Veranstaltungen für angehende wie praktizierende Lehrkräfte

1. Fachtag

Zeitpunkt:  05. Oktober 2022; 9-17:30 Uhr
Ort: UdS; Geb. E1.3; Hörsaal 001 (Keynotes und Abschluss), Workshops in A2.2

Ablauf

8:30-9:00          Ankommen

9:00-9:15          Begrüßung

9:15-10:15        Keynote von Emilia Roig

10:15-10:45     Kaffeepause

10:45-12:15     Workshop-Phase I      

12:15-13:15     Mittagspause

13:15-14:45     Workshop-Phase II

14:45-15:00     Kaffeepause

15:00-16:30     Keynote Karim Fereidooni „Rassismuskritik in Schule und Gesellschaft“

16:45-17:30     Beratung und Abschluss: Und jetzt ich. Wie weiter ab hier?

Referent:innen

Emilia Roig

Emilia Roig (sie/ihr) ist die Gründerin und Geschäftsführerin des in Berlin ansässigen Center for Intersectional Justice (CIJ), einer gemeinnützigen Organisation, die sich für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und ein Leben frei von systemischer Unterdrückung für alle einsetzt. Ihre Erfahrung, in einer algerisch-jüdisch-karibischen Familie in Frankreich aufzuwachsen, prägte ihr Engagement und ihre Leidenschaft für intersektionale soziale Gerechtigkeit. Seit 2020 ist sie Adjunct Faculty an der Hertie School in Berlin, von 2015 bis 2020 war sie Faculty Member des Social Justice Study Abroad Program der DePaul University of Chicago und hat an Universitäten in Frankreich, Deutschland und den U.S.A. zu Intersektionalitätstheorie, Postcolonial Studies, Critical Race Theory, Queer Feminism und Internationalem und Europäischem Recht unterrichtet. Sie hat in Politikwissenschaft promoviert, und hat einen Master of Public Policy und einen MBA in Völkerrecht. Vor ihrer Promotion arbeitete sie intensiv zu Menschenrechtsfragen bei der UNO in Tansania und Uganda, bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kambodscha und bei Amnesty International in Deutschland - und entschied sich, den Bereich der Entwicklungszusammenarbeit zu verlassen, um sich auf soziale Gerechtigkeit in Europa zu konzentrieren. Sie war Jurymitglied des Deutschen Sachbuchpreis 2020, wurde 2020 zum Ashoka Fellow ernannt und erhielt 2021 den Edition F Award "Wege aus der Krise" in der Kategorie "Gesellschaft".   

Emilia widmet sich der Aufgabe, Menschen zu inspirieren, sich von Unterdrückungssystemen zu lösen, neue Narrative zu schaffen und das kollektive Bewusstsein zu verändern. Sie ist die Autorin des Bestsellers WHY WE MATTER. Das Ende der Unterdrückung.  

Info zur Person: hier

 

Karim Fereidooni

Prof.  Dr.  Karim Fereidooni ist Juniorprofessor  für  Didaktik  der  sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer*innenbildung.

Info zur Person hier  sowie zum universitaeren Kontext hier.

Darüber hinaus hat Prof. Dr. Karim Fereidooni die Bundesregierung (Kabinett Merkel IV) in dem Kabinettsausschuss der Bundesregierung  zur  Bekämpfung  von  Rechtsextremismus  und Rassismus beraten. Herr Prof. Dr. Karim Fereidooni berät das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Unabhängigen Expert*innenkreis Muslimfeindlichkeit,  sowie  das Bundesministerium  für  Bildung  und  Forschung  im  Rahmen  des  Nationalen  Aktionsplans Integration zum Thema Integration durch Bildung. Auf Einladung von Bundeskanzlerin Merkel hat Professor Fereidooni den 13. Integrationsgipfel der Bundesregierung am 09.03.2021 mit einer Keynote zum Themenfeld „Diversität gestalten, Teilhabe und Partizipation fördern: Erfolgsfaktoren für Zusammenwachsen und Zusammenhalt“ eröffnet.

Am  26.11.2021  hat  Prof.  Dr.  Karim Fereidooni  den  Walter-Jacobsen-Preis  in  der  Kategorie „Innovation“ von der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung erhalten. Der Preis wurde Herrn Fereidooni für innovative Forschung und die Verankerung der Rassismuskritik in den Diskurs der politischen Bildung verliehen.

