07.11.2019

Nature-Publikation: Mäuse erkennen mit Bakterien infizierte Artgenossen am Geruch

Wie können wir uns vor Infektionen mit Bakterien und Pathogenen schützen und wie können wir es vermeiden, dass uns kranke Mitmenschen anstecken? Bei Mäusen gibt es für dieses Problem einen speziellen Rezeptormechanismus, der im Geruchssystem der Nase angesiedelt ist, wie nun eine neue Arbeit aus der Abteilung von Professor Frank Zufall im Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin (CIPMM) am Medizin-Campus der Universität des Saarlandes in Homburg zeigt.

Dabei identifizierten die Forscher um Professor Zufall eine neue Peptidfamilie, die aus bestimmten Bakterien freigesetzt wird und dann einen Rezeptormechanismus im Riechsystem der Maus aktiviert. Dieser führt dazu, dass Mäuse den direkten Kontakt mit diesen Peptiden und deren Trägern vermeiden. Das Forschungsergebnis wurde in der renommierten Online-Ausgabe von Nature Communications veröffentlicht.

Interessanterweise kommen diese Peptide in bestimmten bakteriellen Molekülen vor (sogenannte MgrB Proteine), die eine wichtige Rolle bei der Virulenzregulation spielen und auch für erworbene antibiotische Resistenzen von entscheidender Bedeutung sind. Der Signalmechanismus in den Riechzellen ähnelt dem von Zellen des angeborenen Immunsystem und benutzt einen speziellen Formylpeptid-Rezeptor zur Detektion der bakteriellen Metaboliten. Die Forscher versuchen nun herauszufinden, ob es beim Menschen ähnliche Erkennungsmechanismen gibt.

Das Forschungsergebnis wurde hier in "Nature Communications" publiziert: https://www.nature.com/articles/s41467-019-12842-x

Es wurde zudem prominent auf der " Editors’ Highlights page" platziert: https://www.nature.com/ncomms/editorshighlights