Den Genen auf der Spur

Den Genen auf der Spur


Bioinformatik-Studentin Lara Schneider hat ihr Traumfach gefunden

Das menschliche Genom konnte vor acht Jahren vollständig entschlüsselt werden. Daran wirkten auch Bioinformatiker aus Saarbrücken mit. Bioinformatiker helfen außerdem dabei, biochemische Prozesse zu simulieren und riesige Datenmengen in der Biologie und Medizin auszuwerten und zu verstehen.

Von Susanne Blum

Lara Schneider studiert im fünften Semester Bioinformatik an der Universität des Saarlandes. Bis kurz vor dem Abitur wusste die 21-Jährige aus dem kleinen Ort Erbringen bei Merzig nicht, was sie studieren wollte. „Ich hab mich für vieles interessiert – Mathe, Bio, hatte Deutsch-Leistungskurs.“ Doch ein Gespräch mit einem begeisterten Bioinformatik-Studenten während einer Schülerakademie in den Sommerferien brachte dann die Entscheidung für die Bioinformatik.

„Viele denken beim Wort ‚Bioinformatik‘ an Reagenzgläser, doch man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man so gut wie gar nicht im Labor arbeitet“, erläutert Lara Schneider. Für das Studium sollte man auf jeden Fall Interesse an Mathematik mitbringen. „Die Anforderungen im ersten Semester sind hoch und etwas ganz anderes als in der Schule“, betont die junge Studentin. „Es kann passieren, dass man viele Stunden an einer Aufgabe sitzt, ohne eine Lösung zu finden. Das kann schon frustrieren.“ Geholfen habe ihr aber dabei die gute, fast „familiäre“ Atmosphäre in der Bioinformatik in Saarbrücken. „Die Studienanfänger werden dort von Tutoren und Übungsgruppenleitern intensiv betreut“, lobt Schneider die Studienbedingungen. „Gerade am Anfang sollte man sich Rat bei älteren Studierenden suchen, denn die wissen, wie es wirklich läuft.“

Neben den Grundlagen in Mathematik und Informatik stehen zu Beginn des Studiums die Biochemie und molekulare Biologie auf dem Stundenplan. Bioinformatik selbst kommt erst ab dem dritten Semester ins Programm. „Da wurde es spannend, weil es endlich das war, was ich studieren wollte“, sagt Lara Schneider schmunzelnd. Hier laufen schließlich die Fächer der ersten Semester zusammen, und man lernt beispielsweise, die mathematischen Rechenverfahren anzuwenden. Aber man muss kein Computerfreak sein, um Bioinformatik zu studieren: „Wir haben mit der Programmiersprache SML begonnen, die eigentlich keiner kannte. So hatten alle den gleichen Einstieg.“

Bald wird die Bioinformatik-Studentin ihren Bachelor-Abschluss in der Tasche haben. Den Master möchte sie gern noch dranhängen. Auch ein Auslandssemester in Schottland oder Schweden rangiert ganz oben auf ihrer Wunschliste. Eine Vorstellung, wie ihre Zukunft aussehen soll, hat die 21-jährige Studentin ebenfalls: „Ich will später nicht nur vor mich hin programmieren, sondern etwas Gutes für die Allgemeinheit tun, zum Beispiel in der Medikamentenentwicklung oder bei der Forschung zu Diagnoseverfahren für verschiedene Krankheiten.“ In Saarbrücken werde beispielsweise am HI-Virus und der Krebsfrüherkennung geforscht, ein mögliches Arbeitsfeld für Lara Schneider. Arbeit finden Bioinformatiker vor allem an Universitäten, in Forschungsinstituten, in Bioinformatik- und Biotech-Firmen sowie in Pharmaunternehmen. Zusätzlich steht Absolventen die Möglichkeit offen, wie andere Informatiker überall in der IT- oder Beraterbranche tätig zu werden.

 

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