Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2012/13








   
 
Vorlesung:











































Übung:
Prof. Dr. Margrit Grabas

"Europäische Nachkriegsprosperität, dargestellt an der deutsch-deutschen Wirtschaftsgeschichte (1945/8-1973)"

Zeit: Mittwoch 10:00 Uhr - 12:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, HS. I



Module: FW-GM (WSG / NG), FW-AM (WSG / NG), FW-FM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), FW-VM 2


Im Mittelpunkt der Vorlesung steht der große Nachkriegsboom der 1950er und 1960er Jahre, der – zumindest für die Bundesrepublik – oftmals als „Deutsches Wirtschaftswunder“ charakterisiert wird. Auf der Grundlage einer vergleichenden Analyse der wichtigsten wirtschafts- und sozialhistorischen Entwicklungslinien in beiden Teilen Deutschlands wird sich herausstellen, dass auch die DDR, wenngleich mit weniger spektakulären Ergebnissen, eine Periode relativer Stabilität durchlaufen hat. Es wird sich aber ebenso zeigen, dass die deutsch-deutsche Nachkriegsprosperität zu Destabilisierungen volkswirtschaftlich relevanter Strukturen geführt hat, deren sozio-ökonomische und ökologische Folgewirkungen das Problempotential der Gegenwart bestimmen. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)


Einführende Literatur:

  • Abelshauser, W.: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945, München 2004.
  • Klessmann, C.: Die doppelte Staatsgründung. Deutsche Geschichte 1945 – 1955, 5. Aufl. Göttingen 1991.
  • Lutz, B.: Der kurze Traum immerwährender Prosperität, Frankfurt a. M. 1984.





Prof. Dr. Margrit Grabas

"Europäische Nachkriegsprosperität, dargestellt an der deutsch-deutschen Wirtschaftsgeschichte (1945/8-1973)"


Zeit: Mittwoch 12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, Raum 3.18



Module: FW-FM WSG/NG

Die Übungsveranstaltung bietet Gelegenheit, auf der Grundlage der Anfertigung von Kurzreferaten ausgewählte Probleme der Vorlesung zu vertiefen sowie zu hinterfragen. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)




   
 
Haupt-/Oberseminar:
Prof. Dr. Margrit Grabas

"Innovationen überwinden die Depression" - Innovationszyklen im 19. und 20. Jahrhundert"

Zeit: Dienstag, 16:00 Uhr - 18:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, Raum 3.18


Module: FW-AM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), MA-Geschichte


Vor dem Hintergrund anhaltender Globalisierungsherausforderungen erlangt der wirtschaftspolitische Ruf nach krisenüberwindenden Innovationen einen nahezu beschwörenden Charakter. Ein Blick in die Geschichte der euro-atlantischen Marktgesellschaft zeigt, daß Innovationen in der Tat – allerdings keineswegs im Selbstlauf – eine wachstumsdynamisierende Rolle gespielt haben. Ziel des Seminars ist es, auf der Grundlage von Referaten die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als Sequenz von Innovationszyklen transparent zu machen. Dabei soll nicht nur nach den Voraussetzungen, Triebkräften und Erscheinungsformen, sondern zugleich – und vor allem – nach den im Zeitablauf variierenden gesamtgesellschaftlichen Folgewirkungen gefragt werden.

Einführende Literatur:

  • Grabas, M.: Der Beitrag Schumpeters zur Erklärung von Stabilität und Instabilität der sozio-ökonomischen Entwicklung. Dargestellt an der Wirtschaftsgeschichte der DDR, in: Francesca Schinzinger (Hg.): Unternehmer und technischer Fortschritt (Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit 20 = Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte 1994/95), München 1996, S. 211-244.
  • Mensch, G.: Das technologische Patt. Innovationen überwinden die Depression, Frankfurt/M. 1975.
  • Zapf, W.: Innovationschancen der westeuropäischen Gesellschaften, in: Berger, J. (Hg.): Die Moderne – Kontinuitäten und Zäsuren (Soziale Welt, Sonderband 4), Göttingen 1986, S. 167-79.




   

Proseminar:


Dr. des. Ole Sparenberg

"Von der Solarenergie zu fossilen Brennstoffen und wieder zurück? Geschichte der Energiesysteme"

Zeit: Donnerstag, 12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Ort: Gebäude B 3 1, Raum 3.19


Module: FW-GM WSG/NG

Menschen sind darauf angewiesen, Energie umzuwandeln, um sich selbst zu erhalten und um Arbeit zu verrichten. Die Art, wie sich Gesellschaften in Energieflüsse einschalten und diese kontrollieren, bildet die Grundlage für das jeweilige Wirtschaftssystem und prägt die Beziehung zwischen den Menschen und ihrer natürlichen Umwelt. Die Energiefrage bildet somit einen zentralen Zugang zur Wirtschafts- und Umweltgeschichte.

