Historia von Friedrich Barbarossa

Edition

PD Dr. Andrea Schindler 

Die Historia von Friedrich Barbarossa (früher Volksbuch von Friedrich Barbarossa) aus dem Jahr 1519 ist der erste greifbare Beleg für die Vorstellung von der Wiederkehr Kaiser Friedrichs I. Barbarossa. Aber nicht nur in diesem Punkt werden Historie und Sage, Fakt und Fiktion vermengt, sondern diese Montage verschiedenster Teile ist geradezu Gestaltungsprinzip des Textes, in dessen Mittelpunkt nicht nur der Kaiser, sondern mit dem Grafen Eckhart von Scheyern auch ein Vorfahre der Wittelsbacher steht. Auf zwei Drucke 1519 (Landshut und Augsburg) folgte 1520 oder kurz danach ein weiterer (Köln); die Historia erlebte darüber hinaus aber ein intensives Fortleben in der Vita Friedrichs I. Barbarossa des Johannes Adelphus Muling, der sie (ohne sonst übliche Quellenkennzeichnung) in seine Vita einmontiert, die bis ins 17. Jahrhundert überliefert wird.

Die bisher einzige Edition stammt von Franz Pfeiffer aus dem Jahr 1845; er folgt dem Ausgburger Druck, der Kölner Druck lag ihm ebenfalls vor, wohl aber nicht der Landshuter. Die Neu-Edition nimmt den Landshuter Druck als Basis, der auch jeweils als Faksimile mitabgedruckt wird.

 

Literatur:
Andrea Schindler: Wege in die Geschichte durch Erzählen von Vergangenheit in der Frühen Neuzeit. Wiesbaden 2020 (= Imagines Medii Aevi; 51). [Edition S. 25-69]