Betriebswirtschaft: Gemeinsam durchs Spinnennetz

Betriebswirtschaft: Gemeinsam durchs Spinnennetz


Beim Outdoor-Tag lernen Studierende Instrumente der Teamentwicklung kennen

Die blonde Studentin verschränkt die Arme dicht am Körper und macht sich steif wie ein Brett. Dann wird sie von ihren Kommilitonen vorsichtig in die Höhe gehoben und waagerecht durch ein Netz gehievt, das mit Seilen zwischen mehreren Bäumen gespannt ist. Schauplatz ist ein winterlicher Wald irgendwo im Saarland. – Was geht hier vor sich? „Die Studenten lösen gerade eine ganz praktische Aufgabe: Sie heben jeden einzelnen durch ein Netzfeld, ohne die Seile zu berühren“, erklärt Christian Scholz, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Saar-Universität. „Sinn der Übung ist, dass alle vertrauensvoll zusammenarbeiten“, fügt er hinzu. Bei dem Outdoor-Tag, den Professor Scholz und seine Mitarbeiter organisiert haben, ging es darum, auf einem drei Kilometer langen Rundkurs durch den Wald an sieben Stationen Teamaufgaben zu lösen.

Was wie ein Abenteuercamp klingt, ist neuerdings Teil der Saarbrücker BWL-Ausbildung. Der Outdoor-Tag ist ein neues, über Studiengebühren finanziertes Angebot für Studenten, die die Vorlesung „HR-Leadership“ besuchen. Die Abkürzung „HR“ steht dabei für „Human Resource“, also Humankapital. „Das gemeinsame Lösen von Aufgaben ist ein modernes Instrument der Teamentwicklung“, erklärt Professor Scholz

„Jede Aufgabe kann nur im Team durch eine gemeinsam entwickelte Strategie gelöst werden“, begründet der BWL-Professor die Auswahl der Übungen.

So auch bei der Aufwärmübung für alle: Dabei standen die Teilnehmer – 55 Studenten – auf einer Plastikfolie. Die Gemeinschaftsaufgabe bestand darin, die Folie umzudrehen, ohne dass irgend jemand die Folie verließ. „Eine echte Herausforderung, die die Studenten in etwa 20 Minuten gelöst hatten“, erzählt Scholz. Weitere Ziele waren das Üben von Kommunikation und gegenseitiger Unterstützung oder die Führung einer Gruppe, zum Beispiel per GPS-Gerät von einer Station zur nächsten.

„Die Studenten sollten erfahren, wie man sich als Teilnehmer einer solchen Veranstaltung fühlt, aber auch, wie man so etwas selber organisiert“, erläutert der Wissenschaftler. Dabei gab es keine Bewertungspunkte und keinen Sieger. Im Gegenteil – alle sollten miterleben, wie man ein Ziel mit gemeinsamer Anstrengung erreicht. Das war auch Sinn der „Baumstammübung“, bei der sich die Gruppenmitglieder alphabetisch nach Namen auf einem Stamm sortieren mussten – nachdem sie bereits oben standen. gs

 
Info: Der Outdoor-Tag wird im kommenden Wintersemester wieder angeboten.  

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