Sabine Liebig

Sabine Liebig

Perspektivwechsel: Flucht und Migration von Frauen  

Die Kategorie Geschlecht im intersektionellen Zusammenhang hat durchaus neue Perspektiven der sozialhistorischen Migrationsforschung ermöglicht und bereichert. Hinzu kommen interdisziplinäre Forschungsansätze sowie der Blick auf außereuropäische Migrationsbewegungen.

Frauen migrierten schon immer, oft auch selbstständig und es gibt  spezielle weibliche Migrationsformen, so dass Migration von Frauen nicht einfach unter männlichem Blickwinkel zu betrachten ist. In der Beschäftigung mit weiblicher Migration zeigt sich die Spannung zwischen der Makroebene der gesamtgesellschaftlichen Tendenzen und dem vielfältigen Erleben der individuellen Akteurinnen auf der Mikroebene, denn die Lebensgeschichten der einzelnen Migrantinnen lassen sich nicht immer auf einen verallgemeinernden Nenner bringen. Gerade durch die Kategorie Geschlecht tritt so die Sichtweise der betroffenen Migrantinnen selbst in den Mittelpunkt.

 

In: Lüsebrink, Hans-Jürgen; Polzin-Haumann, Claudia; Vatter, Christophe (Hg.): „Alles Frankreich oder was?" — Die saarländische Frankreichstrategie im europäischen Kontext. Interdisziplinäre Zugänge und kritische Perspektiven / «La France à toutes les sauces?» — La `Stratégie France´ de la Sarre dans le contexte européen. Approches interdisciplinaires et perspectives critiques (Frankreich-Forum, Jahrbuch des Frankreichzentrums der Universität des Saarlandes, Bd. 15/2015—2016). Bielefeld: transcript, 2016, S. 273.