Eberhard Bons

Eberhard Bons

 

Graeca veritas. Von der Ablehnung der Septuaginta im Altertum zur Neubegründung der Septuagintaforschung in Frankreich unter Marguerite Harl (Abstract)

 

Aufgrund der Trennung von Staat und Kirche werden katholische und evangelische Theologie in den französischen Universitäten nicht gelehrt, mit Ausnahme der Universitäten Straßburg und Metz. Dennoch widmen sich viele Forscher im Rahmen der Geisteswissenschaften der Bibel. Eines der stimulierendsten und innovatorischsten Projekte in Frankreich in diesem Kontext ist die ‚Bible d’Alexandrie’, eine kommentierte Übersetzung der griechischen Bibel, der sogenannten Septuaginta. Warum wurde die Septuaginta als zu kommentierende Bibelausgabe ausgewählt und nicht die hebräische Bibel, die den meisten neueren Übersetzungen zugrunde liegt? Um diese Frage zu beantworten, muss die Septuaginta in einen universitären und kirchlichen Kontext gestellt werden. Nach einer kurzen Vorstellung der Septuaginta werden die wichtigsten Argumente zusammengefasst, die zu einer Ablehnung der Septuaginta in der lateinischen Kirche sowohl im Altertum als auch im Zeitalter des Humanismus geführt haben. Der letzte Teil dieses Artikels handelt von der ‚Bible d’Alexandrie’, ihrer Daseinsberechtigung und der Art und Weise, wie im universitären Rahmen der Sorbonne mit ihr umgegangen wird.

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