Der Vortrag findet am 25. Februar um 14.15 Uhr statt. Anmeldungen werden telefonisch oder per Mail erbeten unter 0681/302-3533 oder zell-gh(at)mx.uni-saarland.de. Die Angemeldeten erhalten am Tag vor dem Vortrag die Zugangsinformationen per Mail zugeschickt.
Zum Vortrag: Aus der Geschichte lernen: Bewältigungsstrategien bei Wetteranomalien – Das Hitzejahr 1540
„Wetter machen“, „Wetternachhersage“ und das Dilemma, am Wetter nichts ändern zu können… Mordbrenner, spektakuläre Hexenverbrennung in Wittenberg, Luthers Reformation, Teuerungen und eine unsägliche Hitze: Das Jahr 1540. All das soll in dem Vortrag der Historikerin Wiebke Kopmeier vorgestellt werden.
Als erster Anhaltspunkt für ihr Promotionsvorhaben dienen die Daten aus der Klimadatenbank tambora.org der Universität Freiburg, die zeigen, dass es 1540 kaum Niederschlag im deutschsprachigen Raum gab. Darüber hinaus gibt es verschiedene historische Quellen wie Ratsprotokolle, Flugschriften, Holzschnitte, Briefe oder Tagebucheinträge.
Die Frage nach Bewältigungsstrategien ist deshalb reizvoll, weil es sich um ein interdisziplinäres Forschungsprojekt handelt: Sowohl die Bereiche Religion, Politik und Gesellschaft, Justiz sowie Technik und Innovation sind dafür relevant. Ein besonderes Bonbon ist hierbei die Zeit selbst, denn die Reformationszeit an sich ist mit ihren Umbrüchen schon spannend genug und lässt die Kernfrage manchmal vielleicht etwas in den Hintergrund rücken: „Aber die Frage, wie man an das lebensnotwendige, durch nichts ersetzbare Wasser kommt, wird die Menschheit bis an ihr Ende begleiten,“ so Dieter Gerten in seinem Buch „Wasser. Knappheit, Klimawandel, Welternährung“ (München 2018, S. 178.)
Eine historische Arbeit wird zwar eher keine Lösung für dieses große Problem liefern können, aber eine Betrachtung scheint dadurch nicht weniger lohnenswert. Denn auch zur heutigen Zeit zeigen beispielsweise die verheerenden Brände in Australien im vergangenen Jahr, wie dramatisch die Abwesenheit von Wasser war und ist.