Der Begriff „Solarenergie“ wird heute meist mit modernen Techniken wie Photovoltaik verbunden, tatsächlich aber war die Menschheit die längste Zeit ihrer Geschichte ausschließlich auf Solarenergie angewiesen, denn die chemische Energie in der Nahrung, die mechanische Energie von menschlichen und tierischen Muskeln sowie die thermische Energie beim Verbrennen von Holz gehen alle über die pflanzliche Photosynthese auf die Sonneneinstrahlung zurück. Auch hinter Wind- und Wasserkraft, die der Mensch schon lange nutzt, steht die Energie der Sonne.

Der Übergang zur breiten Nutzung fossiler Energieträger seit dem Ende des 18. Jahrhunderts steht dagegen am Anfang einer neuen Epoche der Wirtschafts- und Umweltgeschichte. An die Seite der Kohle als neuem Energieträger der industrialisierten Welt trat später noch das Erdöl, während die Wasserkraft vor allem über die Elektrifizierung bedeutend blieb. Während die Nuklearenergie im 20. Jahrhundert die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllte, gab es immer wieder und verstärkt in den letzten Jahrzehnten Ansätze, über die Nutzung von Photovoltaik, Windenergie und Biomasse zur direkten und indirekten Nutzung der Solarenergie zurückzukehren.

Dieses Proseminar bietet die Möglichkeit, Fragen und Methoden der Umwelt- und Wirtschaftsgeschichte am Beispiel der Energieversorgung seit der Frühen Neuzeit und schwerpunktmäßig des 19. und 20. Jahrhunderts kennenzulernen und zu vertiefen. Begleitend zum Proseminar findet ein Tutorium statt.

Begleitend zum Proseminar findet ein Tutorium statt.

Einführende Literatur:

  • Debeir, J.-C. / Deléage, J.-P. / Hémery, D., Prometheus auf der Titanic. Geschichte der Energiesysteme, Frankfurt a. M./New York 1989.
  • Pfister, C. (Hrsg.), Das 1950er Syndrom. Der Weg in die Konsumgesellschaft, 2. Aufl. Bern u.a. 1996.
  • Sieferle, R. P. / Krausmann, F. / Schandl, H. / Winiwarter, V., Das Ende der Fläche. Zum gesellschaftlichen Stoffwechsel der Industrialisierung, Köln u.a. 2006.
  • Smil, V., Energy in World History, Boulder, Colo. u. a. 1994.




Examens-Kolloquium:










Prof. Dr. Margrit Grabas

Ort und Zeit nach Vereinbarung

Modul: Fortgeschrittene Bachelorstudenten, Master-Geschichte.


Examenskandidaten und Doktoranden haben die Möglichkeit, ihre Untersuchungsergebnisse im Kontext einschlägiger wirtschafts- und sozialhistorischer Forschungstrends zu diskutieren.




Übung:



Dr. Christian Marx

"Arbeiter und Arbeiterbewegung in Deutschland von der 1848er Revolution bis zum Ersten Weltkrieg"

Zeit: Mittwoch, 14:00 Uhr - 16:00 Uhr
Ort: Gebäude B 3.1, Raum 3.18


Module: BA Geschichte: FW-FM WSG/NG; MA: FW-FM/MA; FW-FM/EP; FW-FM-EG

Mit der Wende von der agrarischen zur industriellen Produktionsweise konnten in Deutschland zwar die letzte Hungerkrise überwunden und die materiellen Bedingungen breiter Bevölkerungskreise verbessert werden, gleichwohl verharrten große Bevölkerungsschichten in einer Situation des Massenelends mit niedrigen Löhnen, überlangen Arbeitszeiten, Frauen- und Kinderarbeit sowie schlechten Wohnverhältnissen. Dies demonstriert den Doppelcharakter der bis 1873 andauernden ökonomischen take-off-Phase: Hohen Investitionsquoten und Wachstumsraten stand die Verelendung und gesellschaftliche Desintegration weiter Bevölkerungsteile, vor allem der Arbeiterschaft, gegenüber. Die um den Begriff des Pauperismus geführte Diskussion der sozialen Frage, die die potenzielle Gefährdung der bestehenden Gesellschaftsordnung durch das Proletariat einschloss, schlug sich in Deutschland schließlich in der Entstehung des modernen Interventionsstaates nieder.


