Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2012/13
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Prof. Dr. Margrit Grabas "Europäische Nachkriegsprosperität, dargestellt an der deutsch-deutschen Wirtschaftsgeschichte (1945/8-1973)" Zeit: Mittwoch 10:00 Uhr - 12:00 Uhr Ort: Gebäude B 3 1, HS. I
Im Mittelpunkt der Vorlesung steht der große Nachkriegsboom der 1950er und 1960er Jahre, der zumindest für die Bundesrepublik oftmals als „Deutsches Wirtschaftswunder“ charakterisiert wird. Auf der Grundlage einer vergleichenden Analyse der wichtigsten wirtschafts- und sozialhistorischen Entwicklungslinien in beiden Teilen Deutschlands wird sich herausstellen, dass auch die DDR, wenngleich mit weniger spektakulären Ergebnissen, eine Periode relativer Stabilität durchlaufen hat. Es wird sich aber ebenso zeigen, dass die deutsch-deutsche Nachkriegsprosperität zu Destabilisierungen volkswirtschaftlich relevanter Strukturen geführt hat, deren sozio-ökonomische und ökologische Folgewirkungen das Problempotential der Gegenwart bestimmen. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)
Einführende Literatur:
Die Übungsveranstaltung bietet Gelegenheit, auf der Grundlage der Anfertigung von Kurzreferaten ausgewählte Probleme der Vorlesung zu vertiefen sowie zu hinterfragen. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften) |
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Prof. Dr. Margrit Grabas "Innovationen überwinden die Depression" - Innovationszyklen im 19. und 20. Jahrhundert" Zeit: Dienstag, 16:00 Uhr - 18:00 Uhr Ort: Gebäude B 3 1, Raum 3.18 Module: FW-AM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), MA-Geschichte
Vor dem Hintergrund anhaltender Globalisierungsherausforderungen erlangt der wirtschaftspolitische Ruf nach krisenüberwindenden Innovationen einen nahezu beschwörenden Charakter. Ein Blick in die Geschichte der euro-atlantischen Marktgesellschaft zeigt, daß Innovationen in der Tat allerdings keineswegs im Selbstlauf eine wachstumsdynamisierende Rolle gespielt haben. Ziel des Seminars ist es, auf der Grundlage von Referaten die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als Sequenz von Innovationszyklen transparent zu machen. Dabei soll nicht nur nach den Voraussetzungen, Triebkräften und Erscheinungsformen, sondern zugleich und vor allem nach den im Zeitablauf variierenden gesamtgesellschaftlichen Folgewirkungen gefragt werden. Einführende Literatur:
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Proseminar: |
"Von der Solarenergie zu fossilen Brennstoffen und wieder zurück? Geschichte der Energiesysteme" Menschen sind darauf angewiesen, Energie umzuwandeln, um sich selbst zu erhalten und um Arbeit zu verrichten. Die Art, wie sich Gesellschaften in Energieflüsse einschalten und diese kontrollieren, bildet die Grundlage für das jeweilige Wirtschaftssystem und prägt die Beziehung zwischen den Menschen und ihrer natürlichen Umwelt. Die Energiefrage bildet somit einen zentralen Zugang zur Wirtschafts- und Umweltgeschichte. Der Begriff „Solarenergie“ wird heute meist mit modernen Techniken wie Photovoltaik verbunden, tatsächlich aber war die Menschheit die längste Zeit ihrer Geschichte ausschließlich auf Solarenergie angewiesen, denn die chemische Energie in der Nahrung, die mechanische Energie von menschlichen und tierischen Muskeln sowie die thermische Energie beim Verbrennen von Holz gehen alle über die pflanzliche Photosynthese auf die Sonneneinstrahlung zurück. Auch hinter Wind- und Wasserkraft, die der Mensch schon lange nutzt, steht die Energie der Sonne. Der Übergang zur breiten Nutzung fossiler Energieträger seit dem Ende des 18. Jahrhunderts steht