Am 13. März 2019 kann der emeritierte Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität des Saarlandes und frühere Dekan der Philosophischen Fakultät, Dr. Reinhard Schneider, in seiner Heimatstadt Berlin seinen 85. Geburtstag begehen.
Dem Studium der Geschichte, der Lateinischen Philologie, der Romanistik und Philosophie an der Freien Universität Berlin folgten fünf Jahre Lehrtätigkeit an Gymnasien und 1963 die von den Professoren Walter Schlesinger und Wolfgang Fritze betreute Dissertation über „Brüdergemeine und Schwurfreundschaft. Der Auflösungsprozeß des Karlingerreiches im Spiegel der caritas-Terminologie in den Verträgen der karlingischen Teilkönige des 9. Jahrhunderts“. Anschließend wirkte der Jubilar am Berliner Friedrich-Meinecke-Institut, habilitierte sich 1971 mit der Studie „Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern“ und war Sprecher eines Forschungsschwerpunkts „Zisterzienser“. 1974/75 übernahm er den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Philipps-Universität Marburg und hatte dort 1978/79 das Dekanat des Fachbereichs Geschichtswissenschaften inne.
In der Nachfolge Harald Zimmermanns folgte Reinhard Schneider 1980 als C4-Professor dem Saarbrücker Ruf und lehrte und forschte bis zu seiner Emeritierung im März 2001 an der Universität des Saarlandes. Hier agierte er unter anderem als Sprecher des Landesverbandes Saar des Deutschen Hochschulverbandes, leitete zwischen 1987 und 1989 als Dekan die Philosophische Fakultät und initiierte die Gründung des Universitätsarchivs. Außerdem war er von 1984 bis 1999 Vorsitzender der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und gehört dem renommierten „Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte“ sowie weiteren wissenschaftlichen Vereinigungen an.
In seinen Publikationen widmete sich Prof. Schneider der Geschichte des Frankenreichs, der Rechts- und Verfassungsgeschichte des Mittelalters, der Geschichte des Königtums, der Zisterzienserforschung sowie dem Themenbereich Wahlen und Wählen im Mittelalter. Außerdem engagierte er sich maßgeblich im Forschungsschwerpunkt „Grenzregionen und Interferenzräume“ der Philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes. Zuletzt ist im Oktober 2012 seine Monographie „Vom Dolmetschen im Mittelalter. Sprachliche Vermittlung in weltlichen und kirchlichen Zusammenhängen“ erschienen.
Kontakt:
Dr. Wolfgang Müller
Archiv der Universität des Saarlandes
E-Mail: w.mueller@univw.uni-saarland.de
Telefon: 0681 302-2699
05.03.2019