20.04.2021

90. Geburtstag von Universitätsprofessor Hans-Karl Leetz 

Porträtfoto
© Saar-UniProf. Dr. Hans-Karl Leetz

Am 28. April kann der Professor für Biophysik und physikalische Grundlagen der Medizin Dr. Hans-Karl Leetz in Homburg seinen 90. Geburtstag begehen. Der ehemalige Direktor des Instituts für Radiologische Physik ist der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes seit fast sechs Jahrzehnten verbunden.

In Weimar geboren, kam Hans-Karl Leetz nach dem Studium der Experimentalphysik an der Freien Universität Berlin und einer Tätigkeit als Physiker am Strahleninstitut des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg in Hamburg zum 1. November 1962 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das von Prof. Hermann Muth geleitete Institut für Biophysik der Universität des Saarlandes auf dem Homburger Campus. Nach der Promotion zum Dr. rer. nat. an der Saarbrücker Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät begann er mit dem Aufbau einer eigenständigen Arbeitsgruppe für Medizinische Strahlenphysik des Instituts für Biophysik an der Radiologischen Universitätsklinik und wurde im November 1967 zum wissenschaftlichen Assistenten ernannt. 1971 habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät mit der Studie „Experimentelle und theoretische biophysikalische Untersuchungen zur Ermittlung der Dosisverteilung ultraharter Photonenstrahlung in gewebeäquivalenten Medien unter Berücksichtigung strahlentherapeutischer Gesichtspunkte“ für das Fach „Biophysik und physikalische Grundlagen der Medizin“ und wurde zum Professor und Wissenschaftlichen Rat ernannt. 

Nachdem er einen ehrenvollen Ruf auf eine Professur für Bestrahlungsplanung an die Universität Göttingen abgelehnt hatte, leitete er von April 1985 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand als Direktor das Institut für Radiologische Physik der Universität des Saarlandes im Fachbereich Klinische Medizin und war vom Sommersemester 2005 bis zum Wintersemester 2014 Fachleiter des Master-Fernstudiengangs „Medizinische Strahlenphysik“ an der Technischen Universität Kaiserslautern. Sein wissenschaftliches Œuvre umfasst über 100 Publikationen zu den verschiedensten Bereichen der medizinischen Strahlenanwendung. 

In besonderer Weise engagierte sich der Jubilar auf nationaler und internationaler Ebene für die wissenschaftliche Gemeinschaft. So agierte er beispielsweise in der „Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik e.V.“, die ihn 2003 mit der Verleihung der Glocker-Medaille ehrte, als Gründungsmitglied, stellvertretender Vorsitzender und Vorsitzender sowie in verschiedenen Kommissionen, Arbeitskreisen und Ausschüssen. Die „European Federation of Organisations for Medical Physics“, der er als Generalsekretär und Präsident diente, ernannte ihn 2002 zum „Honorary Member of the Council“. Außerdem gehörte er mehreren Sektionen und Ausschüssen der „Deutschen Röntgengesellschaft, Gesellschaft für medizinische Radiologie, Strahlenbiologie und Nuklearmedizin e.V.“, des Bundesgesundheitsamtes und der „Strahlenschutzkommission“ an. Zwischen 1986 und 1996 fungierte er als Mitherausgeber der von der „Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e. V.“ getragenen Zeitschrift „Strahlentherapie und Onkologie“, war von 1992 bis 1999 Fachgutachter im Bereich Praktische Medizin für das Fach Medizinische Physik und Biomedizinische Technik bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ist Träger der Ehrenspange des Normenausschuss Radiologie im DIN. 

Kontakt:
Dr. Wolfgang Müller
Archiv der Universität des Saarlandes
E-Mail: dr.wolfgang-mueller(at)t-online.de