Berndt Hamm

Berndt Hamm

 

Grenzüberschreitender Glaube. Die Martin-Bucer-Briefedition als internationaler Zugang zu einem untypischen Reformator (Abstract)

 

Der grenzüberschreitende Charakter des Glaubens erweist sich bei Bucer einerseits in seiner transnationalen Offenheit, die den Elsässer, der nicht französisch, sondern nur lateinisch und deutsch schrieb, in enge Kontakte zu Frankreich führte. Dieselbe – vom Humanismus geprägte – Geisteshaltung ermöglichte ihm auch eine bemerkenswert tolerante Offenheit gegenüber Andersglaubenden, die ein neues Verständnis von Kirchengemeinschaft und ‚Häresie‘ einschloss. Zugleich aber war Bucer entschiedener Gegner eines sich separierenden Konventikeltums. Er insistierte auf der Konzeption einer gesamtgesellschaftlichen, obrigkeitlichen Reformation mit dem Ziel einer geheiligten, zuchtvoll lebenden Bürgerschaft. Mit dieser Kombination von grenzüberschreitender Einheit und begrenzender Institutionalität war er ein ungewöhnlicher Reformator.

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