Dieser Antrag sieht die Vermittlung von nachhaltigen Konzepten im Chemiestudium vor. Die neuen Elemente in den Praktika werden jetzt mit über 20.000 Euro gefördert. „In einer Welt der knapper werdenden Ressourcen sehen wir, dass es in der Wirtschaft ein Umdenken gibt hin zu Prozessen, bei denen weniger Energie und Rohstoffe eingesetzt werden und auch der Abfall reduziert wird“, sagt Chemie-Professor Guido Kickelbick, der das neue Lehrkonzept koordiniert hat. Gemeinsam habe man sich überlegt, wie man diese gesamtgesellschaftliche Herausforderung noch besser im Chemiestudium verankern kann. „Dabei sind wir auf die Idee gekommen, dies in den Pflichtpraktika der organischen und anorganischen Chemie zu verwirklichen. Die Studierenden sollen dort anhand verschiedener Beispiele lernen, wie die Chemie nachhaltiger gestaltet und Umweltaspekte in die chemische Versuchsplanung integriert werden können“, erläutert Kickelbick.
So greife man etwa auf Methoden der Mechano-Chemie zurück, bei der chemische Substanzen in einer Kugelmühle mechanisch behandelt werden und dadurch ihre Eigenschaften verändern. Auch die Elektro-Chemie werde als Synthesemethode eingesetzt, um künftig verstärkt mithilfe von Ökostrom neue Produkte erzeugen zu können. „Es geht aber auch um die Frage, wie man erdölbasierte Verfahren durch nachwachsende Rohstoffe ersetzen kann, zum Beispiel, um Kunststoffe herzustellen“, erklärt der Chemie-Professor.
Den Wettbewerbsbeitrag beim Fonds der Chemischen Industrie hatte Guido Kickelbick gemeinsam mit den Professoren Markus Gallei, Gerhard Wenz und Peter Huy (mittlerweile Universität Rostock) sowie dem promovierten Chemiker Oliver Janka erarbeitet.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung des Fonds der Chemischen Industrie