20.04.2021

Online-Vortrag: Theatergeschichte in transnationaler Perspektive 

Eröffnungsvorlesung der DAAD-Gastdozentin Prof. Florence Baillet (in deutscher Sprache)

Am Dienstag, 20. April, um 18.15 Uhr
Um Anmeldung zum Vortrag wird aus organisatorischen Gründen bis 19. April 2021 gebeten an: fz@mx.uni-saarland.de


Theatergeschichtsschreibungen waren bisher meist national orientiert. Anhand konkreter Beispiele – wie der Uraufführung von Aimé Césaires Stück „La Tragédie du Roi Christophe“ im Jahr 1964 in Salzburg oder der in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre beginnenden Rezeption des Werks Heiner Müllers in Frankreich – erläutert Prof. Florence Baillet die Verschiebung der Forschungsperspektive. Durch die so eingenommene transnationale Perspektive entsteht eine andere Theatergeschichte, die eine Dezentrierung ermöglicht – auch eine Dezentrierung des Eurozentrismus.

Untersucht werden nicht nur die Verstrickungen zwischen nationalen und transnationalen Prozessen, sondern auch der besondere Blick auf die Theaterkunst, der daraus entsteht: In den Vordergrund rückt nämlich eine Auffassung des Theaters als dynamisches und entgrenztes Netzwerk, das heißt als transnationale und transdisziplinäre Konstellation von Personen, Praktiken und materiellen Gegebenheiten. 

Prof. Dr. Florence Baillet (Université Sorbonne Nouvelle – Paris III) forscht und lehrt im aktuellen Sommersemester am Frankreichzentrum der Universität. Im Rahmen ihrer DAAD-Gastdozentur „Theaterarbeit transnational“ geht es insbesondere um das zeitgenössische deutsch- und französischsprachige Theater. In den Lehrveranstaltungen werden aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen aus diesem Bereich diskutiert und deutsch- und französischsprachige Theatertexte praxisnah analysiert.

Weitere Infos finden Sie hier  und in dieser Pressemitteilung

Kontakt:
Universität des Saarlandes, Frankreichzentrum
Daniel Kazmaier, E-Mail: daniel.kazmaier@uni-saarland.de