Inhalte: In seinem Vortrag mit dem Titel „Rassismus in Schule und Gesellschaft“ geht Prof. Dr. Karim Fereidooni sowohl auf ausgewählte Ergebnisse seiner Dissertation mit dem Titel „Rassismuserfahrungen im Lehrer*innenzimmer“ als auch auf Studien zum Thema „Rassismus im Klassenzimmer“ ein. Im Fokus des Vortrags steht die folgende Frage: „Warum ist es nach wie vor schwierig über Rassismus(erfahrungen) in Gesellschaft und Schule zu sprechen?“

2. Fachtag

Zeitpunkt: 17. Oktober 2022

Ablauf


08:30-08:45 Uhr    Ankommen

08:45-09:15 Uhr    Begrüßung

09:15-10:15 Uhr    Gianni Jovanovic: Mehrfachdiskriminierung erkennen und handeln

10:15-10:45 Uhr    Kaffeepause

10:45-12:15 Uhr    Workshops (Teil I)

12:15-13:15 Uhr    Mittagspause

13:15-14:45 Uhr    Workshops (Teil II)

14:45-15:00 Uhr    Kaffeepause

15:00-16:30 Uhr    Paul Mecheril: Rassismustheoretische Überlegungen und pädagogisches Können in der Migrationsgesellschaft

16:45-17:30 Uhr    Austausch und Abschluss: Wie weiter ab hier? 

Moderation    Lenard Roseland-Geffert (keine Pronomen)
 

Referent:innen

Paul Mecheril:

Prof. Dr. Paul Mecheril hat seit Juni 2019 die Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration an der Fakultät für Erziehungswissenschaft in der AG Migrationspädagogik und Rassismuskritik an der Universität Bielefeld inne.
Zuvor war er als Universitätsprofessor an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (2011-2019) sowie der Universität Innsbruck (2008-2011) tätig. Er promovierte in Psychologie mit einer Arbeit über das sprachliche Geschehen in Psychotherapiegesprächen, die Habilitation in Erziehungswissenschaft widmete sich dem Phänomen der (Mehrfach-)Zugehörigkeiten in der Migrationsgesellschaft.
Paul Mecheril beschäftigt sich unter anderem mit methodologischen und methodischen Fragen interpretativer (Forschungs-)Praxis, Pädagogischer Professionalität, migrationsgesellschaftlichen Zugehörigkeitsordnungen, Macht und Bildung.

Inhalte: Ausgehend von historischen Betrach-tungen zur Erfindung von race als wissenschaftlichem Konstrukt der Moderne beschreibt Prof. Dr. Mecheril in diesem Vortrag zunächst eine Typologie der Rassismen. Auf dieser rassismuskritischen Grundlage wendet er sich dann mit migrationspädagogischer Brille der Institution Schule zu. Der erziehungswissenschaftliche Begriff des Allgemeinen erhält so eine zeitgemäße Revision, die schulische Praxis zu orientieren vermag.


Gianni Jovanovic:

Gianni Jovanovic, geboren 1978, ist Unternehmer, Aktivist und Performer. Er ist der Sohn einer Roma-Familie. Als er 14 Jahre alt war, arrangierten seine Eltern eine Ehe mit einem gleichaltrigen Mädchen. Kurze Zeit später wurden die beiden Eltern eines Sohnes und einer Tochter. Mit Mitte 20 bekannte sich Gianni Jovanovic zu seiner Homosexualität und trennte sich von seiner Ehefrau. Inzwischen ist er zweifacher Großvater und seit 18 Jahren glücklich mit seinem Ehemann verheiratet. Als Aktivist engagiert er sich für die Rechte von Roma & Sinti, ist Gründer des Vereins „Queer Roma“ und setzt sich inner-halb der LGBTQIA+ Community für die Rechte von Schwarzen Menschen und People of Color ein.

Inhalte: In seinem Vortrag spricht Gianni Jovanovic über die Notwendigkeit, Mehrfachdiskriminierungen im Kontext antirassistischer Arbeit an Schulen erkennen zu lernen, um so den Schüler*innen und Lehrenden mehr Teilhabe zu ermöglichen. Dabei wird er auf seine persönlichen Erfahrungen eingehen und über Intersektionen sprechen, wie diese zu erkennen sind und welche Handlungsmöglichkeiten Schulen haben.