13.05.2020

Universitätsprofessor Klaus Wilhelm Ruprecht wird 80 Jahre alt

Am 18. Mai kann der langjährige Direktor der Homburger Universitäts-Augenklinik Prof. Dr. Klaus Wilhelm Ruprecht in Seeg im Allgäu seinen 80. Geburtstag begehen.

In Breslau geboren, folgte dem Abitur in Celle das mit Staatsexamen und Promotion 1966 abgeschlossene Medizinstudium an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen und an den Universitäten Wien und Hamburg. Nach dem Wehrdienst als Stabsarzt der Reserve und theoretischen vorbereitenden Studien in Pathologie und Anatomie begann Klaus Wilhelm Ruprecht 1971 in Hamburg bei Prof. Hans Sautter seine Weiterbildung in der Augenheilkunde und erwarb 1974 die Anerkennung als Facharzt. 1976 wechselte er zum damals jüngsten Ordinarius für Augenheilkunde, Prof. Gottfried Otto Hermann Naumann, nach Tübingen, habilitierte sich dort 1979 und erhielt als Privatdozent die Venia legendi für das Fach Augenheilkunde. Bereits 1980 wurde er auf eine Professur für Augenheilkunde nach Erlangen berufen.

Nach Gründungsdirektor Prof. Wilhelm Kreibig (1955-1969) und Prof. Hans-Joachim Schlegel (1969-1989) folgte der Jubilar zum 1. November 1989 als dritter Ordinarius dem Ruf der Universität des Saarlandes auf den mit der Direktion der Universitäts-Augenklinik verbundenen Homburger Lehrstuhl für Augenheilkunde. Hier entfaltete er eine breit gefächerte klinische, insbesondere mikrochirurgische Tätigkeit, auch für Patienten aus dem Ausland. Am 14. Juli 2000 begründete Prof. Ruprecht nach jahrelangem Fundraising die LIONS Hornhautbank Saar-Lor-Lux-Trier/Westpfalz. 1990 gründete er, das heutige Ehrenmitglied, den „Verein zur Förderung der Augenheilkunde an der Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar e.V. sowie 2005 die „Stiftung für Augenheilkunde“ und fungierte von 1994 bis 2006 auch als Landesarzt für Blinde und Sehbehinderte des Saarlandes.

Die Vernetzungen und der intensive Austausch der Augenheilkunde mit den anderen Fachgebieten lagen Prof. Ruprecht besonders am Herzen. Als akademischer Lehrer betreute er nahezu 40 Dissertationen, die insbesondere die Analyse klinischer mikrochirurgischer Ergebnisse zum Thema hatten, und förderte sieben Habilitationen. Einen Schwerpunkt seiner Aktivitäten bildete ferner die ärztliche Fort- und Weiterbildung für zahlreiche Kollegen und Kolleginnen aus der EU und Nicht-EU-Ländern. Ebenso engagierte sich die Universitäts-Augenklinik im Rahmen der Partnerschaft der Medizinischen Fakultät mit der Medizinischen Akademie Twer (Russland) und dem Tongji Medical College (China). Darüber hinaus kooperierte sie besonders mit dem Hyogo College of  Medicine in Nishinomiya (Japan) und mit Einrichtungen in Syrien und Afrika. Im Ruhestand hat Prof. Ruprecht ein augenärztliches Ambulatorium in Beit Dschala am Stadtrand von Betlehem in Palästina mitaufgebaut. Nicht zuletzt für sein Engagement für die fast fünfzig Mal in 16 Jahren durchgeführte „Homburger Augenärztliche Fortbildung (HAF)“ zeichnete ihn die Bundesärztekammer mit der Ernst von Bergmann-Plakette aus, und die dreimal in Homburg tagende „Vereinigung Rhein-Mainischer-Augenärzte“ ernannte ihn zum Ehrenmitglied.

Außerdem entfaltete er weitere Aktivitäten für die wissenschaftliche Gemeinschaft und agierte von 1998 bis 2000 als Prodekan des damaligen Fachbereichs Klinische Medizin.
Im Auftrag der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft hat er gerade die Lebenserinnerungen des Ordinarius für Augenheilkunde an der Schlesischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau Prof. Dr. Wilhelm Uhthoff (1853-1927) aus dem Nachlass ediert, die 2020 im Universitätsverlag des Saarlandes erschienen sind.

Kontakt:
Dr. Wolfgang Müller
Universitätsarchiv
E-Mail: dr.wolfgang-mueller(at)t-online.de