Der Vorgang des Träumens stellt für den Menschen eine elementare Körpererfahrung dar: Von der Schwerelosigkeit des Fliegens, über körperliche Impulse von Wut oder Angst, bis hin zu erotischer Erregung wird in Träumen die leiblich-sinnliche Dimension unmittelbar erlebt. Ihrerseits bildet die sinnliche Wahrnehmung ein Feld, auf dem die Künste in besonders produktiver Weise operieren. So werden die fünf Sinnesorgane oft selbst zum Gegenstand ästhetischer Darstellungen. Synästhetische Erfahrungen – also die Kopplung unterschiedlicher Wahrnehmungen, beispielsweise von Farbe und Temperatur – bilden eine weitere Dimension, mit der die Künste ihre sensorischen und medialen Grenzen erweitern. Vor diesem Hintergrund will die Tagung die ästhetische Inszenierung leiblich-sinnlicher Erfahrungen im Traum untersuchen. Tagungssprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch.
Rund 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien diskutieren in Saarbrücken drei Tage lang über die Rolle von Sinneserfahrungen im Traum und deren künstlerische Umsetzungen. Damit wollen sie einen Beitrag zur Literatur- sowie Kultur- und Mediengeschichte des Traums leisten. Auf dem Programm stehen 17 Vorträge über Literatur, Kunst, Musik, Performance und Film. Eröffnet wird die Veranstaltung am 10. Februar um 12 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Peter-André Alt von der Freien Universität Berlin zum Thema „Nachtgeschichten der Vernunft. Traum und Traumtheorie in der europäischen Aufklärung“.
Die Mitglieder des DFG- Graduiertenkollegs „Europäische Traumkulturen“ forschen seit 2015 zum Verhältnis von Traumästhetik, Kultur und Wissensgeschichte. Sie untersuchen, wie Träume im europäischen Kulturraum vom Mittelalter bis in die Gegenwart in Kunst und Kultur dargestellt werden, beispielsweise in Romanen und Gedichten, auf der Bühne, im Film, in Gemälden oder in der Musik. Den Schwerpunkt der interdisziplinären Forschungsarbeit bilden die jeweiligen Wechselwirkungen zwischen Traumästhetik, Erfahrungs- und Wissenspoetik, Kunst und Kultur in den unterschiedlichen europäischen Kontexten.
Weitere Informationen zur Tagung finden Sie unter: http://www.traumkulturen.de/veranstaltungen/konferenzen-co.html
Interessierte Besucher werden um Anmeldung gebeten (an: traumkulturen@uni-saarland.de).
Kontakt:
Dr. Elena Kreutzer
Graduiertenkolleg „Europäische Traumkulturen“ (GRK 2021)
Telefon: 0681 302-2198
E-Mail: traumkulturen@uni-saarland.de
www.traumkulturen.de