Weiterentwicklung Cluster für Europaforschung der Universität des Saarlandes

In der aktuellen Universitätsentwicklungsstrategie wird der Europa-Schwerpunkt der Universität stark ausgebaut und dynamisch weiterentwickelt. Das Europa-Kolleg CEUS, 2012 als fakultätsübergreifende Einrichtung zur Koordination und als Impulsgeber für die europabezogenen Aktivitäten in Forschung und Lehre gegründet, wurde in diesem Zuge gestärkt und 2021 umgewandelt in das Cluster für Europaforschung der Universität des Saarlandes CEUS.

Mit der Neueinrichtung dreier Professuren sowie der Umsetzung weiterer Maßnahmen zur gezielten Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses investiert die Universität des Saarlandes nachhaltig in den Forschungsschwerpunkt Europa.

Ziel ist es, die Universität des Saarlandes in den kommenden Jahren als eine der führenden Europa-Universitäten Deutschlands zu etablieren und das Cluster für Europaforschung als zentrales und interdisziplinäres Forschungs- und Kompetenzzentrum der Universität im Themenfeld Europa zu verankern.

 

Neue Professuren am Cluster für Europaforschung

Im Rahmen der der Zukunftsentwicklung des Europa-Schwerpunktes werden derzeit drei Professuren neu besetzt:

  • Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration und Internationale Beziehungen
  • Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Komparative Europaforschung 
  • Soziologie mit Schwerpunkt Europa
Zukunftskonzept / Concept d'avenir / Strategy for the future Gesellschaftswissenschaftliche Europaforschung

Die neuen Professuren werden als Cluster-Professuren an das CEUS angebunden und sind Teil der neu gegründeten Fachrichtung  „Gesellschaftswissenschaftliche Europaforschung".

Die neue Fachrichtung soll mit gesellschaftswissenschaftlicher Schwerpunktsetzung europabezogene Entwicklungsprozesse analysieren und begleiten. Sie ist der Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft zugeordnet.

Cluster für Europaforschung im universitären Zusammenhang

Forschungsgegenstand ‚Europa‘ im interdisziplinären Kontext

Voraussetzung für die zukünftige exzellente Forschungsausrichtung des Clusters ist eine enge interdisziplinäre Vernetzung innerhalb der bestehenden Europa-Expertise der drei am Forschungsschwerpunkt Europa beteiligten Fakultäten – der Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft, der Philosophischen Fakultät und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. 

Beispiele für aktuelle Forschung im Forschungsschwerpunkt Europa:

Mehr Informationen zu aktuellen Verbundprojekten, Publikationen und weiteren Akteuren im Europa-Schwerpunkt bietet das Europa-Portal des CEUS.

Übergreifende Forschungsthematik "Europa-Welt(en) – Projektionen, Reflexionen, Transformationen"

Den Rahmen für die künftige Verbundforschung und Nachwuchsförderung bietet eine übergreifende Forschungsthematik, die auf den Forschungstraditionen der Universität des Saarlandes aufbaut und im Zuge eines fakultätsübergreifenden Strategieprozesses als Zukunftsvision mit dem  Titel „Europa-Welt(en) – Projektionen, Reflexionen, Transformationen“  definiert wurde.

Im Fokus steht die Frage, in welcher Weise ‚Konzepte‘ Europas projiziert, transformiert und reflektiert werden. Hieraus ergeben sich vielfältige interdisziplinäre Forschungs-, Konflikt- und Reflexionsfelder, die Potenzial für systematische, historische, transkulturelle und intermediale Fragestellungen bieten. Neue politikwissenschaftliche und soziologische Perspektiven sollen die übergreifende Forschungsthematik in Zukunft erweitern und konturieren.

Nachwuchsförderung am Cluster für Europaforschung

Künftig wird auch die gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Europa-Schwerpunkt strukturell verankert. Die Universität des Saarlandes im Allgemeinen und das Cluster für Europaforschung im Besonderen bieten damit exzellente Bedingungen für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Als Think Tank und Keimzelle für neue Projekte im Rahmen der definierten übergreifenden Forschungsthematik wird ein Nachwuchskolleg Europa eingerichtet, das Stipendien für Doktorand*innen und Postdoktorand*innen bietet.

Neben der Graduiertenförderung wird in einer Art Mentorenprogramm engagierten Studierenden im Rahmen einer Studentischen Europa-Werkstatt die Möglichkeit gegeben, früh mit exzellenter Forschung zu Europa in Berührung zu kommen, eigene Initiativen umzusetzen und kleinere Projekte oder Veranstaltungen durchzuführen.

