Vincent Meyer/Jacques Walter

Vincent Meyer/Jacques Walter

 

Jeunesse et transmission mémorielle : Le cas des batailles sur les « Hauteurs » de Spicheren

 

Dieser Artikel basiert auf einer Studie, die vom Medienforschungszentrum (CREM) der Universität Metz im Rahmen des Forschungsprogramms „Lebensweise, Stadt und soziale Dynamik“ durchgeführt wird.

Die Studie soll aufzeigen, wie historische Ereignisse (die Schlachten auf den Spicherer Höhen) durch die konkrete Ausgestaltung von Gedächtnisstätten und die Schaffung von Gedenkformen dazu beitragen, ein einendes Band, einen Konsens und gemeinsame Werte zwischen den Bewohnern der Grenzgemeinde Spicheren im französischen Département Moselle und der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken zu schaffen. Solche Ereignisse führen zu konkreten Interaktionen und fördern so die Entwicklung grenzüberschreitender kultureller Aktivitäten. Außerdem dienen sie als Bezugspunkte bei der Ausprägung und Übermittlung einer grenzüberschreitenden und europäischen kulturellen Identität, insbesondere zwischen den Generationen.

Die Arbeiten sind Teil einer auf Zeugenbefragungen basierenden anthropologischen Studie, die sich von der Vorgehensweise eines Historikers darin unterscheidet, dass sie sich auf kommunikativer Ebene mit der Frage nach Schaffung und Überlieferung von Erinnerung auseinandersetzt.

Die Untersuchung gliedert sich in zwei Phasen: Am Anfang steht eine ethnographische Beschreibung von vor Ort erlebten Kontakten (punktuelle feierliche Versammlungen, das örtliche Vereins- und Schulleben) an diesen Gedenkstätten bzw. im Rahmen bestimmter Gedenkformen. In einem zweiten Schritt wurden bei der Untersuchung mit bestimmten Methoden Jugendliche über ihre heutigen und künftigen Vorstellungen zum Thema Erinnerung befragt. Dabei stellt man ihnen verschiedene Szenarien vor („Methode der Szenarien“) und trägt so ihre unterschiedlichen „Übertragungen“, d. h. Interpretationsweisen von Gedenkformen zusammen.

Dieser letzte Aspekt bildet den Schwerpunkt des Artikels, der die methodische Vorgehensweise und erste Ergebnisse vorstellt.