02.05.2022

Dritte Saarbrücker Europa-Konferenz mit Katarina Barley zum Thema „Solidarität“

„Solidarität in Europa | Europäische Solidarität“ lautet der Titel der dritten Saarbrücker Europa-Konferenz, zu der das Cluster für Europaforschung der Universität des Saarlandes (CEUS) am 12. und 13. Mai einlädt. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft werden sich dabei mit den solidarischen Praktiken in Europa beschäftigen und das europäische Solidaritätsverständnis diskutieren. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger wird die Konferenz mit einem Grußwort eröffnen.

Am 13. Mai hält Katarina Barley, die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, die Keynote. 
Die interdisziplinäre Konferenz mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen findet auf dem Campus der Universität des Saarlandes statt (Gebäude E1 5). Interessierte sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist erforderlich. 


In Krisensituationen wie etwa der Finanzkrise, der „Flüchtlingskrise“, der Corona-Pandemie und ganz aktuell dem Krieg in der Ukraine wird die Solidarität unter den europäischen Gesellschaften und in der Europäischen Union auf eine harte Probe gestellt. Solidarität ist ein zentraler europäischer Wert, der immer wieder aufs Neue ausgehandelt und diskutiert werden muss.  

Die dritte Saarbrücker Europa-Konferenz startet mit der Betrachtung von Solidarität aus juristischer, historischer, sozialethischer und soziologischer Perspektive: Der Europarechtler Christian Calliess (Freie Universität Berlin) wird das Konzept der Solidarität im EU-Recht beleuchten. Der französische Zeithistoriker Emmanuel Droit (Sciences Po Strasbourg) spricht über Solidarität in westeuropäischen Gesellschaften mit der polnischen Zivilgesellschaft und der Solidarność-Bewegung in den 1980er Jahren. Udo Lehmann, Professor für Sozialethik und Praktische Theologie der Universität des Saarlandes, fragt aus sozialethischer Sicht nach den Grenzen von Solidarität, und der Soziologe Hans-Jörg Trenz (Scuola Normale Superiore Florenz/Pisa) wirft einen Blick auf transnationale Solidarität als offenes, globales Beziehungskonzept. 

Eine Podiumsdiskussion am Nachmittag des 12. Mai beschäftigt sich mit Wert und Praxis der grenzüberschreitenden Solidarität am Beispiel der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die hiesige Großregion. Unter der Moderation von Carolin Dylla (Saarländischer Rundfunk) diskutieren der Europawissenschaftler und Grenzraumexperte Florian Weber und der Jurist und Experte für französisches Recht Julien Dubarry von der Universität des Saarlandes mit dem saarländischen Landtagsabgeordneten Roland Theis (zur Zeit der Pandemie Staatssekretär für Europa und Justiz im Saarland und in dieser Funktion wesentlich in die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in der Großregion eingebunden) und dem Chefarzt der SHG-Kliniken Völklingen Cem Özbek (durch seinen Einsatz konnten schwer erkrankte COVID-19-Patientinnen und -Patienten aus Frankreich schnell in Saarländischen Klinken versorgt werden). 

Am zweiten Konferenztag (13. Mai) findet um 10 Uhr die Keynote der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Katarina Barley (MdEP) statt. Dieser Tag steht dann unter dem Thema „Zivilgesellschaftliche Solidarität und Menschenrechte“. Zunächst richten zwei Vorträge den Blick auf die aktuelle Lage in Osteuropa, speziell in der Ukraine: Heinrich Kreft (Andrássy Universität Budapest), ehemaliger deutscher Botschafter in Luxemburg, betrachtet die zivilgesellschaftliche Solidarität in Osteuropa angesichts der ukrainischen Flüchtlingskrise am Beispiel Ungarns. Der ukrainische Jurist und aktuelle Europa-Gastprofessor Roman Petrov widmet sich juristischen und politischen Dimensionen der Solidarität in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und beleuchtet dabei auch die Beziehungen zur EU. Dieser Vortrag findet auf Englisch statt, Fragen können auf Deutsch gestellt werden. 

Die Konferenz schließt mit einer Podiumsdiskussion zu Flucht und ziviler Seenotrettung, moderiert vom Saarbrücker Kulturwissenschaftler Franck Hofmann. Auf dem Podium sitzen der Migrationsexperte und Politikberater Gerald Knaus (European Stability Initiative), die Vorstandsvorsitzende von SOS Humanity (vormals SOS Méditerranée Deutschland) Laura Gorriahn, die Saarbrücker Bürgermeisterin Barbara Meyer und der Saarbrücker Europarechtler und CEUS-Direktor Thomas Giegerich. 

Die Konferenz wird ergänzt durch ein kulturelles Rahmenprogramm mit einer Lesung der Autorin und Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo am 12. Mai um 18 Uhr im Künstlerhaus in Saarbrücken. Sie liest aus dem Roman „Adas Raum“. Die Moderation übernimmt die Saarbrücker Germanistin Romana Weiershausen. 

Gefördert wird die Konferenz von der ASKO EUROPA-STIFTUNG, der Stiftung ME Saar, der Staatskanzlei des Saarlandes, den Saarland Spielbanken, der Saarland-Sporttoto GmbH, der Universitätsgesellschaft des Saarlandes e. V. und dem Internationalisierungsfonds der Universität. Die Konferenz findet in den Räumlichkeiten der Max-Planck-Institute für Informatik und für Softwaresysteme statt. 

Das detaillierte Konferenz-Programm finden Sie unter: https://www.uni-saarland.de/einrichtung/ceus/ceus-veranstaltungen/europa-konferenz.html 

Europa-Konferenz: Alle zwei Jahre lädt das Cluster für Europaforschung der Universität des Saarlandes renommierte Gäste aus Wissenschaft und (politischer) Praxis zum Gespräch über Europa nach Saarbrücken ein und bringt so (internationale) Europaforschung mit Politik und Zivilgesellschaft in den Dialog. Die Zielsetzung der Saarbrücker Europa-Konferenz ist dabei eine doppelte: Einerseits geht es um die Bereitstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse für das europabezogene Handeln politischer Akteurinnen und Akteure und andererseits um eine Sensibilisierung der Zivilgesellschaft für Europathemen. Die Konferenz richtet sich sowohl an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch an die Politik auf Landes- und Bundesebene sowie die Zivilgesellschaft im Saarland und in der Großregion SaarLorLux. 

Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis zum 10. Mai 2022 über das Online-Anmeldeformular unter 
https://www.uni-saarland.de/einrichtung/ceus/ceus-veranstaltungen/europa-konferenz.html 

Veranstaltungsort der Konferenz:
Campus der Universität des Saarlandes
Gebäude E1 5
66123 Saarbrücken
Der Veranstaltungsort ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen (Bushaltstellen Mensa oder Busterminal). Das Parkhaus Ost befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsort ((Einfahrt Uni Ost/Stuhlsatzenhausweg). 

Veranstaltungsort der Lesung mit Sharon Dodua Otoo:
Künstlerhaus Saarbrücken, Karlstr. 1, 66111 Saarbrücken 

Kontakt:
Dr. Kristina Höfer / Sara Zimmermann
Cluster für Europaforschung | CEUS
E-Mail: ceus(at)uni-saarland.de oder europa-konferenz(at)uni-saarland.de
Tel.: +49 (0)681 302-70337
www.uni-saarland.de/ceus