Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2016/17



Das Lehrangebot richtet sich an die Studierenden der Philosophischen Fakultäten sowie der Fakultät Rechts- und Wirtschaftswissenschaft. Es ist fester Bestandteil der Studiengänge Geschichte (Lehramt, Magister, Bachelor, Master), Historisch orientierte Kulturwissenschaften (Diplom, Bachelor) sowie Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik (Vertiefungsfach in den Diplomstudiengängen). Wirtschafts- und sozialhistorische Lehrveranstaltungen sind zumeist auch für den Optionalbereich (Schwerpunkt Europa) anrechenbar.



   
 
Vorlesung:







































Übung:

Prof. Dr. Margrit Grabas

"Vorlesung: Industrielle Revolution in Europa"

Zeit: Mittwoch 10:00 Uhr - 12:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, HS. I
B
eginn: 25.10.2016



Module: FW-GM (WSG / NG), FW-AM (WSG / NG), FW-FM (WSG / NG), FW-VM (WSG / NG), FW-VM 2



Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist das Antlitz der euro-atlantischen Gesellschaften durch den Zusammenfall von ökonomischen, sozialen, kulturellen, demographischen und politisch-institutionellen Veränderungen radikal verändert worden. Im Mittelpunkt des damaligen gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozesses stand die relative Verdrängung des agrarwirtschaftlichen Sektors bei gleichzeitiger, insbesondere seit der Mitte des 19. Jahrhunderts rasant voranschreitender Industrialisierung. Ziel der Vorlesung soll es deshalb sein, diesen als Industrielle Revolution bezeichneten Prozess in seinen grundlegenden Voraussetzungen, Entwicklungslinien sowie sozio-ökonomischen Folgewirkungen zu analysieren. (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)


Einführende Literatur:

  • Borchardt, K.: Die industrielle Revolution in Deutschland 1750 – 1914, in: Cipolla, C.M./K. Borchardt (Hg.): Europäische Wirtschaftsgeschichte, Bd. 4: Die Entwicklung der industriellen Gesellschaften, Stuttgart 1985, S. 135-202.

  • Hahn, H.-W.: Die industrielle Revolution in Deutschland (EDG 49), München 1998.
  • Wehler, H.-U.: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 2, Von der Reformära bis zur Industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution" 1815 – 1845/49, München 1987.




Prof. Dr. Margrit Grabas

"Übung: Übung zur Vorlesung: Industrielle Revolution in Europa"


Die Übungsveranstaltung bietet Gelegenheit, auf der Grundlage der Anfertigung von Kurzreferaten ausgewählte Probleme der Vorlesung zu vertiefen sowie zu hinterfragen.

Zeit: Mittwoch 12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Ort:
Gebäude B 3 1, Raum 3.18
Beginn:
26.10.2016

Module:

FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM EG, FW-FM WSG/MA


   
 



Oberseminar:



Prof. Dr. Margrit Grabas

Hauptseminar/Oberseminar: Das Ende des „Hölzernen Zeitalters“ – Holzenergiekrise um 1800 in Europa


Zeit: Dienstag, 16.00 - 18.00 Uhr
Ort: Gebäude B 3 1, Raum 3.18
Beginn: 25.10.2016



Module: FW-AM NG, FW-AM WSG, FW-VM NG, FW-VM WSG, FW-SM EP



Kultur und Wirtschaft der vorindustriellen Gesellschaft waren maßgeblich durch die Zentralressource Holz bestimmt. Im Verlaufe des 17. und 18. Jahrhunderts begann sich das sogenannte hölzerne Zeitalter (Sombart) jedoch vor dem Hintergrund komplex miteinander verbundener demographischer, technologischer, ökonomischer sowie soziokultureller Veränderungen zu destabilisieren. Ziel des Seminars soll es sein, auf der Grundlage von Referaten die Bedeutung der von der damaligen Gesellschaft als „Holzmangel“ wahrgenommenen und sich um 1800 zuspitzenden Ressourcenkrise für den Aufbruch in das moderne Industriezeitalter herauszuarbeiten.

.

Einführende Literatur:

  • Grabas, M.: Krisenbewältigung oder Modernisierungsblockade? Die Rolle des Staates bei der Überwindung des „Holzenergiemangels“ zu Beginn der Industriellen Revolution in Deutschland, in: Jahrbuch für Europäische Verwaltungsgeschichte 7 (1995), S. 43-75.

  • Radkau, J.: Holzverknappung und Krisenbewußtsein im 18. Jahrhundert, in: Geschichte und Gesellschaft 9 (1983), S. 513-543.
  • Sieferle, R.P.: Der unterirdische Wald. Energiekrise und Industrielle Revolution (Die Sozialverträglichkeit von Energiesystemen 2), München 1982.



   

Übung:










Dr. Ole Sparenberg

"Übung: Gaslicht, Droschkenpferde und Wasserklosett: Umwelt- und Wirtschaftsgeschichte der Urbanisierung im 19. Jh."

Zeit: Dienstag, 14.00 - 16.00 Uhr
Ort: Gebäude B 3 1, Raum 3.18

Module:

FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM EG, FW-FM NG/MA, FW-FM WSG/MA, FW-FM EP/MA



Wenn man an die Städte des 19. Jh. denkt, kommen vielleicht Bilder von eleganten Boulevards, prächtiger Gründerzeitarchitektur und bürgerlichen Salons mit gepflegter Hausmusik auf. Mit dem rasanten Städtewachstum dieser Zeit entstanden aber auch ganz neue Probleme bei der Versorgung so vieler Menschen auf engem Raum mit Trinkwasser, Nahrung, Wohnraum und Energie denen zudem entsprechende Entsorgungsprobleme folgten. Somit waren Elendsquartiere, Seuchen sowie erhebliche Einschränkungen der Nahrungs-, Luft- und Wasserqualität Wegbegleiter der Urbanisierung im 19. Jh. Die Menschen in der Epoche fanden aber auch Lösungen für diese Probleme durch den Aufbau einer kommunalen Infrastruktur mit Wasserver- und Entsorgungssystemen, Gaswerken, Schlachthäusern, städtischem Wohnungsbau und Nahverkehrssystemen, die unsere Städte z.T. bis heute prägt.

