08.04.2020

Neue Forschungsprogramme zur Bewältigung der Corona-Pandemie im Saarland

Wie kann die Versorgung von COVID-19.Patienten verbessert werden? Wie können rasch neue Diagnose- oder Therapieansätze identifiziert werden? Antworten darauf suchen Experten mehrerer wissenschaftlicher Institute im Saarland im Rahmen der Corsaar-Studie. Hierzu werten sie Daten und Blutproben von möglichst vielen Betroffenen aus. Ziel ist es, den Erkrankungsverlauf besser vorherzusagen, Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren und über molekulare Analysen neue Therapien zu finden.

 

Die Staatskanzlei fördert dieses Forschungsvorhaben mit insgesamt 280.000 Euro, die Universität des Saarlandes mit 250.000 Euro sowie die Rolf-Schwiete-Stiftung mit ebenfalls 250.000 Euro.

Darüber hinaus fördert die Staatskanzlei ein Forschungsvorhaben zur Validierung von Corona-Testsystemen mit 200.000 Euro. Ziel dieses Projekts: Mit neuartigen Testungen nachweisen, ob jemand bereits genesen ist beziehungsweise Antikörper gebildet hat. Damit wäre es künftig möglich, gezielt immunes Personal in Kliniken und Pflegeheimen einzusetzen. Das Projekt wird geleitet von Prof. Sigrun Smola, Leiterin des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum des Saarlandes.

Auch sogenannte „Schnelltests“, die in kürzester Zeit virale Antigene nachweisen können und sich zum „Massenscreening“ eignen, sollen Gegenstand der Forschung sein. Nicht zuletzt sind repräsentative Tests an einer größeren Probandenzahl zur Ermittlung des Durchseuchungsgrades in Planung.

Weitere Infos:
Corsaar basiert auf der Kooperation zahlreicher Personen und Institute. Beteiligt sind die Universität des Saarlandes und das Universitätsklinikum des Saarlandes, wo die Studie unter der Leitung von Prof. Robert Bals, Direktor der Klinik für Pneumologie, und Prof. Sigrun Smola, Direktorin des Instituts für Virologie, durchgeführt wird. Des Weiteren sind zahlreiche wissenschaftliche Institute des Klinikums und der Universität beteiligt. Die Kooperation mit Prof. Rolf Müller vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), eröffnet die Möglichkeit, die Ergebnisse in therapeutische Anwendung zu überführen. Durch eine schnelle Förderung durch das Landesforschungsförderungsprogramm des Saarlandes, aber auch die Dr. Rolf M. Schwiete-Stiftung und die Universität des Saarlandes konnte diese umfassende Studie zügig starten und hat bereits die ersten Patienten einbezogen. Die Studie kommt größtenteils ohne medizinisches Fachpersonal in ihrer Durchführung aus, ein wichtiger Punkt, da medizinisches Fachpersonal dringend in den nächsten Wochen für die Patientenversorgung benötigt wird.