Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2010/11



Das Lehrangebot richtet sich an die Studierenden der Philosophischen Fakultäten sowie der Fakultät Rechts- und Wirtschaftswissenschaft. Es ist fester Bestandteil der Studiengänge Geschichte (Lehramt, Magister, Bachelor, Master), Historisch orientierte Kulturwissenschaften (Diplom, Bachelor) sowie Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik (Vertiefungsfach in den Diplomstudiengängen). Wirtschafts- und sozialhistorische Lehrveranstaltungen sind zumeist auch für den Optionalbereich (Schwerpunkt Europa) anrechenbar.






   
 
Vorlesung:













































Übung:
Prof. Dr. Margrit Grabas

"Wirtschafts- und Sozialgeschichte der DDR"

Zeit: Mittwoch 10:00 Uhr - 12:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, HS. I
B
eginn: 20.10.2010



Module: FW-GM (WSG / NG), FW-AM (WSG / NG), FW-FM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), FW-VM 2



Die PDS – Nachfolgepartei der SED – hat sich durch ihr Zusammengehen mit der WASG innerhalb der Parteienlandschaft als eine ernstzunehmende Kraft etabliert. Diese Entwicklung ruft vor dem Hintergrund des Scheiterns des SED-Regimes vor allem bei der westdeutschen Bevölkerung Erstaunen, partiell aber auch Befremden hervor. Die hierin sich offenbarenden, noch immer vorhandenen Schwierigkeiten beim Zusammenwachsen der zwischen 1945 und 1989 geteilten deutschen Gesellschaft können nur durch ein größeres Wissen um die jeweils andere Nachkriegsgeschichte abgebaut werden.


Ziel der Vorlesung ist es, durch eine differenzierte Analyse der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der DDR einerseits zu zeigen, daß sich die Geschichte des zweiten deutschen Staates nicht allein in einer Sequenz von Mißerfolgen erschöpft, daß der wirtschaftliche Zusammenbruch der DDR am Ende der 1980er Jahre andererseits aber mit der Etablierung des Zentralverwaltungssystems sowjetischen Typs zwischen 1945 und 1948 strukturell vorprogrammiert war. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)

Einführende Literatur:

  • André Steiner: Von Plan zu Plan: Eine Wirtschaftsgeschichte der DDR, München 2004
  • Herrmann Weber: Die DDR 1945 – 1990 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 20), 4. Auflage, München 2006
  • Margrit Grabas: Der Beitrag Schumpeters zur Erklärung von Stabilität und Instabilität der sozio-ökonomischen Entwicklung. Dargestellt an der Wirtschaftsgeschichte der DDR, in: Francesca Schinzinger (Hg.): Unternehmer und technischer Fortschritt, München 1996, S. 211-244





Prof. Dr. Margrit Grabas

"Wirtschafts- und Sozialgeschichte der DDR"


Zeit: Mittwoch 12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, Raum 3.18
Beginn:
20.10.2010



Module: FW-FM WSG/NG

Die Übungsveranstaltung bietet Gelegenheit, auf der Grundlage der Anfertigung von Kurzreferaten ausgewählte Probleme der Vorlesung zu vertiefen sowie zu hinterfragen. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)




   
 
Oberseminar:
Prof. Dr. Margrit Grabas

"Die Bedeutung exogener Schocks (Kriege, Revolutionen u.a.) für die wirtschaftliche Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert"

Zeit: Dienstag 16:00 Uhr - 18:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, Raum 3.18
Beginn:
19.10.2010


Module: FW-AM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), MA-Geschichte


Der 11. September 2001 hat nicht nur unter politischem Aspekt Einfluß auf den Verlauf der Geschichte genommen; die beiden Flugzeugattentate auf das New Yorker World Trade Center werden auch unter ökonomischem Aspekt – insbesondere im Zusammenhang mit der Entfaltung einer weltweiten Rezession – immer wieder als herausragend charakterisiert.


