Physik in drei Ländern studieren

Physik in drei Ländern studieren


Internationales Studium


Für Saar-Lor-Lux-Studiengang kommen Studenten aus ganz Deutschland
 
Leben und Studieren in drei Ländern und in zwei Sprachen – für ein Fach: Ines Weber ist seit 2005 im trinationalen Studiengang „Saar-Lor-Lux“ Physik der Saar-Uni eingeschrieben und hat den größten Teil ihrer bisherigen Studienzeit in Luxemburg und Frankreich verbracht.
 
Von Gerhild Sieber
 
Als die 23-jährige Ines Weber vor vier Jahren aus ihrer Heimatstadt bei Bremen nach Luxemburg zog, war das anfangs anstrengend, denn: „Alle Vorlesungen sind dort auf Französisch.“ Doch schon nach drei Monaten sei die Sprache überhaupt kein Problem mehr gewesen, erinnert sie sich. Auch an die Art des Unterrichts musste sich die Physik-Studentin erst gewöhnen, da er – ebenso wie in Frankreich – ziemlich verschult abläuft. Sehr genossen hat sie die Überschaubarkeit der Luxemburger Uni, die teilweise in einem ehemaligen Kloster untergebracht ist. „Schön war die gute Betreuung der kleinen Lerngruppen.“ Auch fachlich hat sie profitiert: „Uns wurde ein sehr fundiertes Mathewissen vermittelt. Davon zehre ich heute noch.“

Das dritte Jahr des Studiengangs, für den Studenten aus ganz Deutschland an die Saar-Uni kommen, verbrachte Ines Weber in Saarbrücken. „Hier studiert man viel selbständiger und verbringt weniger Zeit in Lehrveranstaltungen“, erzählt sie. Sie nutzte die Gelegenheit, um als wissenschaftliche Hilfskraft Erfahrungen zu sammeln. „Ein Semester lang habe ich mir am Fraunhofer Institut in St. Ingbert Forschung angeschaut, im nächsten Semester die theoretische Physik an der Uni bei Professor Santen.“ Danach traf sie die Entscheidung, sich in ihrer Diplomarbeit auf die theoretische Physik zu spezialisieren. Da kam der anschließende Aufenthalt in Nancy wie gerufen, denn: „Wir hatten sehr gute Vorlesungen in theoretischer Physik“.

Der Studienalltag erforderte eine erneute Umstellung, denn es wurde genau darauf geachtet, ob die Studenten regelmäßig zur Vorlesung erschienen. „Vom kulturellen Leben her gesehen hat mir das Jahr in Nancy am besten gefallen“, schwärmt Ines Weber. Bewusst entschied sie sich dazu, nicht mit ihren deutschen Studienkollegen zusammen zu wohnen, sondern in einem Wohnheim nur unter Franzosen. „Abends haben wir bei Baguette und Käse zusammengesessen oder gemeinsam Theater, Konzerte und Museen besucht.“

Seit Juli ist sie zurück in Saarbrücken und genießt das „freie Arbeiten“ an ihrer Diplomarbeit, die sie bis Mitte nächsten Jahres abschließen muss. Doch das Ausland lockt bereits wieder: Für Januar und Februar hat ihr Professor Santen einen Aufenthalt bei einer Professorin in Paris vermittelt. „Die Franzosen haben eine ganz andere Herangehensweise an die Forschung; sie sind analytischer“, sagt die Nachwuchswissenschaftlerin und freut sich darauf, wieder eine ganze Menge Neues lernen zu können.

 

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