Geschichte
Geschichte des LEI-Projekts
Die Anfänge des sprachwissenschaftlichen Forschungsprojekts "Lessico Etimologico Italiano (LEI)", ein Langzeitprojekt der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, reichen bis in die 1970er Jahre zurück. Idee und Konzeption dieses Grundlagenwerkes, das in Saarbrücken an der Universität des Saarlandes und in mehreren Arbeitsstellen in Italien erarbeitet wird, wurden von dem Initiator und Herausgeber Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Max Pfister, in Anlehnung an das "Französische Etymologische Wörterbuch (FEW)" seines Lehrers Walther von Wartburg, entwickelt. Angeregt wurde er hierzu durch seine zehnjährige nebenberufliche Tätigkeit als Redaktor an diesem romanistischen Grundlagenwerk in Basel. Für die Herausgabe des LEI, das seit dem Jahr 1979 in einem regelmäßigen Publikationsrhythmus erscheint, wurde Prof. Pfister im In- und Ausland bereits mehrfach geehrt. In der Vorlaufphase zeigte sich, dass es von Vorteil sei, nicht die deutsche Sprache, sondern das Italienische als internationale Sprache der italienischen Linguistik zu verwenden. Im Zuge dieser Erkenntnis wurde daher auch der ursprünglich angedachte Titel "Italienisches Etymologisches Wörterbuch" dieses mehrbändigen Werkes in "Lessico Etimologico Italiano", kurz LEI genannt, geändert.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits über 110 Lieferungen und 4 bibliographische Begleitbände erschienen; der Abschluss ist für das Jahr 2032 geplant. Um mit der neuesten Forschung Schritt zu halten, werden laufend neu erschienene Quellen exzerpiert und lemmatisiert und auch die EDV modernisiert. Das "Lessico Etimologico Italiano", heute gemeinsam von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Max Pfister und Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Schweickard herausgegeben, wird von einem relativ festen Mitarbeiterstamm und mehreren Freien Redaktoren in Deutschland und Italien erarbeitet und seit dem Jahr 2005 in einem Rhythmus von 5 Jahren durch auswärtige Gutachter evaluiert.
Überblick über die geschichtliche Entwicklung
ab 1968 | Idee und Pläne von Max Pfister zur Erarbeitung eines italienischen etymologischen Wörterbuches in Analogie zum FEW; Ausarbeitung der Konzeption |
1969-1974 | vorbereitende Arbeiten in Zürich (Schweiz) und an der Universität in Marburg/Lahn (Deutschland) |
1973 | offi zieller Start des LEI-Projekts |
1973-1983 | Finanzierung durch die "Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)" |
ab 1974 | redaktionelle Vorarbeiten an der Universität des Saarlandes |
1979 | Beginn der Publikation der LEI-Faszikel beim Dr. Ludwig Reichert Verlag (Wiesbaden); Publikation des 1. Supplementbandes: "Lessico Etimologico Italiano". Supplemento bibliografico [I] |
1984 | Aufnahme des LEI-Projekts in das Akademienprogramm der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz; Finanzierung durch den Bund und das Saarland |
1991 | Publikation des 2. Supplementbandes: "Lessico Etimologico Italiano". Supplemento bibliografico [II] |
1992 | Kolloquium an der Universität des Saarlandes (Deutschland) |
ab 1998 | finanzielle Unterstützung durch den italienischen Staat u. mehrere italienische Körperschaften |
2002 | Publikation des 3. Supplementbandes: "Lessico Etimologico Italiano". Supplemento bibliografico [III] |
2005 | Erarbeitung eines Straffungskonzepts, Einführung neuer LEI-Zeichensätze u. entsprechende Umsetzung alter Manuskripte; positive Evaluierung des LEI-Projekts durch 2 externe Gutachter; Tavola Rotonda in London (England) |
ab 2006 | finanzielle Unterstützung durch den italienischen Staat für die Retrodigitalisierung des LEI u. seine Integration in das digitale Trierer Wörterbuchnetz |
2007-2008 | Fertigstellung der Digitalisierung der LEI-Bände 1-8 und Aufbereitung für das Internet im Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier |
ab 2009 | kostenfreie Nutzung des Online-Wörterbuchs (LEI-Bände 1-8) im Internet |
2010 | positive Evaluierung des LEI-Projekts durch 3 externe Gutachter als einzigartiges Wörterbuchunternehmen von internationalem Rang |
2012 | Kolloquium in Zürich (Schweiz): Étymologie Romane: Objets, méthodes et perspectives. Colloque international en l'honneuer du Professeur Max Pfister à l'occasion de son 80e anniversaire (19. bis zum 21. April 2012) |
2012 | "Lessico Etimologico Italiano", Lieferung 112; Publikation des 4. Supplementbandes: "Lessico Etimologico Italiano". Supplemento bibliografico IV |
2032 | geplanter Abschluss des LEI-Projekts |
Literaturhinweise
Aprile, Marcello: Le strutture del Lessico Etimologico Italiano. Galatina: Mario Congedo Editore, 2004 (Pubblicazioni del Dipartimento di Filologia Linguistica e Letteratura dell'Università di Lecce; vol. 24).
Le nuove frontiere del LEI. Miscellanae di studi in onore di Max Pfister in occasione del suo 80. compleanno. Hg. von Sergio Lubello und Wolfgang Schweickard. Wiesbaden: Dr. L. Reichert Verlag, 2012.
Mordeglia, Antonello: "È la sfida della mia vita". Così Pfister descrive la grande opera per l'italiano. In: DA. Pagine della Dante (Società Dante Alighieri. Il mondo in Italiano), Roma 2006, S. 9-15.
Serianni, Luca: Appello di Luca Serianni: "L'Italia aiuti concretamente il Lessico italiano di Pfister". In: DA. Pagine della Dante (Società Dante Alighieri. Il mondo in Italiano), Roma 2006, S. 6-8.