22.02.2022

Studie der Verhaltensökonomie: 1.000 Probanden im Saarland für 365-Tage-Gesundheitsprogramm gesucht

Für eine Studie werden Menschen im Saarland gesucht, die sich etwas mehr körperlich betätigen möchten, um ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun und gleichzeitig einen Beitrag zur Forschung zu leisten. Verhaltensökonomen und Statistiker wollen herausfinden, wie Menschen dazu motiviert werden können, sich mehr zu bewegen, sei es zum Beispiel durch gezielte Ansprachen, finanzielle Anreize oder kleine Geschenke. Bis zum 4. März können sich Interessierte ab 18 Jahren bis ins Seniorenalter bewerben.

Weitere Informationen und Bewerbung für die Studie: www.saarlutogenese.de

Für die wissenschaftliche Studie werden keine Sportskanonen oder trainierten Läufer gesucht, sondern Menschen, die derzeit – auch corona-bedingt - viel Zeit am Schreibtisch, im Haus und auf dem Sofa verbringen und gerne etwas mehr Bewegung in ihren Alltag einbauen möchten. Die Studienteilnahme erfordert darüber hinaus nur wenig Zeit, da die gesamte Interaktion über das Smartphone oder per E-Mail erfolgt. Alle Beteiligten erhalten kostenlos ein Fitness-Armband, das mit einer Smartphone-App datenschutzkonform gekoppelt wird.  Zusätzlich bekommen sie Zugang zu zahlreichen kostenlosen Gesundheitsangeboten wie beispielsweise digitalen Fitnesskursen oder Ernährungstipps.

Über 1.000 Personen aus der Region möchte das Wissenschaftlerteam um die Saarländerin Vanessa Mertins, Professorin für das Management sozialer Dienstleistungen an der Universität Vechta, mobilisieren. Sie hat gemeinsam mit dem promovierten Volkswirt Stefan Klößner, langjähriger Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes und Experte für Data Science und Ökonometrie, dafür Forschungsgelder bei der Volkswagenstiftung eingeworben.  „In einem Vorläuferprojekt mit der IKK Südwest konnten wir bereits wertvolle Erkenntnisse gewinnen, welche Faktoren begünstigend sind und unter welchen Bedingungen Menschen weniger motiviert sind, ihre Gesundheitsziele zu verfolgen“, erklärt Vanessa Mertins. Dabei wisse man schon seit Langem: Viele setzten sich Ziele und glaubten fest an die Umsetzbarkeit, aber warum die einen es dann schaffen und andere nicht, sei nach wie vor eine Blackbox. „Wir versuchen diese Blackbox zu öffnen und mit Hilfe großer Datenmengen und fortgeschrittener statistischer Methoden die optimalen Bedingungen für Menschen mit verschiedenen soziodemografischen Merkmalen wie Alter oder Geschlecht, Vorerfahrungen und Präferenzen zu ermitteln“, so Mertins weiter.

Mit Blick auf das Saarland als ausgewählte Versuchsregion erläutert Stefan Klößner: „Im Saarland haben wir viele schöne Gegenden und Wanderwege, einige davon sind sogar Premium-Wanderwege. Die Möglichkeit zu Bewegung und Erholung im Grünen liegt also quasi vor unserer Haustür.“  Dazu passend haben die Forscher ihr Projekt „Saarlutogenese“ getauft, als Hinweis auf die Region verknüpft mit dem Begriff ‚Salutogenese‘, der sich abgeleitet vom lateinischen salus (‚Gesundheit‘, ‚Wohlbefinden‘) auf die dynamischen Wechselwirkungen bezieht, die für einen gesunden Lebensstil notwendig sind.

Am Projekt beteiligt sind auch zwei Doktorandinnen der Wirtschaftswissenschaften an der Universität des Saarlandes, Anna van Nooy und Sandra Baar, sowie die beiden Doktoranden Maximilian Hiller und Devin Kwasniok der Universität Vechta.  Die Pioneo GmbH, eine Ausgründung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), hat für das Projekt eine digitale Lösung entwickelt.

Weitere Informationen und Bewerbung für die Studie: www.saarlutogenese.de

Fragen beantworten:

Anna van Nooy
Universität des Saarlandes
Tel. 0176-70911710
Mail: anna.vannooy(at)uni-saarland.de

Prof. Dr. Vanessa Mertins
Universität Vechta
Tel. 0157/50346811
Mail: vanessa.mertins(at)uni-vechta.de