Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2011/12





Das Lehrangebot richtet sich an die Studierenden der Philosophischen Fakultäten sowie der Fakultät Rechts- und Wirtschaftswissenschaft. Es ist fester Bestandteil der Studiengänge Geschichte (Lehramt, Magister, Bachelor, Master), Historisch orientierte Kulturwissenschaften (Diplom, Bachelor) sowie Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik (Vertiefungsfach in den Diplomstudiengängen). Wirtschafts- und sozialhistorische Lehrveranstaltungen sind zumeist auch für den Optionalbereich (Schwerpunkt Europa) anrechenbar.






   
 
Vorlesung:





































Übung:
Prof. Dr. Margrit Grabas

"Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1871/73 – 1914"

Zeit: Mittwoch 10:00 Uhr - 12:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, HS. I



Module: FW-GM (WSG / NG), FW-AM (WSG / NG), FW-FM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), FW-VM 2



Spätestens seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts trat Deutschland aus dem Schatten seiner westeuropäischen Nachbarn heraus und leistete einen eigenen Beitrag zum internationalen sozio-ökonomischen Fortschritt.

Ziel der Vorlesung ist es, den Aufstieg Deutschlands zur ökonomischen Führungsmacht innerhalb Europas in seinen Voraussetzungen, Triebkräften und Folgewirkungen zu untersuchen. Dabei geht es nicht um eine lineare Erfolgsgeschichte. Vielmehr soll gezeigt werden, dass die sozio-ökonomische Entwicklung Deutschlands bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges durch vielfältige schmerzhafte Lern- und Anpassungsprozesse gekennzeichnet war, ohne die der Durchbruch der Moderne nicht möglich gewesen wäre. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)


Einführende Literatur:

  • Fischer, W. (Hg.): Handbuch der Europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 5, Stuttgart 1985.
  • Grabas, M.: Konjunktur und Wachstum in Deutschland 1895 – 1914, Berlin 1992.
  • Ullmann, H.-P.: Das Deutsche Kaiserreich 1871 – 1918, Frankfurt 1995.





Prof. Dr. Margrit Grabas

"Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1871/73 – 1914"


Zeit: Mittwoch 12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, Raum 3.18



Module: FW-FM WSG/NG

Die Übungsveranstaltung bietet Gelegenheit, auf der Grundlage der Anfertigung von Kurzreferaten ausgewählte Probleme der Vorlesung zu vertiefen sowie zu hinterfragen. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)




   
 
Oberseminar:
Prof. Dr. Margrit Grabas

"Urbanisierung und Kommunalisierung in Deutschland (1850 – 1914)"

Zeit: Dienstag 16:00 Uhr - 18:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, Raum 3.18


Module: FW-AM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), MA-Geschichte


Kommunalisierung, wie sie sich vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Reaktion auf die Zwillingsdynamik von Urbanisierung und Industrialisierung in Deutschland vollzogen hat, ist seit langem Gegenstand der Wirtschafts- und Sozialgeschichtsforschung. Während hierbei zunächst primär Fragen der Stadtentwicklung und ihres Beitrages zur Herausbildung des modernen Interventionsstaates im Vordergrund standen, erlangte in letzter Zeit der Aspekt der Legitimationsproblematik und Gestaltungseffizienz von öffentlichen Unternehmen ein größeres Interesse.

Ziel des Oberseminars ist es, die sich im Zeitablauf verändernden Kommunalisierungsprozesse in Wechselbeziehung mit der ungleichgewichtigen sozio-ökonomischen Entwicklung herauszuarbeiten, wobei der Schwerpunkt der Analyse auf die Epoche des Kaiserreichs gelegt wird. (4 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)

Einführende Literatur:

  • Grabas, M.: Kommunalisierungsprozesse im Wandel von Prosperität und Stagnation. Dargestellt am Beispiel der Versorgungswirtschaft im Deutschen Kaiserreich, in: J. Wysocki (Hg.): Kommunalisierung im Spannungsfeld von Regulierung und Deregulierung im 19. und 20. Jahrhundert (Schriften des Vereins für Socialpolitik Neue Folge 240), Berlin 1995, S. 91-120.
  • Krabbe, W.R.: Kommunalpolitik und Industrialisierung. Die Entfaltung der städtischen Leistungsverwaltung im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Stuttgart 1985.
  • Pohl, H. (Hg.): Kommunale Unternehmen. Geschichte und Gegenwart (Zeitschrift für Unternehmensgeschichte – Beiheft 42), Stuttgart 1987.




