Donald Trump ist wohl nur die prominenteste Spitze des Eisberges, wenn es um das Thema Populismus geht. Sein Mittel zur Lösung von Problemen war unter anderem eine sehr einfache und schematische Herangehensweise an höchst komplexe Herausforderungen und Verflechtungen, die oft auf dem Rücken von Opfergruppen ausgetragen wurde. Mit simplen Erklärungen wollen Populisten häufig schwierige Probleme lösen, um sich beim Volk, dem lateinischen „Populus“, beliebt zu machen und somit Macht zu erlangen und zu erhalten. Populisten wie Donald Trump gibt es aktuell viele in entscheidenden Positionen rund um die Welt. Doch was genau ist Populismus? Ist der Populismus genau so simpel und eindimensional zu erklären, wie er selbst versucht, die Herausforderungen unserer Gegenwart zu erklären und zu lösen? Kann man ihn nur auf das Anbieten einfacher Lösungen reduzieren? Die Antwort lautet (natürlich): Nein.
Populistische Tendenzen haben in den letzten Jahren in vielen Teilen der Welt und verstärkt durch die Covid-Krise stark zugenommen. Dabei hat Populismus viele Facetten, vom politischen Rechtspopulismus bis hin zu Populismus in den Medien. Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Großbritannien, den USA und Kanada geben ihre spezielle Sicht auf dieses Phänomen in öffentlichen Online-Vorträgen wieder. Die Vorträge (deutsch, englisch oder französisch) werden organisiert von der AG Populismus der Universität des Saarlandes gemeinsam mit Kooperationspartnern innerhalb und außerhalb der Universität.
Ab dem 5. Mai finden die Vorträge immer mittwochs, 18-20 Uhr, statt. Insgesamt gibt es elf Termine und eine Abschlusssitzung mit Filmvorführung im Online- oder Hybrid-Format. Details werden rechtzeitig auf der Webseite (s.u.) bekannt gegeben. Die Teilnahme ist kostenlos. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Vortragsprogramm:
5. Mai 2021: Introduction: Was ist Populismus?
Em. Prof. Erich Steiner/Prof. Astrid Fellner/Dr. Thomas Schmidtgall/Dipl.-Üb. Eva Nossem/Dr. Luitpold Rampeltshammer (Universität des Saarlandes)
12. Mai 2021: The Surprising Journey of Grievance
Em. Prof. Arlie Russell Hochschild (University of California, Berkeley)
19. Mai 2021: Populismus und Massenmedien
Prof. Paula Diehl (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
2. Juni 2021: Rechtspopulismus in der Arbeitswelt
Prof. Wolfgang Schröder (Universität Kassel)
9. Juni 2021: Right-Wing Populism and Gender (Not Only) in the USA
Prof. Julia Roth (Universität Bielefeld)
16. Juni 2021:The Politics of Fear. The shameless normalization of far-right discourse
Em. Prof. Ruth Wodak (Lancaster University)
23. Juni 2021:Ökonomie und Rechtspopulismus
Prof. Gustav Horn (Universität Duisburg-Essen)
30. Juni 2021: La quatrième vague populiste: face à la mondialisation
Prof. Bertrand Badie (Universités à Sciences Po Paris)
7. Juli 2021: Democratic Vistas: Transatlantic Anxieties in an Age of Populism
Prof. Till van Rahden (Université de Montréal)
14. Juli 2021: Rhetoric or reality? Populist parties between communication overpromising and policy making
Dr. Giorgia Bulli (Università degli Studi di Firenze)
21. Juli 2021: Populism is over. Digital Fascism and Trump's Afterlives
Dr. Simon Strick (ZeM-Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften)
28. Juli 2021: Frankreich/Belgien, 2017, Originaltitel: "Chez Nous", Regie: Lucas Belvaux
Filmabend im Kino 8 ½
Alle Infos unter: https://bit.ly/3vxhZBK
Weitere Informationen erteilt:
Dr. Thomas Schmidtgall
Tel.: (0681) 30270433
E-Mail: thomas.schmidtgall(at)uni-saarland.de