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Veranstaltungen SoSe 2015

 

 

Veranstaltungen Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle, SoSe 2015

 

Vorlesung:Die Hauptströmungen der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts

Di 10-12 Uhr,  Gebäude C 5.2, Raum 401

 

 

Die Vorlesung durchmißt ein dynamisches Spannungsfeld, das von den entgegengesetzten Tendenzen Romantik und Realismus in der ersten Hälfte des Jahrhunderts und von ihrer Engführung und Steigerung in Naturalismus und Symbolismus in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts bestimmt wird. Die zwei markantesten Gattungen des 19. Jahrhunderts, der Roman und die Lyrik, überbieten sich in diesem Feld in der Suche nach neuen Themen und Ausdrucksformen. Im Mittelpunkt des ersten Teils der Vorlesung wird deshalb zunächst die erste Jahrhunderthälfte mit den großen Romanen Chateaubriands, Stendhals, Hugos und Balzacs und den poetischen Texten Lamartines, Vignys und Hugos stehen. Als zentrale Übergangsfiguren werden sodann der Romanautor Flaubert und der Lyriker Nerval behandelt. Im zweiten Teil der Vorlesung soll darauf die zweite Jahrhunderthälfte in der Spannung zwischen Naturalismus und Symbolismus in den Blick treten. Hier stehen die Novellen Maupassants, die Romane Zolas und die großen Lyriker Baudelaire, Verlaine, Rimbaud und Mallarmé im Mittelpunkt. Die Analyse der einzelnen Texte wird immer auch ihre mediale Realisierung in ihrem Verhältnis zum Medium der Malerei und zum neuen Medium der Photographie (Nadar) reflektieren.

 

 

Hauptseminar: Victor Hugo und der romantische Stadtroman

Patricia Oster-Stierle und Karlheinz Stierle

Mi 10-12 Uhr,  Gebäude C 5.2, Raum 401

 

Ce n’est pas un écrivain, cet homme-là, c’est bien plus: un démiurge, un forgeur de mythes. [....] Plus d’un siècle après sa mort, on n’en finit pas de le découvrir, de le piller. De l’aimer. » Victor Hugo ist zweifellos neben Molière der populärste Schriftsteller in Frankreich, der Nationaldichter der Grande-Nation. Bereits mit 25 Jahren legte Hugo seine programmatische Definition von Literatur und Dichtung im Zeichen des Romantischen in der berühmten Préface seines Dramas Cromwell von 1827 vor. Die Dichtung der Gegenwart, die Hugo in ihren medialen Möglichkeiten zu erfassen sucht, geht hervor aus einer Art Erdbeben der intellektuellen Welt - der französischen Revolution - und diese Erschütterung macht es möglich, auf verdrängte Erfahrungen einer christlichen Poetik des Mittelalters zurückzukommen. Die romantische Literatur bringt die Erfahrung, die schon im Mittelalter aufgebrochen ist, zu ihren radikalsten Formulierungen, insbesondere durch die Poetik des Grotesken und durch den Versuch, das Schöne und das Häßliche, aber auch das Tragische und das Komische aneinander zu binden. Dieser Neuansatz Hugos ist von einer Sprengkraft, die man bis zu modernen Autoren wie Beckett weiterverfolgen kann. Hugos neue Konzeption des drame als einer medialen Totalität stößt an die Grenze seiner theatralischen Realisierbarkeit. Statt dessen wird der Roman zur neuen Form einer integralen Darstellung des Lebens. Hugos Notre Dame de Paris, 1831 erschienen, ist die eigentliche Einlösung des Programms der Préface de Cromwell. Es ist ein Drama der Stadt Paris in der Form des Romans. Die spätmittelalterliche Vergangenheit der Stadt mit ihrem Mittelpunkt, der Kathedrale Notre Dame de Paris, wird in ihrer Lebenstotalität rekonstruiert.

Das Seminar wird ausgehend von Hugos romantischer Programmschrift La Préface de Cormwell seinen Roman Notre Dame des Paris in den Mittelpunkt stellen. Dabei wird auch die Rezeption in Film und comédie musicale berücksichtigt.

 

Zur Anschaffung empfohlen:

Victor Hugo, Notre-Dame de Paris, folio classique 2009.

 

 

Veranstaltungen Hannah Steurer, SoSe 2015

 

Proseminar: Il était une fois...: Französische Märchen

Mi,  16.15 – 17.45, Gebäude C 5.2, Raum 414

 

„Il était une fois une petite fille de Village [...] sa mère-grand [...] lui fit faire un petit chaperon rouge, qui lui seyait si bien, que partout on l’appelait le Petit chaperon rouge“ (Charles Perrault, Le Petit chaperon rouge).

Rotkäppchen, Dornröschen und Aschenputtel – vor allem durch Charles Perraults Contes (1695) sind die klassischen Märchenfiguren auch in Frankreich fast jedem ein Begriff. Wie aber haben sie Eingang in die französische Literatur gefunden und welche Rolle nehmen sie dort ein? Unter welchen literarischen Einflüssen hat Perrault seine Märchen verfasst und wie hat er seinerseits den Märchendiskurs in Literatur und Film geprägt? Diesen Fragen soll im Seminar nachgegangen werden.