   

Proseminar:


Christian Marx

"Wiederaufbau und Wirtschaftsboom: Wirtschafts- und Sozialgeschichte der europäischen Nachkriegsprosperität (1945-1973)"

Zeit: Mittwoch, 14:00 Uhr - 16:00 Uhr


Module: FW-GM WSG/NG

Das Proseminar bietet die Möglichkeit, Fragen und Methoden der modernen Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie der Neuen und Neuesten Geschichte kennenzulernen und zu vertiefen. Den Studierenden werden historische Hilfsmittel und Theorien sowie der Umgang mit Quellen und wissenschaftlichen Darstellungen erklärt. Dies geschieht am Beispiel der europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Zeitraum zwischen 1945 und 1973, wobei ein besonderer Fokus auf die deutsche Entwicklung gerichtet wird.


Nachdem die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Zweiten Weltkrieges in Europa überwunden worden waren, traten die europäischen Volkswirtschaften in eine historisch einmalige Wachstumsphase. Der Strukturwandel führte zu einem starken Beschäftigungsrückgang in der Landwirtschaft; in der Industrieproduktion konnten technische Nachholinvestitionen getätigt werden, die einen bedeutenden Beitrag zum „Goldenen Zeitalter“ leisteten und den technischen Rückstand gegenüber den USA verringerten. Die Fahrzeugindustrie erwies sich hierbei schon bald als Führungssektor der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und löste damit bisherige Schlüsselindustrien ab. In diesem Zusammenhang drang der bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in den USA verbreitete Massenkonsum nach Europa vor. Während die Rezession von 1966/67 noch vergleichsweise schnell überwunden werden konnte und schon bald wieder höhere Wachstumszahlen erzielt wurden, gelangte die Boomphase mit dem Ölpreisschock von 1973 endgültig an ihr Ende und läutete eine Phase steigender Energiepreise, erhöhter Inflation und wachsender Arbeitslosigkeit ein.

Begleitend zum Proseminar findet ein Tutorium statt.

Einführende Literatur:

  • Abelshauser, Werner: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945. Bonn 2005.
  • Borchardt, Knut: Wachstum und Wechsellagen 1914-1970, in: Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang (Hg.): Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Band 2: Das 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart 1976, S. 685-740.
  • Grabas, Margrit: Der Nachkriegsboom der 1950er und 1960er Jahre in Mittel- und Westeuropa - Modellcharakter für eine gesamteuropäische Prosperität im "postsocialist century"?, in: Internationale Wissenschaftliche Vereinigung Weltwirtschaft und Weltpolitik (IWVWW) - Berichte 148 (2004), S. 8-27.
  • Kaelble, Hartmut (Hg.): Der Boom 1948-1973. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa. Opladen 1992.
  • Lindlar, Ludger: Das missverstandene Wirtschaftswunder: Westdeutschland und die westeuropäische Nachkriegsprosperität. Tübingen 1997.




Examens-Kolloquium:










Prof. Dr. Margrit Grabas

Ort und Zeit nach Vereinbarung

Modul: Fortgeschrittene Bachelorstudenten, Master-Geschichte.


Examenskandidaten und Doktoranden haben die Möglichkeit, ihre Untersuchungsergebnisse im Kontext einschlägiger wirtschafts- und sozialhistorischer Forschungstrends zu diskutieren.

 




Übung:


















































Ole Sparenberg

"Einführung in die Umweltgeschichte"

Zeit: Donnerstag, 12:00 Uhr – 14:00 Uhr
Ort: Gebäude B 3.1, Raum 3.18


Module: FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM-NG/MA, FW-FM WSG/MA, FW-BM WSG/NG (Grundkompetenzen)

Die Umweltgeschichte bildet eine vergleichsweise junge und wenig institutionalisierte Subdisziplin, die sich mit der Wechselwirkung zwischen Menschen und der übrigen Natur sowie mit der Wahrnehmung der Natur durch die Menschen in der Vergangenheit beschäftigt. Sie erforscht die Genese des heutigen ökologischen Zustands der Erde und fragt danach, wie Umweltbedingungen die menschliche Geschichte prägten. Umweltgeschichte ist schon immer interdisziplinär angelegt gewesen und in jüngster Zeit verstärkt sich der Kontakt zur Wirtschaftsgeschichte, da (fast) jede wirtschaftliche Aktivität Rohstoffe und Energie als Input aus der Umwelt benötigt und Emissionen in die Umwelt freisetzt. Wirtschaft ist somit immer auf Umweltfaktoren angewiesen und wirkt auf diese zurück.

In der Übung sollen an Beispielen wie dem Waldsterben, der industriellen Luftverschmutzung, Wasserbauprojekten und der Atomkraft Themen, Fragestellungen und Debatten der Umweltgeschichte vor allem des 19. und 20. Jh.s behandelt werden.


Leistungsnachweis: Aktive Mitarbeit und Referat

Einführende Literatur:

  • Joachim Radkau, Natur und Macht. Eine Weltgeschichte der Umwelt, München 2002.
  • Frank Uekötter, Umweltgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert (Enzyklopädie deutscher Geschichte; 81), München 2007.
  • Verena Winiwarter/Martin Knoll, Umweltgeschichte, Köln 2007.

 
   
         
         
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