Ziel des Oberseminars ist es, die Bedeutung von sogenannten exogenen Schocks (Ragnar Frisch) für die sozio-ökonomische Entwicklung während der letzten zwei Jahrhunderte kritisch zu hinterfragen. Dabei sollen vor allem die krisenhaften 40er und 70er Jahre des 19. Jahrhunderts sowie die instabilen 20er und 70/80er Jahre des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt des Seminars stehen. (4 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)

Einführende Literatur:

  • Borchardt, Knut: Wirtschaftliches Wachstum und Wechsellagen 1800 – 1914, in: Aubin, Hermann/Wolfgang Zorn (Hg.): Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 2: Das 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1976, S. 198-275
  • Borchardt, Knut: Wachstum und Wechsellagen 1914 – 1970, in: Aubin, Hermann/ Wolfgang Zorn (Hg.): Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 2: Das 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1976, S. 685-740
  • Frisch, Ragnar: Propagation Problems and Impulse Problems in Dynamic Economics, in: Economic Essays in Honour of Gustav Cassel, London 1933, S. 171-205




   

Proseminar:


Dr. Veit Damm

"Zwischen Krisen und Visionen. Geschichte der wirtschaftlichen Integration in Europa von 1951-1990"

Zeit: Montag, 14:00 Uhr - 16:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3.1, Raum 3.18
Beginn:
18.10.2010


Module: FW-GM WSG/NG

Das Proseminar bietet die Möglichkeit, Fragen und Methoden der modernen Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie der Neuen und Neuesten Geschichte kennenzulernen und zu vertiefen. Den Studierenden werden historische Hilfsmittel und Theorien sowie der Umgang mit Quellen und wissenschaftlichen Darstellungen erklärt. Dies geschieht am Beispiel der europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte nach 1945, wobei besonders Fragen der europäischen Integration behandelt werden. Die einzelnen Themen der Veranstaltung beziehen sich auf die Montanunion von 1951 und ihre Folgen für die europäische Wirtschaft, die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft mit den Römischen Verträge von 1957, die Krisenphase der europäischen Integration 1973-1984 (Eurosklerose) und ihre Überwindung sowie die Entwicklung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit im Saar-Lor-Lux-Raum.

 



Begleitend zum Proseminar findet ein Tutorium statt.

Einführende Literatur:

  • Gerold Ambrosius: Wirtschaftsraum Europa. Vom Ende der Nationalökonomien, Frankfurt am Main 1998
  • Margrit Grabas: Die „Römischen Verträge“ im Kontext europäischer Integrations- und Rekonstruktionsdynamik während der „langen 50er Jahre“ unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftlichen Entwicklung im geteilten Deutschland, in: Internationale Wissenschaftliche Vereinigung Weltwirtschaft und Weltpolitik (IWVWW) – Berichte 176/177 (2007), S. 1-16
  • Jürgen Wagener / Thomas Eger, Europäische Integration. Wirtschaft und Recht, Geschichte und Politik, 2. Auflage, München 2009
  • Gerold Ambrosius u.a. (Hg.), Standardisierung und Integration europäischer Verkehrsinfrastruktur in historischer Perspektive, Baden-Baden 2009



Examens-Kolloquium










Prof. Dr. Margrit Grabas

Ort und Zeit nach Vereinbarung

Modul: Fortgeschrittene Bachelorstudenten, Master-Geschichte.


Examenskandidaten und Doktoranden haben die Möglichkeit, ihre Untersuchungsergebnisse im Kontext einschlägiger wirtschafts- und sozialhistorischer Forschungstrends zu diskutieren.

