Professor Andreas Keller vom Zentrum für Bioinformatik der Saar-Universität forscht bereits seit mehr als einem Jahr als Gastprofessor an der kalifornischen Eliteuniversität Stanford. Sein Ziel ist es, auf Einzelzell-Ebene besser zu verstehen, wie Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson im menschlichen Körper entstehen. Dazu setzt er gemeinsam mit seinem Team Methoden des statistischen Lernens und der Künstlichen Intelligenz ein. Seinem Ziel ist er nun ein Stück nähergekommen. Über sechs Jahre hinweg hat ein Team insgesamt 23 Gewebe- und Mausorgane in verschiedenen Altersstufen molekular untersucht. Die Komplexität der Forschung zeigt sich unter anderem darin, dass über 160 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran mitgewirkt haben, die Daten zu generieren und zu verstehen.
„Dieser Datensatz ist sicher einer der spannendsten und interessantesten, an dem ich in meiner Karriere gearbeitet habe“, stellt Bioinformatiker Keller fest. Und obwohl die Daten jetzt bereits in zwei Nature-Artikeln veröffentlicht wurden, sind sie bei weitem noch nicht vollständig verstanden. Momentan arbeiten die Forscher am Zentrum für Bioinformatik daran, molekulare Signalkaskaden auf Einzelzell-Ebene zu interpretieren. Dadurch versprechen sie sich weitere Erkenntnisse über molekulare Alterungsprozesse und darüber, welche Rolle diese bei der Entstehung von Krankheiten spielen.
Die Nature-Artikel sind hier veröffentlicht:
Ageing hallmarks exhibit organ-specific temporal signatures: https://rdcu.be/b5DqF
A single-cell transcriptomic atlas characterizes ageing tissues in the mouse: https://rdcu.be/b5DqD
Über die Forschungstätigkeit von Professor Andreas Keller in den USA hat die Saar-Universität im vergangenen Jahr diese Pressemitteilung veröffentlicht: Im Kampf gegen Alzheimer: Saarbrücker Bioinformatiker forscht ein Jahr an US-Top-Universität Stanford