09/06/2022

Öffentliche Tagung „Eine Welt der Kohle“ betrachtet die Geschichte des Bergbaus und seiner Folgen

Schwarz-Weiß-Fotoaufnahme vom Grubengelände
© Historischer Verein für die Saargegend.Grube Itzenplitz, Itzenplitzschächte (Ansicht von ca. 1887).

„Eine Welt der Kohle – Historische Perspektiven auf den Bergbau im Saarrevier im überregionalen Vergleich“ lautet das Thema einer Tagung, die am 16. und 17. September 2022 im Rechtsschutzsaal Bildstock stattfindet. Dabei diskutieren Historikerinnen und Historiker über die Geschichte des Bergbaus und seiner Auswirkungen bis heute. Veranstalter sind das Historische Institut der Universität des Saarlandes, die Arbeitskammer des Saarlandes und die Stiftung Demokratie Saarland.

Zur Tagung sind alle Interessierten eingeladen; um Anmeldung wird gebeten.

Vor zehn Jahren endete der Steinkohlenbergbau an der Saar, später auch in anderen Regionen Deutschlands. Mit zeitlichem Abstand wollen Historikerinnen und Historiker – unter anderem aus dem Saarland und dem Ruhrgebiet – eine Ära analysieren, die die Menschen und ihre Lebenswelt über Jahrzehnte immens beeinflusst hat: Die Bergleute verrichteten eine gefährliche und harte Arbeit, waren von Unfällen und Krankheiten betroffen und führten erbitterte Kämpfe um ihre Arbeitsbedingungen und Mitbestimmungsrechte. Die Landschaft wurde nachhaltig verändert und wird bis heute durch Halden und Arbeitersiedlungen geprägt. 1959 läutete die Kohlekrise den Anfang eines Deindustrialisierungsprozesses im Saarland, in Westeuropa sowie in Nordamerika ein, der über Jahrzehnte andauern sollte. 

Im Rahmen der Tagung werden vier Schwerpunkte behandelt: Konflikte um Arbeitsbeziehungen, die Gestaltung der Geschlechterverhältnisse, der Alltag der Bergleute und ihrer Familien sowie der Umgang mit der Deindustrialisierung und den Herausforderungen des Strukturwandels. Ziel ist es, mithilfe innovativer Ansätze neue Zugänge zur Bergbau- und (De)Industrialisierungsgeschichte zu eröffnen und damit auch einen Beitrag zu aktuellen Fragen zu leisten. Dabei werden sozial-, politik- und kulturhistorische Fragestellungen betrachtet. Mit der Saarregion wird ein in der Forschung bisher wenig beachtetes Kohlerevier in den Blick genommen und mit der Geschichte und Erfahrung in anderen Bergbauregionen wie dem Ruhrgebiet in Bezug gesetzt.

Weitere Infos mit detailliertem Programm sowie Anmeldung unter:  www.arbeitskammer.de/bergbautagung
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.
Hier finden Sie den Direktlink zum Veranstaltungsflyer

Eröffnet wird die Tagung am Donnerstag, 15. September 2022, um 18 Uhr mit einem öffentlichen Vortrag von Prof. Stefan Berger unter dem Titel „Urbane Künste Ruhr im Strukturwandel: Erinnerung an Industrialisierung und Deindustrialisierung“. Dieser Vortrag findet in der Stiftung Demokratie Saarland in Saarbrücken statt (Europaallee 18, 66113 Saarbrücken).

Veranstaltungsort (am 16. und 17. September):  Rechtsschutzsaal Bildstock, Hofstraße 49, 66299 Friedrichsthal

Kontakt:
Dr. Birgit Metzger
Lehrstuhl für Neuere und Landesgeschichte
Historisches Institut
Universität des Saarlandes
Tel. +49 (0)681 302-2219
E-Mail: birgit.metzger(at)uni-saarland.de