Ann-Kristin Kurberg

Ann-Kristin Kurberg

Grenzenlose Unterhaltung - Repräsentation und Inszenierung fremder Kulturen in Unterhaltungsshows im bundesdeutschen, französischen und spanischen Fernsehen der 1960er Jahre

Unterhaltungs- und Spielshows im Fernsehen konnten sich in den 1960er Jahren als fester Bestandteil der Familienrituale in den westeuropäischen Kulturen etablieren und erreichten die - neben Sportereignissen - höchsten Zuschauerzahlen. Diese Formate griffen insbesondere zwei transnationale Trends auf: zum einen die Inszenierung fremder Welten und Sehnsuchtsorte der Zuschauer, häufig auf Basis transnationaler Netzwerke und der internationalen Zirkulation von Unterhaltungskünstlern; zum anderen das Aufkommen genuin europäisch-international angelegter Unterhaltungsshows, die an europäische Integrationsprozesse wirtschaftlicher und politischer Art anknüpften.

Das Projekt verfolgt das Ziel, für die Bundesrepublik, Frankreich und Spanien zu untersuchen, wie in diesem TV-Segment auswärtige Kulturen repräsentiert und inszeniert wurden. Dabei werden Fremdwahrnehmungsprozesse in ihren jeweils spezifischen nationalen Kontexten herausgearbeitet, aber auch transnational-interkulturelle Verflechtungen in der europäischen Fernsehunterhaltung untersucht. Die Analyse televisueller Begegnungen mit dem Fremden erlaubt somit einen Abgleich von Amerikanisierungs- und Europäisierungsmomenten ebenso wie eine Annäherung an kulturspezifische Aneignungsformen.

 

Mitarbeit im Projekt "Populärkultur transnational - Europa in den langen 1960er Jahren".

Kontakt: ann.kurberg[at]uni-saarland.de