Europa in Studium und Lehre

Zum Wintersemester 2020/21 hat die Universität des Saarlandes drei neue Bachelor-Studiengänge Europawissenschaften  eingerichtet.  Die drei Studiengänge haben jeweils neben dem interdisziplinären Kernbereich einen fachspezifischen Schwerpunkt:  „Europawissenschaften: Geographien Europas“, „Europawissenschaften: Vergleichende Literaturwissenschaft“ und „Europawissenschaften: Neu-Zeit-Geschichte“.

Aus der neuen Fachrichtung heraus soll zeitnah in Kooperation mit der Fakultät R eine vierte Säule entwickelt werden, die Europa/die Europäische Union in ihren politischen (Governance) und rechtlichen (Europarecht) Zusammenhängen zum Thema hat. Politikwissenschaftlich-soziologische und juristische Zugänge stehen hier im Fokus.

Die Universität des Saarlandes bietet darüber hinaus zahlreiche weitere Studiengänge im Themenfeld Europa und grenzübergreifende Zusammenarbeit.

 

 

Der Europa-Schwerpunkt der Universität des Saarlandes – Tradition und Selbstverständnis

Die Universität des Saarlandes hat durch ihre einzigartige Geschichte – sie wurde 1948 als französisch-saarländische Initiative gegründet – und ihre besondere geographische Lage im Grenzraum zu Frankreich, Luxembourg und Belgien einen starken und bis heute in ihrem Selbstverständnis verankerten Frankreich- und Europa-Schwerpunkt in Forschung und Lehre. In seiner Antrittsrede von 1950 bekräftigte der Rektor Angelloz: „Europa! Das ist das Wort, das wir als Losung und Parole wählen, indem wir uns als europäische Universität bekennen.“ Der europäische Gründungsgedanke spiegelte sich auch in der breiten internationalen Besetzung der Lehrstühle wider, die bis heute Bestand hat.

Aktuell gibt es an der Universität des Saarlandes vier frankophone Professuren, zwei in den Rechtswissenschaften am Centre juridique franco-allemand, an dem ein deutsch-französischer Abschluss erworben werden kann, und zwei im Bereich Literaturwissenschaft der Philosophischen Fakultät. Daneben verfügt die Universität des Saarlandes über ein außergewöhnlich breites Angebot an internationalen Studiengängen mit bi- und trinationalen Abschlüssen und internationalen Leuchtturmprogrammen wie der Europa-Gastprofessur, dem LL.M.-Studiengang im Europäischen und Internationalen Recht des Europa-Instituts, einem Jean-Monnet-Lehrstuhl und dem studienbegleitenden Zertifikat „Europaicum“. Zahlreiche europabezogene Einrichtungen ergänzen das Europa-Profil der Universität.

Die Universität des Saarlandes ist international stark vernetzt. Die Vernetzung im Grenzraum wurde im Verbund „Universität der Großregion (UniGR)“ mit den Partner-Universitäten Kaiserslautern und Trier, der Université du Luxembourg, der Université de Lorraine und der Université de Liège institutionalisiert. Im UniGR-Schwerpunktbereich „Border Studies“ besteht eine intensive Zusammenarbeit in Forschung und Lehre; Meilensteine sind die Interreg-geförderte Gründung des UniGR-Centers for Border Studies und die Einführung eines trinationalen Masterstudiengangs. Darüber hinaus besteht mit LOGOS eine grenzüberschreitende Doktorandenschule.

Der Universität des Saarlandes ist es zudem für die durch die UdS koordinierte Hochschulallianz „Transform4Europe – T4E“ gelungen, im zweiten Call der Europäischen Kommission das Label „Europäische Hochschule“ und die entsprechende Förderung einzuwerben. Die Allianz T4E vereint sieben Partner: Neben der Universität des Saarlandes zählen dazu die Universität Alicante (Spanien), die Estnische Kunstakademie in Tallinn (Estland), die Schlesische Universität in Kattowitz (Polen), die Universität St. Kliment Ohridski in Sofia (Bulgarien), die Universität Triest (Italien) und die Vytautas Magnus Universität in Kaunas (Litauen). Das Vorhaben wird mit innovativen Maßnahmen maßgeblich zur Weiterentwicklung des Europaprofils der Universität beitragen.

 

 

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