20.05.2021

Universitätsprofessor Wolfgang Brücher wird 80 Jahre alt

Porträtfoto von Prof. Brücher
© BrücherDer Professor für Geographie Dr. Wolfgang Brücher wird am 30. Mai 80 Jahre alt.

Am 30. Mai kann der Professor für Geographie an der Universität des Saarlandes und Chevalier dans l´Ordre des Palmes Académiques Dr. Wolfgang Brücher seinen 80. Geburtstag begehen.

In Mülheim an der Ruhr geboren, studierte Wolfgang Brücher seit 1960 Geographie, Romanistik und Geologie an den Universitäten Tübingen, Poitiers und Bonn. Unterstützt durch ein Forschungsstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes promovierte er 1968 in Tübingen bei Herbert Wilhelmy über „Die Erschließung des tropischen Regenwaldes am Ostrand der kolumbianischen Anden“. Viel später sollte er selbst Mitglied der DAAD-Auswahlkommission „Deutsche nach Übersee“ werden. Nach der Promotion wirkte er als Assistent am Geographischen Institut der Universität Tübingen. Neben Studien zur Industrialisierung im Limousin (französisches Zentralmassiv) widmete er sich dank der Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft sozial- und wirtschaftsgeographischen Fragen Kolumbiens und habilitierte sich 1974 mit einer Studie „Probleme der Industrialisierung in Kolumbien unter besonderer Berücksichtigung von Bogotá und Medellín“. 

Nach einer Vertretung wurde er 1976 nach Saarbrücken auf die Professur für Geographie berufen, die er über drei Jahrzehnte bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand zum 1. Oktober 2006 innehatte. 1979/80 führten ihn eine Gastprofessur an die Universität Aix-en-Provence sowie Lehraufträge an die Universitäten Metz und La Réunion. In besonderer Weise widmete sich der mit einer Französin verheiratete Jubilar der deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bereich der Geographie, unter anderem durch gemeinsame Exkursionen mit Studierenden aus Aix und Saarbrücken oder als korrespondierendes Mitglied der Redaktion der „Revue Géographique de l´Est“. In der akademischen Selbstverwaltung der Universität des Saarlandes agierte er als Prodekan des Fachbereichs Sozial- und Umweltwissenschaften (1994-96) und als Vizedekan der Philosophischen Fakultät (2004-06), war Gutachter im DFG-Schwerpunkt „Neue Technologien und Raumentwicklung“ (1993-98) und betreute den Studienaustausch mit Universitäten in Frankreich, Kanada und Kamerun sowie im Rahmen von Erasmus.

In seinen facettenreichen Forschungen widmete sich Prof. Brücher Fragen der Humangeographie, vor allem in den Bereichen Industrie und Energie. So führten ihn mehrere Forschungsaufenthalte nach Kolumbien und Kanada. In seinen Publikationen beschäftigte er sich unter anderem mit Aspekten des Saar-Lor-Lux-Raumes und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, arbeitete mit Studierenden über Photovoltaik und Windenergie im Saarland und schrieb Studien zu „Zentralismus und Raum. Das Beispiel Frankreich“ (1992) und zuletzt „Energiegeographie. Wechselwirkungen zwischen Ressourcen, Raum und Politik“ (2009). 

Dr. Wolfgang Müller, Universitätsarchiv Saarbrücken