Im Mittelpunkt der Arbeit wird die Auseinandersetzung mit Perraults Contes stehen. Dabei wird es darum gehen, Einsicht in das Märchen als literarische Gattung und in den für Perraults Texte kennzeichnenden Begriff des merveilleux zu gewinnen. Der spezifische Stil Perraults, dessen Märchen auf einer zweiten ironischen Ebene stets auch an einen erwachsenen Rezipienten gerichtet sind, soll im Spannungsfeld von écriture und oralité betrachtet werden. Außerdem soll das Märchen als Gattung innerhalb der französischen Literatur des 17. Jahrhunderts am Beispiel von Perraults Zeitgenössin Madame d’Aulnoy, deren Contes situiert sind in der weiblichen preziösen Salonkultur, untersucht werden. Inwiefern Perraults Texte wegweisend für die Märchenliteratur geworden sind, werden wir anhand der Märchen der Gebrüder Grimm und des Romans La belle au bois (Philippe Beaussant, 1989), einer Bearbeitung des Dornröschenstoffes, analysieren. Außerdem beschäftigt sich das Seminar mit der Transposition von Märchen ins Medium des Films, wie sie z.B. in La belle et la bête (Jean Cocteau, 1946) und Hable con ella (Pedro Almodóvar, 2002) vollzogen wird.

 

Literatur:

Das folgende Werk ist als Ganzschrift zu lesen und wird in Kürze bei Bock & Seip vorrätig sein:

Charles Perrault, Histoires ou contes du temps passé, Paris: Flammarion 2014, ISBN: 978-2081351318

Weitere Märchen und Grundlagentexte werden in Form eines Readers in der ersten Sitzung verteilt.

 

Anmeldung: über LSF.

Die Teilnehmerzahl des Proseminars ist auf 25 Studierende beschränkt.

 

 

Veranstaltungen Julia Lichtenthal, SoSe 2015

 

Proseminar:  Grundlagen der Literaturwissenschaft Französisch (mit Tutorium)

Mi 14-16 Uhr, Gebäude C 5.2, Raum 401

 

 

Ziel des Proseminars ist es, StudienanfängerInnen mit Fragestellungen und Arbeitsweisen der französischen und allgemeinen Literaturwissenschaft vertraut zu machen. In einem ersten Teil geht es dabei zunächst um allgemeine Fragen zur Organisation des Studiums des Französischen und grundlegende Techniken/ Hilfsmittel des literaturwissenschaftlichen Arbeitens (Literatursuche in Bibliotheken und Internet, Bibliographieren, Exzerpieren, Anfertigung von Referaten/ Hausarbeiten).
In einem zweiten Teil führt das Seminar in Literaturtheorie und Methodik ein: Fragen zum Literatur- und Textbegriff, Vorstellung ausgewählter Positionen der Literaturwissenschaft, Rhetorik, Metrik, Stilistik, Textkritik, Epochengliederung in der Literaturgeschichts-schreibung. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten werden die wichtigsten literarischen Formen der Lyrik, Narrativik und Dramatik behandelt. Eine Einheit stellt zudem Möglichkeiten der Filmanalyse vor. 

 

Zur Anschaffung empfohlene Bücher:

  • Balzac, Ferragus (Gallimard, ISBN 978-2070416448)
  • Racine, Phèdre (Larousse, Petits classiques, ISBN 978-2035859167)

 

Anmeldung erwünscht:
über LSF.


Tutorium:
Zur Vertiefung der im Seminar behandelten Inhalte wird ein einstündiges Tutorium angeboten.

 

 

Veranstaltungen Dr. Virginie Geisler, SoSe 2015

 

Proseminar: « Personne ne sait rien de moi » : Guy de Maupassant, de Boule de Suif au Horla…

Di 14-16 Uhr, Gebäude C 5.2, Raum 218.2

 

L’œuvre de Maupassant (1850-1893) reflète sa vie : prolifique, débordante… tantôt enjouée, tantôt cinglante, souvent antimilitariste, parfois fantastique.

En dix ans, il écrira 300 contes et nouvelles, 6 romans, des récits de voyages et des chroniques.

Cet imposant gaillard Normand aime les filles, l’absinthe et canoter sur la Seine. Il fréquente les célèbres soirées de Médan, les grands écrivains (Flaubert, Zola, Daudet, les Goncourt…) et les grands peintres du XIXe siècle (Renoir, Monet, Courbet, Caillebotte…).

En nous basant sur une sélection de nouvelles aussi bien que sur des adaptations cinématographiques (Une partie de campagne de Jean Renoir) ou des tableaux (impressionnistes, réalistes et symbolistes), nous tenterons de dégager les diverses composantes de l’œuvre maupassantienne : eau, héritage, folie, bâtardise, bourgeoisie, mœurs de province, etc.

Afin d’en savoir un peu plus sur Maupassant…

 

Nouvelles de Maupassant :

Boule de Suif (1880)

Une partie de campagne (1881)

Sur l’eau (1881)

Mademoiselle Fifi (1882)

Première neige (1883)

Le Horla (2ème, 1887)

 

Études :

Guy de Maupassant, « Le roman », préface de Pierre et Jean (1887)

Otto Rank, Der Doppelgänger: Eine psychoanalytische Studie. (1914)

Marthe Robert, Roman des origines et origines du roman (1972)

 

Je vous indiquerai les éditions lors de la première séance.

Un « Semesterapparat » sera créé par le Videolabor pour les films etdocumentaires. Vous pourrez le trouver à la IB Romanistik.