1. Literaturwissenschaftliche Ringvorlesung „Narren, Clowns, Spaßmacher“
Montag, 17. Juni, 19 Uhr: „Am End weiß keiner nix“: Spaßmacher des Wiener Volkstheaters zwischen Komik und Philosophie“
(Professor Dr. Sascha Kiefer, Neuere deutsche Literaturwissenschaft)
Wegen ihrer Zotenhaftigkeit sollte die „lustige Person“ im Zeitalter der Aufklärung von der Bühne verbannt werden – auch in Wien, wo sie besonders beliebt war. Überlebt haben Hanswurst & Co. um den Preis geschickter Anpassung: „Aus drastischen Störenfrieden mit einer Vorliebe für Fäkal- und Sexualkomik wurden bürgerlich gezähmte Spaßmacher“, sagt Professor Sascha Kiefer. In die Reihe dieser „reformierten Hanswursts“ gehörten der bald auch im Puppentheater populäre Kasperl genauso wie der Papageno aus der „Zauberflöte“ oder der von Adolf Bäuerle geprägte Parapluiemacher Staberl. Ihren Höhepunkt erreicht die „Sublimierung des Hanswurst“ schließlich bei Ferdinand Raimund: In dessen letztem Stück „Der Verschwender“ legt der Diener und Tischler Valentin geradezu philosophische Qualitäten an den Tag, wie etwa im berühmten „Hobellied“. Prof. Kiefer verdeutlicht in seinem Vortrag den Entwicklungsprozess der Wiener „lustigen Person“ anhand anschaulicher Beispiele.
Detailliertes Programm:literaturarchiv.uni-saarland.de/ringvorlesung/
Veranstaltungsort: Festsaal des Rathauses St. Johann, Rathausplatz 1, 66111 Saarbrücken
Kontakt: Dr. Katharina Meiser, k.meiser@mx.uni-saarland.de, Tel.: 0681 302-4511 und Prof. Dr. Sikander Singh, s.singh@sulb.uni-saarland.de, Tel.: 0681 302-3327
2. Ringvorlesung „Bio-Logisch!“
Mittwoch, 19. Juni, 18.30 Uhr: „Krebsabwehr durch natürliche Killerzellen“
(Prof. Dr. Markus Hoth, Biophysik, Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin, CIPMM, Homburg)
Krebszellen entstehen oft durch eine Kombination verschiedener Veränderungen (Mutationen) von normalen Körperzellen. Durch ihre schnelle Vermehrung können sie normale Zellen verdrängen und so Probleme in befallenen Organen verursachen, die zum Tod führen können. Es gibt vielfältige Therapieoptionen – von chirurgischen, chemotherapeutischen oder strahlentherapeutischen bis hin zu immuntherapeutischen Möglichkeiten. Gerade die immuntherapeutischen Optionen erleben derzeit eine Renaissance. Hier setzen auch die Killerzellen des Immunsystems an: Die beiden wichtigsten Vertreter im menschlichen Körper sind zytotoxische T-Lymphozyten und Natürliche Killerzellen. Der Vortrag veranschaulicht, wie natürliche Killerzellen Krebszellen umbringen und wie man die Effizienz dieser „Serienkiller“ bestimmen und gegebenenfalls optimieren kann.
Prof. Markus Hoth promovierte 1993 in Göttingen; nach einem fünfjährigen Forschungsaufenthalt in Stanford kam er 1999 als Professor für Physiologie an die Universität des Saarlandes. Seit der Gründung des Zentrums für Human- und Molekularbiologie (ZHMB) ist er dort tätig und leitet seit 2007 die Abteilung für Biophysik im Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin (CIPMM) an der Medizinischen Fakultät in Homburg. In den letzten zehn Jahren nutzt seine Abteilung ihr breites immunologisches Know-how, um die Rolle des Immunsystems bei der Krebsbekämpfung besser zu verstehen. Prof. Hoth engagiert sich neben seiner Forschung auch intensiv für die studentische Lehre, was sich auch in mehreren Lehrpreisen widerspiegelt.
Detailliertes Vortragsprogramm:zhmb.uni-saarland.de/bio-logisch/
Veranstaltungsort: Filmhaus, Mainzer Straße 8, 66111 Saarbrücken
Kontakt: Zentrum für Human- und Molekularbiologie, Tel.: 06841 16-26184, E-Mail: zhmb@zhmb.uni-saarland.de und Kulturamt der Landeshauptstadt Saarbrücken/Abt. Film und Wissenschaft, Christel Drawer, Tel.: 0681 93674-13, E-Mail: christel.drawer@saarbruecken.de