Impulsvortrag: Drogenkonsumräume sind rechtlich sicher einbettet!

Am 7.10.2022 hat Prof. Oğlakcıoğlu im Rahmen eines drogenpolitischen Fachgesprächs in einem kurzen Impulsvortrag seinen Standpunkt zum Thema "Drogenkonsumräume" in Bayern vorgestellt. Angesprochen ist damit eines der wichtigsten Maßnahmen der Drogenpolitik. Drogenkonsumräume (DKR) sind Einrichtungen, die die Ausstattung für einen risikominimierenden, meist intravenösen Konsum von Drogen, insbesondere Opiaten (v.a. Heroin) bereitstellen. Dies gelingt durch die Ermöglichung eines sichereren Konsums, etwa durch die Bereitstellung von sterilem Spritzbesteck und die Ausgabe von Pflastern oder Einweghandschuhen. Akuthilfe bei einer lebensgefährlichen Überdosis oder gefährlichem Mischkonsum, die Vermeidung von Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis durch unhygienische Bedingungen beim Konsum und die Möglichkeit, Schwerstabhängige an weiterführende Hilfsangebote zu vermitteln, sind die Hauptziele des Betriebs von DKR. Ihre Bedeutung kann in Phasen der Gentrifizierung bzw. eines allgemein stärker umkämpften urbanen Raums nicht hoch genug veranschlagt werden. Dies gilt nicht nur im Hinblick darauf, dass DKR den stigmatisierten Konsumenten den Rückzug aus der Öffentlichkeit, sondern auch die Einführung und Erprobung neuer Präventionsstrategien ermöglichen. DKR sind mittlerweile integrale Bestandteile nationaler aber auch internationaler Strategien zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Drogenmortalität. Auch die WHO zählt DKR zu den wichtigsten Angeboten, um Drogentodesfälle und die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu vermeiden. Die Erfolge des Betriebs von DKR sind in der Suchtforschung inzwischen unbestrittenen und gut dokumentiert.