Louise-Hélène Filion

Louise-Hélène Filion

 

Entre distanciation et médiation. Perceptions de l’Allemagne nazie et rencontres interculturelles chez Hélène J. Gagnon, Simone Routier et Paul Péladeau (Abstract)

 

Dieser Artikel befasst sich mit drei Augenzeugenberichten frankokanadischer Zivilisten, die sich während des Zweiten Weltkriegs in Europa aufhielten und deren Texte unmittelbar nach Kriegsende veröffentlicht wurden. Im Anschluss an das von Robert Dion (Université du Québec à Montréal) und Hans-Jürgen Lüsebrink (Universität des Saarlandes) geleitete Forschungsprojekt „Wahrnehmungen von Nazideutschland in Québec in der Literatur und den Medien von 1993 bis heute“ beschäftigt sich der vorliegende Artikel mit der Wahrnehmung des Dritten Reiches, wie sie sich in den drei Texten manifestiert. Louise-Hélène Filion zeigt, dass die frankokanadischen Zivilisten verschiedene Distanzierungs- und Vermittlungsstrategien bevorzugen, sobald von Hitlerdeutschland die Rede ist, und sich dabei meistens einer bewusst vorgetragenen subjektiven Einschätzung enthalten. Die untersuchten Texte bieten daher eine andere Sichtweise auf den Krieg, die meist wesentlich zurückhaltender oder nuancierter ist als diejenige, die wir in einigen zur selben Zeit erschienenen Berichten frankokanadischer Militärangehöriger finden, Berichten, die eher auf einer Rhetorik der Schwarzweißmalerei basieren.