Im Wohnheim den Partner fürs Leben gefunden

Im Wohnheim den Partner fürs Leben gefunden


Evangelische Studierendengemeinde bietet Vortragsprogramm und Seelsorge Studenten wohnen gerne in WGs und Wohnheimen, auch wegen der Geselligkeit. Eines dieser Wohnheime in Saarbrücken betreibt die Evangelische Studierendengemeinde. Hier herrscht internationales Flair.


Von Irina Urig

 

„Kirche ist heute kein Reizwort mehr. Besonders viel Interesse haben die Studenten an Themen wie Kirche und Naturwissenschaft oder Religion und Vernunft“, erzählt Kai Horstmann, der seit neun Jahren als Pfarrer für die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) in Saarbrücken zuständig ist. Die ESG betreibt ein studentisches Zentrum am Waldhausweg. Dort feiert sie auch ihre Gottesdienste. Sie veranstaltet Seminare, Kurse und Vorträge und gewährt Studienbeihilfen. „Am bekanntesten ist wohl unser Wohnheim“, meint Pfarrer Horstmann. Dort wohnen insgesamt 73 Studenten aus über 20 Nationen. „Wir sind wie eine internationale Riesen-WG“, erklärt Julia Saifoutdinova, eine der Bewohnerinnen. Die 28-Jährige stammt aus Russland und studiert in Saarbrücken Übersetzen.

 

Jeweils neun Leute leben auf einem Flur und teilen sich Bad, Toiletten und Küche. „Im Wohnheim ist man nie einsam. Ich habe über die ESG sehr viele Menschen kennengelernt und bin aktiver und kontaktfreudiger geworden. Oft wird zusammen gekocht oder es gibt sonntags einen Brunch“, erzählt Julia Saifoutdinova. Die Studentin engagiert sich im Arbeitskreis Aids der ESG und unterstützt Pfarrer Horstmann als wissenschaftliche Hilfskraft. Zusätzlich ist sie in der Aufnahmekommission fürs Wohnheim und besucht verschiedene Vorträge. Im vergangenen Semester standen Themen wie „Israel und Palästina“, „Darwin und die Theologie“ und „Mensch und Medizin“ auf dem Programm. „Zu den Vorträgen und Gottesdiensten können natürlich auch diejenigen kommen, die nicht im Wohnheim leben“, betont Pfarrer Horstmann.

 

Das Programm der ESG wird laut Pfarrer Horstmann recht gut angenommen. Er bietet auch Beratung und Seelsorge an. „Manche kommen zu mir, weil sie Probleme mit einem bestimmten Professor oder mit dem Lernen haben, andere kommen mit Liebeskummer“, so Horstmann.

 

Dabei ermutigt er die Studenten immer wieder, sich selbst ernst zu nehmen oder gibt ihnen den Tipp, sich zusammenzuschließen. Oft begleitet er außerdem Studenten, die sich taufen lassen möchten. Manchmal finden sich in der internationalen Gemeinschaft auch Leute, die ein Leben lang zusammen bleiben wollen, weiß Pfarrer Horstmann: „Die ESG hat schon viele Ehen gestiftet.“

 

Ein Zimmer im Wohnheim der ESG kostet zwischen 150 und 280 Euro warm inklusive Internet-Anschluss. Pro Flur teilen sich neun Studenten Küche, Bad und Toiletten. Über die Aufnahme entscheidet eine Kommission. Gute Chancen haben junge Leute, die kontaktfreudig und tolerant sind und sich gerne engagieren.

 

www.waldhausweg7.de

 

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