt.

Dabei geht es um die Entwicklung der Fragestellung und die Thesenbildung, die Literaturbeschaffung und Informationsauswertung, die Erhebung und Interpretation empirischer Daten, den Umgang mit Quellen und Darstellungen. Die Studierenden lernen, wie Arbeitsergebnisse in der Form von Kurzvorträgen und Hausarbeiten präsentiert werden. Eigenständige Beiträge der Studierenden zu und in den Sitzungen gestalten die Übung mit. Eine schriftliche Überprüfung findet am Ende des Semesters statt.


Zur Anschaffung empfohlene Literatur:
  • Franck, N.: Fit fürs Studium: Erfolgreich lesen, reden, schreiben, München 82006 (8,- €).
  • Jordan, S.: Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005 (4,60 €).

Weitere Literatur zur allgemeinen Einführung:

  • Cornelißen, C. (Hg.): Geschichtswissenschaften. Eine Einführung, Frankfurt/M. 2000.
  • Freytag, N./W. Piereth: Kursbuch Geschichte, Paderborn 2004.

Einführende thematische Literatur:

  • Ritter, G.A:: Soziale Frage und Sozialpolitik in Deutschland seit Beginn des 19. Jahrhunderts, Opladen 1998.
  • Schildt, G.: Die Arbeiterschaft im 19. und 20. Jahrhundert, München 1996.

Übungsmaterialien:

  • Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit, Bde. 36 und 37, Darmstadt 1980 und 1985.
  • Fischer, W. u.a.: Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch. Materialien zur Statistik des Deutschen Bundes 1815 – 1870, München 1982.



   
Proseminar:
Dr. Uwe Müller
Agrarrevolution - industrielle Revolution - Verkehrsrevolution. Sozioökonomische Grundlagen der Herausbildung moderner Gesellschaften in Europa (1750-1914)

Zeit:
Donnerstags, 10:00 Uhr - 12:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3.1, Raum 318
Beginn:
23.10.2008


Studiengänge: BA Geschichte, Mag. Geschichte, LA Geschichte, HoK, BWL, WiPäd
Module: BA Geschichte: FW-GM WSG/NG

2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften


Im Proseminar werden die sozioökonomischen Prozesse behandelt, die zur Entstehung der modernen Gesellschaft in Europa entscheidend beigetragen haben. Dabei wird es im Einzelnen um die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität und die Veränderung der institutionellen Grundlagen agrarischer Produktion, die Industrialisierung in ihren technik- und wirtschaftshistorischen Dimensionen, die Verkehrs- und Kommunikationsrevolution sowie die sozialen, alltagskulturellen und ökologischen Folgen von Industrialisierung, Urbanisierung und Marktintegration gehen.

Durch die Wahl dieses breiten Themenfeldes wird es möglich sein, die Studierenden mit zentralen Problemen der wirtschafts- und sozialhistorischen Forschung bekannt zu machen, und gleichzeitig, Kenntnisse über die wichtigsten Theorien, Hilfsmittel und Methoden des Faches zu vermitteln.

Einführende Literatur:

  • Ambrosius, G./D. Petzina/W. Plumpe (Hg.): Moderne Wirtschaftsgeschichte. Eine Einführung für Historiker und Ökonomen, München 1996.
  • Buchheim, C.: Industrielle Revolutionen. Langfristige Wirtschaftsentwicklung in Großbritannien, Europa und Übersee, München 1994.
  • Kopsidis, M.: Agrarentwicklung. Historische Agrarrevolutionen und Entwicklungsökonomie, Stuttgart 2006.
  • Pierenkemper, T.: Umstrittene Revolutionen. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, Frankfurt/M. 1996.



 
Examens-kolloquium:
Prof. Dr. Margrit Grabas

Zeit und Ort:
nach Vereinbarung

Das Kolloquium bietet Gelegenheit, in kleinen Gruppen ausgewählte Forschungsprobleme der Wirtschafts- und Sozialgeschichte zu diskutieren. Es dient der Vorbereitung auf das Examen.
   
         
         
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