(English version of the statement)
Dabei gilt es aus Sicht des Präsidiums, drei Rahmenbedingungen zu erfüllen:
1. Jede Form der Präsenz an den Standorten der Universität muss stets und ohne Einschränkung eine Sicherung der Hygieneregelungen des jeweils aktuellen Pandemieplans gewährleisten. Dies gilt nicht nur für die einzelne Veranstaltung, sondern auch und in besonderem Maße für die simultane Durchführung einer größeren Anzahl von Veranstaltungen und erfordert Anpassungen der Semesterplanung und ein hohes Maß an Abstimmung.
2. Die Universität muss darauf vorbereitet sein, jederzeit und unmittelbar in einen temporären Lockdown zurückzukehren, ohne dabei den Studien- und Prüfungsbetrieb einstellen zu müssen.
3. Die während der pandemiebedingten Situation im Sommersemester 2020 erreichten technischen und didaktischen Neu- und Weiterentwicklungen sollen weitergeführt werden – die Krise ist auch eine Chance für einen Quantensprung in der Digitalisierung der Lehre.
Unabhängig von den Möglichkeiten technischer und didaktischer Innovationen in der Lehre strebt die Universität im WS 2020/21 keine reine Fernlehre an. Unser vorrangiges Ziel an den universitären Standorten ist es, die Studierenden und Mitarbeitenden wieder auf den Campus zu bringen. Aus Sicht des Präsidiums kann es dabei aber kein einfaches „Zurück zur Vor-Corona Zeit“ geben, vielmehr gilt es eine neue Normalität der Präsenz unter bestmöglicher Berücksichtigung der jeweils aktuell geltenden Hygienestandards zu erreichen.
Großveranstaltungen sollten nach wie vor vermieden werden. Um eine bestmögliche Nachverfolgung von Infektionsketten zu unterstützen und ein unkontrolliertes Verbreiten des Virus zu vermeiden, wird die Nutzung der von der Bundesregierung zur Verfügung gestellten Corona Warn App nachdrücklich empfohlen.
Ein besonderes Augenmerk bei unseren Planungen muss den Studienanfängerinnen und Studienanfängern, den internationalen Studierenden und den Risikogruppen unter Studierenden und Mitarbeitenden der UdS gelten.
Grundsätzlich sollen virtuelle und Präsenzangebote gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Der Standard für das Wintersemester 2020/21 soll ein hybrider Ansatz sein (Blended Learning), bei dem digitale Anteile und Präsenzanteile miteinander kombiniert werden. Veranstaltungen zur reinen Wissensvermittlung sollten in der Regel virtuell durchgeführt werden, wohingegen die Präsenzphasen für Verständnis, Reflexion und Diskussion sowie für Praxiselemente genutzt werden sollten. Bei großen Veranstaltungen (Vorlesungen, Frontalübungen) bleiben virtualisierte Formate der Standard für das Wintersemester 2020/21, möglichst als zeitlich flexibel abrufbare Angebote. Hierfür bietet sich insbesondere die Nutzung der universitären e-Learning Plattform Moodle in Kombination mit MS Teams an.
Veranstaltungen in kleineren Gruppen wie Seminare und Praktika sollen wieder soweit wie möglich – mit digitaler Unterstützung – in Präsenz durchgeführt werden können. Präsenzveranstaltungen sollten dabei als Hybridveranstaltung konzipiert werden, um Studierenden, die nicht an den Präsenzphasen teilnehmen können, eine virtuelle Beteiligung zu ermöglichen. Sofern realisierbar, sollten die Veranstaltungen dabei aufgenommen und anschließend in den Onlineplattformen zur Verfügung gestellt werden, um auch eine asynchrone Teilnahme zu ermöglichen.
Für Studierende, die ein Studium an der UdS neu aufnehmen, brauchen wir auch neue Formen der Willkommenskultur, wie etwa Welcome-Veranstaltungen in Kleingruppen und virtuelle Mentorenprogramme.
Beratung, Sprechstunden etc. sollten gleichberechtigt virtuell oder in Präsenz angeboten werden können – gerade auch zum Schutz von Risikogruppen unter Studierenden und Mitarbeitenden. Dies gilt nach Absprache auch für mündliche Prüfungen, wobei das Präsidium nach wie vor die Abhaltung digitaler Beratungen, Sprechstunden und Prüfungen via MS Teams nachdrücklich empfiehlt.
Klausuren können – unter Wahrung der Hygieneregeln - in Präsenz durchgeführt werden. Für Massenprüfungen sollen perspektivisch neben den klassischen (Präsenz-)Klausuren alternative Formate entwickelt werden, die auch online durchgeführt werden können. Für Lehrveranstaltungen und Prüfungsformate, die zwingend Präsenz erfordern (z.B. Praktika), sollten für den Fall eines Lockdowns adäquate Alternativen zumindest für Teilleistungen vordefiniert werden.
Weil die Universität auf einen möglichen (temporären) Lockdown vorbereitet sein muss, bleibt der Einsatz digitaler Lehrformate ein zentrales Element der Lehrplanung für das kommende Wintersemester. Virtuelle Lehre und Präsenzlehre werden gleichberechtigt bei der Lehrkapazität angerechnet werden. In Zukunft sollte es das Ziel sein, mit den nun geschaffenen und weiterzuentwickelnden infrastrukturellen Voraussetzungen virtuelle Lehrangebote zu einem festen Bestandteil der Lehre zu machen. Hierzu wird ein weiterer Ausbau der technischen und didaktischen Unterstützung angestrebt.
Auch das Wintersemerster 2020/21 wird uns absehbar noch vor große Herausforderungen stellen, die wir zum Wohle unserer Studierenden und Mitarbeitenden bewältigen müssen. Das Sommersemester 2020 hat gezeigt, dass dies durch gemeinsame Anstrengungen aller Mitglieder der Universität, insbesondere der Lehrenden und Mitarbeitenden in den dezentralen und zentralen Prüfungs- und Verwaltungseinrichtungen gelingen kann. Die aktuelle Krise gilt es auch als Chance zu verstehen, um neu entwickelte Formate und innovative Ideen zu verstetigen und mit den investierten Anstrengungen Studium und Lehre an der UdS dauerhaft voranbringen zu können.
Informationen für Studienbewerberinnen und -bewerber:
Bewerbungen an der Saar-Uni fürs Wintersemester sind ab sofort möglich – Beratung per Live-Chat
Hier finden Sie die
Gemeinsame Stellungnahme der saarländischen Hochschulrektoren zum kommenden Wintersemester
und die Pressemitteilung der Hochschulrektorenkonferenz vom 2. Juli 2020: HRK-Senat: Priorität für Gesundheitsschutz –so viel Präsenzlehre wie möglich