In diesem Zusammenhang trug die Durchsetzung von Lohnarbeit entscheidend zur Formation der Arbeiterklasse bei. Da die Entstehung der Arbeiterschaft in unterschiedlichen Branchen und Regionen zeitlich versetzt verlief, bildete sich erst allmählich ein gemeinsames Arbeiterbewusstsein heraus, in dem die Binnendifferenzierungen innerhalb der Arbeiterschaft trotz Unterschieden in Qualifikation und Lohnhöhe an Bedeutung verloren. Gleichzeitig wurden traditionelle Beschwerderechte in Form von Petitionen und Eingaben wirkungslos; die Arbeiterschaft etablierte daraufhin neue Organisationen zur Interessenvertretung. In der Übung werden anhand ausgewählter Texte die Grundlinien der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg – Arbeits- und Wohnverhältnisse, Streiks und Strukturwandel, Herausbildung von Gewerkschaften und Arbeiterparteien, soziale Frage und Sozialgesetzgebung – nachgezeichnet und vertieft.

Einführende Literatur:

  • Grebing, H.:  Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Ein Überblick. 7. Aufl. München 1976.
  • Grabas, M.: Individuum und industrielle Arbeit, in: Dülmen, Richard van (Hg.): Entdeckung des Ich. Die Geschichte der Individualisierung vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Köln/Weimar/Wien 2001, S. 331-359.
  • Kocka, J.: Arbeitsverhältnisse und Arbeiterexistenzen. Grundlagen der Klassenbildung im 19. Jahrhundert. Bonn 1990.
  • Kocka, J.: Arbeiterleben und Protest. Entstehung einer sozialen Klasse. Berlin 1994.
  • Ritter, G. A. / Tenfelde, K.: Arbeiter im deutschen Kaiserreich 1871-1914. Bonn 1992.
  • Welskopp, T.: Das Banner der Brüderlichkeit. Die deutsche Sozialdemokratie vom Vormärz bis zum Sozialistengesetz. Bonn 2000.


 




Übung:








































Übung









Dr. des. Ole Sparenberg

"Umwelt- und Wirtschaftsgeschichte des Walfangs von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert"

Zeit: Dienstag, 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Ort: Gebäude B 3.1, Raum 3.19


Module: BA Geschichte: FW-FM WSG/NG; MA: FW-FM/MA; FW-FM/EP; FW-FM-EG

Saarbrücken liegt nicht gerade am Meer, insofern scheint eine Übung zur Geschichte des Walfangs nicht naheliegend. Andererseits wurden Produkte aus Walen auch im Binnenland verbraucht und der Walfang stellt ein Thema dar, das als Musterbeispiel für die nicht-nachhaltige wirtschaftliche Nutzung einer natürlichen Ressource in der Umweltbewegung bis heute eine hohe Aufmerksamkeit erfährt. Jenseits von populären Verdammungsurteilen soll diese Übung den Fragen nachgehen, in welche Epochen man den Walfang einteilen kann, weshalb sie endeten, wer, wann welche Wale jagte und wofür man die so gewonnenen Produkte verwendete. Daneben soll es an diesem Beispiel auch um die Wahrnehmung von Natur durch den Menschen gehen, da Walen schon länger und bis heute eine Beachtung und Empathie entgegengebracht wird, die gegenüber vielen anderen Tieren meist fehlt.


Einführende Literatur:

  • Cioc, M., The Game of Conservation. International Treaties to Protect the World’s Migratory Animals, Athens, Ohio 2009.
  • McNeill, J, R., Blue Planet. Die Geschichte der Umwelt im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M./New York 2003, S. 255-260.
  • Oslund, K., Protecting Fat Mammals or Carnivorous Humans? Towards an Environmental History of Whales, in: Historical Social Research, Vol. 29 (2004), No. 3 (Special Issue: The Frontiers of Environmental History), S. 63-81.
  • Tønnesen, J. N. / Johnsen, A. O., The History of Modern Whaling, London 1982.



Dr. Veit Damm

"TWA – Technik des wissenschaftlichen Arbeitens"

Zeit: Mittwoch, 14:00 Uhr - 16:00 Uhr
Ort: Gebäude B 3.1, Raum 2.17


Module: BA Geschichte: FW-OM


Es werden grundlegende Kenntnisse über das wissenschaftliche Arbeiten in der Neuen und Neuesten Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte vermittelt. Die Übungsaufgaben (Historische Begriffe, Quelleninterpretation, Buchrezension) werden unter Nutzung von Materialien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts durchgeführt. Leistungsnachweis: aktive Mitarbeit, Übungsaufgaben, Klausur.




 
   
         
         
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