27.10.2021

Öffentlicher Vortrag: „Das Neue Testament – jüdisch erklärt“

Porträtfoto von Prof. Wolfgang Kraus
© privatDer Theologe Wolfgang Kraus spricht am 3. November über den Dialog zwischen Juden und Christen.

Prof. Wolfgang Kraus spricht über das Thema „Das Neue Testament – jüdisch erklärt“. Das Projekt „Jewish Annotated New Testament“ hat der Professor für Neues Testament bereits 2015 auf den Weg gebracht. Jetzt ist die deutsche Ausgabe der von jüdischen Forscherinnen und Forschern kommentierten Ausgabe des Neuen Testaments erschienen. Der Vortrag findet am Mittwoch, 3. November, um 18.30 Uhr im Lesecafé der Stadtbibliothek Saarbrücken statt.

Bitte Anmeldung per E-Mail: ev.theol@mx.uni-saarland.de oder telefonisch: 0681 302-2349.
Der Vortrag ist Teil der Ringvorlesung „Nebeneinander – gegeneinander – miteinander. Juden und Christen in Deutschland“. Er wird aufgezeichnet und kann später im Internet auf der Homepage der Fachrichtung Evangelische Theologie abgerufen werden. 

Der fruchtbare Dialog zwischen Juden und Christen – Christen und Juden hat in den letzten Jahrzehnten mit dazu beigetragen, dass beide Seiten gelernt haben, sich besser zu verstehen und zu respektieren. Das hat in jüdischen und christlichen Erklärungen und Dokumenten Niederschlag gefunden. Noch gibt es viel zu tun, denn was auf der Ebene von Fachgelehrten, Leitungsorganen oder Arbeitskreisen gilt, trifft noch nicht für die Allgemeinheit beziehungsweise die Situation in den Gemeinden zu. Antijüdische Stereotype und Vorurteile sind noch immer weit verbreitet. Das Jewish Annotated New Testament ist nicht nur selbst eine Frucht dieses Dialogs, sondern es liefert einen herausragenden jüdischen Beitrag zur Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses und bietet zahlreiche Impulse für die Weiterentwicklung einer neuen Bestimmung des christlich-jüdischen Gesprächs.

Die deutsche Ausgabe des Jewish Annotated New Testament ist im Oktober unter dem Titel „Das Neue Testament – Jüdisch erklärt“ bei der Deutschen Bibelgesellschaft erschienen. „Das Werk macht deutlich, dass das Neue Testament in den Kontext des Antiken Judentums gehört und somit ein jüdisch geprägtes Produkt darstellt, das sowohl für Christen als auch für Juden von Bedeutung ist. Für Christen enthält es wichtige Impulse, ihr Neues Testament besser zu verstehen und für Juden macht es einen Teil der eigenen Geschichte und Überlieferung zugänglich“, sagt Prof. Wolfgang Kraus.  
Im ersten Teil wird jeder Abschnitt der Lutherübersetzung aus jüdischer Sicht kommentiert. Im zweiten Teil erläutern über fünfzig Aufsätze den Zusammenhang zwischen dem Neuen Testament und seinem jüdischen Entstehungskontext. Auch die besondere Situation in Deutschland und Europa wird in den Blick genommen. 
Die über 80 Autorinnen und Autoren sind international renommierte jüdische Gelehrte. Die amerikanische Originalausgabe wurde von Amy Jill Levine (Vanderbilt University) und Marc Zvi Brettler (Duke University) herausgegeben. Für die deutsche Ausgabe zeichnen Wolfgang Kraus (Universität des Saarlandes), Michael Tilly (Universität Tübingen) und Axel Töllner (Institut für Christlich-Jüdische Studien) verantwortlich. 

Literaturhinweis:
Das Neue Testament – Jüdisch erklärt, Hg. von Wolfgang Kraus (SB), Michael Tilly (Tübingen) und Axel Töllner (Neudendettelsau). 

Zur Ringvorlesung:
Mindestens seit dem Jahr 321 – also seit 1700 Jahren – leben Jüdinnen und Juden auf dem Territorium des heutigen Deutschlands. Zum Jubiläum veranstalten die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes und die Fachrichtung Evangelische Theologie gemeinsam mit der Landeshauptstadt Saarbrücken die Vortragsreihe. 

Teilnahme: Anmeldung erforderlich beim Sekretariat der Fachrichtung Evangelische Theologie: E-Mail: ev.theol@mx.uni-saarland.de oder telefonisch: 0681 302-2349. 
Alle Vorträge werden aufgezeichnet und können später im Internet auf der Homepage der Fachrichtung Evangelische Theologie abgerufen werden. 

Das Vortragsprogramm finden Sie unter: https://www.uni-saarland.de/fachrichtung/ev-theologie/aktuelles/ringvorlesung-20212022.html