02.03.2021

Medizin der Großregion bündelt ihre Stärken: Kongress über Simulation und Digitalisierung

Medizin-Fakultäten und Kliniken der Großregion vernetzen sich, um Patientinnen und Patienten bestmöglich zu behandeln: Im ersten grenzüberschreitenden medizinischen Ausbildungsprojekt der EU arbeiten seit 2018 Universitäten, Unikliniken und Gesundheitseinrichtungen aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien zusammen. Im Rahmen eines Online-Kongresses am 11. und 12. März tauschen sich die Medizinerinnen und Mediziner aus über virtuelle Realität, Simulation und Roboterlernen.

Der Kongress mit fächerübergreifenden Vorträgen internationaler Expertinnen und Experten ist offen für alle Ärztinnen und Ärzte der Großregion. Auch ESA-Astronaut Thomas Reiter hält einen Vortrag: „Simulation und Raumfahrt – der Schlüssel zum Missionserfolg“. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Medien sind herzlich eingeladen. Anmeldung über interreg(at)uks.eu

Chirurgische Eingriffe an virtuellen Patienten üben, Operationen oder Strahlentherapie mit Simulationen bis ins Detail vorausplanen, mit künstlicher Intelligenz das am besten passende Hornhauttransplantat finden: Die Digitalisierung ermöglicht in der Medizin neue Therapien und Behandlungsmethoden und erweitert auch die Werkzeuge der Aus- und Fortbildung. In den Universitäten und Universitätskliniken der Großregion wird in zahlreichen Projekten an den neuen Methoden geforscht. An der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes und am Uniklinikum in Homburg arbeiten unter anderem die Chirurgie, Neurochirurgie und Unfallchirurgie, die Orthopädie, die Strahlentherapie, die Augenheilkunde und die Gynäkologie daran, Behandlungsverfahren mit neuen Technologien weiterzuentwickeln: In der Aus- und Fortbildung bieten sie zahlreiche Workshops an, in denen minimalinvasive Operations-, Diagnose- und Behandlungsmethoden erlernt werden können. Am 11. und 12. März laden sie ein zum virtuellen Kongress.

Hintergrund des Kongresses ist ein Netzwerk, in dem Uni-Kliniken und Medizin-Fakultäten der Großregion eng zusammenarbeiten: Ziel ist, die Kompetenzen und Stärken ihrer Forschungsschwerpunkte zusammenzubringen, zu bündeln und eine Generation von Medizinerinnen und Medizinern „ohne Grenzen“ auszubilden: Sie sollen gemeinsam die Patienten in der Großregion nach neuesten Erkenntnissen und Verfahren behandeln können. Das Projekt namens „NHL-ChirEx“ läuft seit 2018, wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert und durch die Staatskanzlei des Saarlandes und die Wallonie kofinanziert. So werden etwa Ausbildungsmodule in Chirurgie, Notfallmedizin und Strahlentherapie angeboten, die innovative Lehrmethoden wie Simulationen, Ausbildungsroboter oder E-Learning enthalten. Hauptpartner des Projekts sind die Universitäten des Saarlandes, Lothringen, Lüttich und das Strahlentherapiezentrum des Großherzogtums Luxemburg. Als strategische Partner sind die Universitäten Mainz, Reims und Luxemburg, das Centre Hospitalier de Luxemburg, das Institut de Cancérologie de Lorraine, das CHRU Nancy, ARS Grand Est und die Universität der Großregion beteiligt.

Auch im Rahmen des Kongresses, bei dem die digitale Medizin im Mittelpunkt steht, bringen die Universitäten ihre jeweilige Expertise ein: Bei den Vorträgen geht es um Einsatz neuer Verfahren, von präoperativen Simulationen bei Knieoperationen, über den Einsatz von OP-Robotern in der Augenchirurgie bis hin zu Simulationstraining in Geburtshilfe und Gynäkologie. Auch Grenzen und ethische Herausforderungen an der Schnittstelle von Mensch und Maschine in der Medizin werden Thema von Vorträgen und Diskussionen sein.

Außerdem wird die Raumfahrt im Fokus stehen, und zwar über den Vortrag konkret zur „Chirurgie in der Raumfahrt“ hinaus: Unter der Überschrift „Durch Simulation zur Perfektion“ beleuchtet ESA-Astronaut Thomas Reiter, warum Simulation in der Raumfahrt der Schlüssel zum Missionserfolg ist. Auch aus anderen Fachrichtungen kommen Beiträge, die aufzeigen, welche Möglichkeiten, Grenzen und Risiken in Digitalisierung und beim Einsatz künstlicher Intelligenz liegen: Vorträge befassen sich mit der Vision Autonomes Operieren, mit Fehlerkultur, Fehleranalyse und Fehlersimulation sowie mit Künstlicher Intelligenz in der Medizin.

Ein Teil der Vorträge wird simultan (dt./frz.) übersetzt, ansonsten finden die Vorträge und Diskussionsrunden in englischer Sprache statt.


Weitere Informationen: https://www.nhl-chirex.eu/de/

Programmflyer

Fragen beantwortet:
Professor Dr. Michael Menger, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes, Tel: 06841 - 1626550, E-Mail: sekretariat.exch@uks.eu

Pressefotos zum Download:
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