dagegen am Anfang einer neuen Epoche der Wirtschafts- und Umweltgeschichte. An die Seite der Kohle als neuem Energieträger der industrialisierten Welt trat später noch das Erdöl, während die Wasserkraft vor allem über die Elektrifizierung bedeutend blieb. Während die Nuklearenergie im 20. Jahrhundert die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllte, gab es immer wieder und verstärkt in den letzten Jahrzehnten Ansätze, über die Nutzung von Photovoltaik, Windenergie und Biomasse zur direkten und indirekten Nutzung der Solarenergie zurückzukehren. Dieses Proseminar bietet die Möglichkeit, Fragen und Methoden der Umwelt- und Wirtschaftsgeschichte am Beispiel der Energieversorgung seit der Frühen Neuzeit und schwerpunktmäßig des 19. und 20. Jahrhunderts kennenzulernen und zu vertiefen. Begleitend zum Proseminar findet ein Tutorium statt. Begleitend zum Proseminar findet ein Tutorium statt. Einführende Literatur:
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Examens-Kolloquium: |
Prof. Dr. Margrit Grabas Ort und Zeit nach Vereinbarung Modul: Fortgeschrittene Bachelorstudenten, Master-Geschichte. |
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Übung: |
Dr. Christian Marx "Arbeiter und Arbeiterbewegung in Deutschland von der 1848er Revolution bis zum Ersten Weltkrieg" Zeit: Mittwoch, 14:00 Uhr - 16:00 Uhr Ort: Gebäude B 3.1, Raum 3.18 Module: BA Geschichte: FW-FM WSG/NG; MA: FW-FM/MA; FW-FM/EP; FW-FM-EG Mit der Wende von der agrarischen zur industriellen Produktionsweise konnten in Deutschland zwar die letzte Hungerkrise überwunden und die materiellen Bedingungen breiter Bevölkerungskreise verbessert werden, gleichwohl verharrten große Bevölkerungsschichten in einer Situation des Massenelends mit niedrigen Löhnen, überlangen Arbeitszeiten, Frauen- und Kinderarbeit sowie schlechten Wohnverhältnissen. Dies demonstriert den Doppelcharakter der bis 1873 andauernden ökonomischen take-off-Phase: Hohen Investitionsquoten und Wachstumsraten stand die Verelendung und gesellschaftliche Desintegration weiter Bevölkerungsteile, vor allem der Arbeiterschaft, gegenüber. Die um den Begriff des Pauperismus geführte Diskussion der sozialen Frage, die die potenzielle Gefährdung der bestehenden Gesellschaftsordnung durch das Proletariat einschloss, schlug sich in Deutschland schließlich in der Entstehung des modernen Interventionsstaates nieder.
Einführende Literatur:
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Dr. des. Ole Sparenberg "Umwelt- und Wirtschaftsgeschichte des Walfangs von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert" Zeit: Dienstag, 14:00 Uhr 16:00 Uhr Ort: Gebäude B 3.1, Raum 3.19 Module: BA Geschichte: FW-FM WSG/NG; MA: FW-FM/MA; FW-FM/EP; FW-FM-EG Saarbrücken liegt nicht gerade am Meer, insofern scheint eine Übung zur Geschichte des Walfangs nicht naheliegend. Andererseits wurden Produkte aus Walen auch im Binnenland verbraucht und der Walfang stellt ein Thema dar, das als Musterbeispiel für die nicht-nachhaltige wirtschaftliche Nutzung einer natürlichen Ressource in der Umweltbewegung bis heute eine hohe Aufmerksamkeit erfährt. Jenseits von populären Verdammungsurteilen soll diese Übung den Fragen nachgehen, in welche Epochen man den Walfang einteilen kann, weshalb sie endeten, wer, wann welche Wale jagte und wofür man die so gewonnenen Produkte verwendete. Daneben soll es an diesem Beispiel auch um die Wahrnehmung von Natur durch den Menschen gehen, da Walen schon länger und bis heute eine Beachtung und Empathie entgegengebracht wird, die gegenüber vielen anderen Tieren meist fehlt.
Einführende Literatur:
Dr. Veit Damm
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