21.01.2020

Mehrsprachigkeit – Schlüsselkompetenz und Herausforderung (Impulsvortrag)

Veranstalter ist das "Schlüsselkompetenzen Programm der UdS" des Zentrums für Lebenslanges Lernen in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann). Der Vortrag richtet sich neben einem universitätsinternen Publikum (Studierende, Lehrende, Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler) v.a. an die interessierte Öffentlichkeit.

Mehrsprachigkeit gilt nicht nur in den Dokumenten der Europäischen Union und des Europarates als Schlüssel- und Querschnittskompetenz; sie ist ein wichtiger Faktor für Persönlichkeitsentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit und spielt - auch in der Großregion - eine immer wichtigere Rolle für Beschäftigungsfähigkeit und Mobilität. Studien belegen den wirtschaftlichen Vorteil etwa von Unternehmen, die mehrsprachige Mitarbeiter beschäftigen, immer mehr Firmen positionieren sich im internationalen Wettbewerb und haben großen Bedarf an entsprechend qualifiziertem Personal. Mehrsprachigkeit wurde von den europäischen Staats- und Regierungschefs mit der Formel „Muttersprache plus zwei“ als Ziel des Sprachen­lernens in den Bildungssystemen festgelegt. Mehrsprachigkeit öffnet Türen zum Verständnis anderer Menschen und ihrer Kulturen, damit ist sie zugleich ein wichtiges Instrument der Friedenserziehung und Völkerverständigung.

Aber wann ist jemand eigentlich mehrsprachig? Wie kann die Mehrsprachigkeit gezielt gefördert werden? Und wie steht es mit den vielfältigen Sprachen, die durch weltweite Flucht- und Migrationsbewegungen unseren Alltag prägen? Warum haben es viele Sprachen so schwer, zum allseits gepriesenen Schatz der Mehrsprachigkeit zu gehören?

Die Veranstaltung möchte zum Nachdenken über diese und andere Fragen zum Thema Mehrsprachigkeit anregen, aber auch über das eigene Sprachenkönnen und den eigenen Umgang mit den Sprachen, die uns umgeben. Ausgehend von sprachenpolitischen Dokumenten werden Ansätze zum sprachenvernetzenden Lernen vorgestellt, aber auch demonstriert, wie vorhandene Sprachkenntnisse das gegenseitige Verständnis und die mehrsprachige Kommunikation fördern können.

Referentin: Dr. Christina Reissner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität des Saarlandes. Sie leitet in der Romanistik den Bereich „Frühes Fremdsprachenlernen Französisch“ und ist für das EuroCom-Center für europäische Mehrsprachigkeit und Interkomprehension verantwortlich. Neben ihrer Lehrtätigkeit in der romanischen Sprachwissenschaft forscht und lehrt sie in der Großregion und internationalen Projekten, u.a. als Mitglied des Groupement de Recherches Transfrontalières Interdisciplinaires GRETI und des Center for Border Studies der Universität der Großregion. Schwerpunkte sind dabei die Mehrsprachigkeit und ihre Vermittlung sowie Sprach(en)politik und Lehrer(fort)bildung.

14-16 Uhr, Geb. A4 4, Raum 2.42