Diese Übung will die vielfältigen Ver- und Entsorgungs- sowie Transportprobleme in den Großstädten Europas und Nordamerikas sowie Fragen von Lebensstandard und Ernährung etwa zwischen 1815 und 1914 in umwelt- und wirtschaftsgeschichtlicher Perspektive untersuchen. Von den Teilnehmer der Übung wird die Bereitschaft zur intensiven Lektüre (auch englischer Texte) sowie die Übernahme eines Referats und kleinerer schriftlicher Arbeiten erwartet.



Einführende Literatur:

  • Dieter Schott, Europäische Urbanisierung (1000-2000). Eine umwelthistorische Einführung (UTB; 4025), Köln 2014.

  • Jürgen Reulecke, Geschichte der Urbanisierung in Deutschland, Frankfurt a. M. 1997.
  • Franz-Josef Brüggemeier/Thomas Rommelspacher, Blauer Himmel über der Ruhr. Geschichte der Umwelt im Ruhrgebiet, 1840-1990, Essen 1992.

  • Richard J. Evans, Tod in Hamburg. Stadt, Gesellschaft und Politik in den Cholera-Jahren 1830-1910, Reinbek bei Hamburg 1990.



Übung:










Michael Buchner, M.A./B.Sc.


"Übung: Arm vs. Reich!? Neue Ansätze der historischen Ungleichheitsforschung"

Zeit: Dienstag, 12.00 - 14.00 Uhr
Ort: Gebäude B 3 1, Raum 2.18

Module:FW-FM NG, FW-FM WSG, FW-FM EG, FW-FM NG/MA, FW-FM WSG/MA, FW-FM EP/MA

Spätestens seit Thomas Pikettys viel diskutiertem Bestseller steht das Thema Ungleichheit auch wieder auf der Agenda von Historikern und Ökonomen gleichermaßen. Unter dem Eindruck massiver wirtschaftspolitischer Probleme, denen gerade auch die industrialisierten Länder zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegenüberstehen, häufen sich zudem die Meldungen, die eine erneute Zunahme sozialer Ungleichheit prognostizieren. Die aktuelle Debatte erweckt dabei oft den Eindruck, die westlichen Länder würden auf einen Pfad der Ungleichheitsentwicklung zurückkehren, den man zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermeintlich verlassen hatte. Die Übung möchte deshalb einen langfristigen historischen Blick auf die Entwicklung von Ungleichheit werfen, um so der Diskussion um das Thema auch mehr historische Tiefenschärfe zu verleihen. Im Mittelpunkt steht dabei in erster Linie die Entwicklung Westeuropas und Nordamerikas vom 18. bis ins 20. Jahrhundert.

Die Übung bietet den Studierenden eine Einführung in das Thema Ungleichheit aus wirtschafts- und sozialhistorischer Perspektive und dreht sich insbesondere um folgende drei Leitfragen: Welche Dimensionen weist Ungleichheit auf und wie lassen sich diese „messen“? Welches Quellenmaterial steht dem Historiker gerade für die Untersuchung längerer Zeiträume zur Verfügung? Welche Erklärungen bieten Geschichtswissenschaft, Ökonomie und weitere Sozialwissenschaften für die langfristige Entwicklung von Ungleichheit? Leistungsnachweis: Referat, Thesenpapier, Mitarbeit. 





Einführende Literatur:

  • LINDERT, Peter H. / WILLIAMSON, Jeffrey G.: Unequal Gains. American Growth and Inequality since 1700, Princeton 2016.
  • MILANOVIC, Branko: The Haves and the Have-Nots. A Brief and Idiosyncratic History of Global Inequality, New York 2011. 

  • PIKETTY, Thomas: Das Kapital im 21. Jahrhundert, München 2014.



Examens-Kolloquium:











Prof. Dr. Margrit Grabas

Ort und Zeit nach Vereinbarung

Modul: Fortgeschrittene Bachelorstudenten, Master-Geschichte.


Examenskandidaten und Doktoranden haben die Möglichkeit, ihre Untersuchungsergebnisse im Kontext einschlägiger wirtschafts- und sozialhistorischer Forschungstrends zu diskutieren.



 

  Archiv der Lehrveranstaltungen: Sommersemester 1998

Wintersemester 1998/99

Sommersemester 1999

Wintersemester 1999/2000

Sommersemester 2000

Wintersemester 2000/2001

Sommersemester 2001

Wintersemester 2001/2002

Sommersemester 2002

Wintersemester 2002/2003

Sommersemester 2003

Wintersemester 2003/2004

Sommersemester 2004

Wintersemester 2004/05

Sommersemester 2005

Wintersemester 2005/06

Sommersemster 2006

Wintersemester 2006/07

Sommersemster 2007

Wintersemester 2007/08

Sommersemester 2008

Wintersemester 2008/09

Sommersemester 2009

Wintersemester 2009/10

Sommersemester 2010

Wintersemester 2010/11

Sommersemester 2011

Wintersemester 2011/12

Sommersemester 2012

Wintersemester 2012/13

Sommersemester 2013

Wintersemester 2013/14

Sommersemester 2014

Wintersemester 2014/15

Sommersemester 2015

Wintersemester 2015/16

Sommersemester 2016