 



Übung:




Dr. Uwe Müller

Industrialisierung und Modernisierung in der Semiperipherie. Die Habsburgermonarchie und ihre Nachfolgestaaten von 1850 bis 1939

Zeit: Mi, 14–16 Uhr Ort: Geb. B 3.1, Raum 3.18 Beginn: 20.10.2010

Module: BA Geschichte: FW-FM WSG/NG; MA: FW-FM/MA; FW-FM/EP; FW-FM-EG

 

In der Epoche der Industrialisierung haben sich die ökonomischen Entwicklungsunterschiede zwischen den einzelnen europäischen Großregionen verstärkt. Das östliche Mitteleuropa, der Raum zwischen Ostsee und Adria, enthielt einige Gebiete, in denen die Industrialisierung relativ früh einsetzte (Schlesien, Teile Böhmens, Niederösterreich), aber auch breite Landstriche, die noch im frühen 20. Jh. von vormodernen Wirtschaftsstrukturen dominiert wurden (z.B. Galizien, Dalmatien). Die Übung beschäftigt sich daher in zweifacher Hinsicht mit den Möglichkeiten und Grenzen nachholender Modernisierung im östlichen Mitteleuropa: mit dem europäischen West-Ost-Gefälle sowie mit Disparitäten innerhalb Ostmitteleuropas, die neben den Nationalitätenkonflikten eines der wichtigsten Probleme der Habsburgermonarchie, aber auch einiger ihrer Nachfolgestaaten (Tschechoslowakei, z.T. Polen, Jugoslawien, Rumänien) darstellten.

In der Übung wird besonderes Augenmerk auf die Bedeutung institutioneller Faktoren (Staat, Ideologie des Nationalismus, Bildungswesen) für die wirtschaftliche Entwicklung gelegt. Behandelt werden die von wachsender weltwirtschaftlicher Verflechtung gekennzeichnete Periode vor dem Ersten Weltkrieg sowie die von Desintegration und krisenhafter Entwicklung geprägte Zwischenkriegszeit.

In der Übung werden Kenntnisse der ostmitteleuropäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte vermittelt. Wir werden mit Quellen arbeiten und dabei sowohl Wirtschafts- und Sozialstatistiken auswerten als auch wirtschaftspolitische Programme analysieren. Diese Arbeit sowie ein Referat bilden den Leistungsnachweis.

Einführende Literatur:

Die Habsburgermonarchie. 1848-1918, hrsg. im Auftrag der Kommission für die Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie (1848-1918), Bd. 1. Die wirtschaftliche Entwicklung, Wien 1973

Charles M. Kaser (Hrsg.), The Economic History of Eastern Europe, Bd. 1. 1919 – 1975, Oxford 1985

Uwe Müller/Helga Schultz (Hrsg.), National Borders and Economic Disintegration in Modern East Central Europe, Berlin 2002

Uwe Müller (Hrsg.) Ausgebeutet oder alimentiert? Regionale Wirtschaftspolitik und nationale Minderheiten in Ostmitteleuropa (1867-1939), Berlin 2006

David Turnock, The Economy of East Central Europe, 1815-1989. Stages of transformation in a peripheral region, London/New York 2006

   




Übung:





















Übung:




Dr. Veit Damm

"TWA – Technik des wissenschaftlichen Arbeitens"



Zeit: Montags, 12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Ort: Gebäude B 3.2, Raum 0.03
Beginn: 18.10.2010


BA Geschichte: FW-OM

Es werden grundlegende Kenntnisse über das wissenschaftliche Arbeiten in der Neuen und Neuesten Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte vermittelt. Die Übungsaufgaben (Historische Begriffe, Quelleninterpretation, Buchrezension) werden unter Nutzung von Materialien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts durchgeführt. Leistungsnachweis: aktive Mitarbeit, Übungsaufgaben, Klausur.


Anja Pattar

TWA – Technik des wissenschaftlichen Arbeitens


Zeit:
Donnerstags, 12:00 – 14:00 Uhr, Ort: Gebäude B 3.1, Raum wird noch bekanntgegeben, Beginn: 21.10.2010

Module:
BA Geschichte: FW-OM

 

Es werden grundlegende Kenntnisse über das wissenschaftliche Arbeiten in der Neuen und Neuesten Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte vermittelt. Die Übungsaufgaben (Historische Begriffe, Quelleninterpretation, Buchrezension) werden unter Nutzung von Materialien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Kaiserreichs durchgeführt. Leistungsnachweis: aktive Mitarbeit, Übungsaufgaben, Klausur.