Uni-Absolvent bringt Ordnung ins Chaos

Uni-Absolvent bringt Ordnung ins Chaos


Stefan Schüffler entwickelt Bewerber-Programme für große Unternehmen
 
Bei großen Firmen kommen jährlich oft Hunderte oder gar Tausende Bewerbungen auf die Schreibtische der Personaler. Damit die den Überblick behalten, schreibt Stefan Schüffler spezielle Computerprogramme.
 
Von Thorsten Mohr
 
Gemeinhin sagt man Informatikern nach, dass sie nichts dem Zufall überlassen. Sie planen, strukturieren, denken nach, bevor sie etwas tun. Dennoch spielte Kollege Zufall eine wichtige, ja zentrale Rolle im Leben von Stefan Schüffler. Der 29-jährige Diplom-Informatiker und Absolvent der Saar-Uni gründete im Jahr 2000 mit einem Kommilitonen die Firma softgarden. Die Software-Schmiede hat sich auf Bewerber-Programme spezialisiert. Große Unternehmen setzen diese ein, um der Datenflut Herr zu werden, welche Tausende Bewerber pro Jahr auslösen.

Zufall Nummer eins: Schüffler und sein Kollege Dominik Faber lernten sich Ende der 1990er Jahre in einem Tanzkurs kennen. Schüffler verkaufte damals nebenher Computer. Faber und er kamen ins Gespräch und entdeckten ihre gemeinsame Vorliebe für Platinen und Prozessoren. Kurz darauf gründeten sie ihre Firma, die sie neben dem Studium betrieben.

2001 haben sich die softgarden-Chefs entschlossen, den bisherigen Firmenschwerpunkt Webdesign aufzugeben und in die Softwareentwicklung einzusteigen. Hier kommt Zufall Nummer zwei ins Spiel. Ein Kunde wünschte sich ein Bewerber-Programm von softgarden. „Damals war das eine Einzellösung“, so Schüffler. Danach entschieden Schüffler und Faber: „Bewerber-Software machen wir jetzt ein Jahr lang ausschließlich.“

Aus einem Jahr sind bislang acht geworden. Zwischenzeitlich gehörten auch illustre Firmen wie der Telekommunikations-Anbieter O&-2; zum Kundenkreis. Auch dieser dicke Fisch war ein Zufallsfang. „Dominik hatte ein paar Powerpoint-Präsentationen über softgarden ins Netz gestellt, die ein Student für einen Vortrag verwendete. Dieser Vortrag landete abermals im Netz, ein O&-2;-Mitarbeiter hat den Vortrag gefunden. So wurde das Mobilfunk-Unternehmen auf uns aufmerksam“, erklärt Schüffler den wichtigen Zufall Nummer drei in seinem Leben.

Inzwischen hat die Firma zehn Mitarbeiter in Saarbrücken und Berlin. In der hiesigen Niederlassung arbeitet Schüffler als Technikchef an den verborgenen Problemen der softgarden-Programme. In der Bundeshauptstadt steht die Beratung der Kunden im Mittelpunkt.

Sein berufliches Know-how als Geschäftsführer hat Schüffler vor allem in der Praxis gelernt. Sein technisches Wissen kommt aus dem Studium. „Dort habe ich gelernt, hochkomplexe Software unter guter Anleitung zu planen und zu entwickeln“, sagt er. Auch heute noch pflegt er gute Kontakte zum Max-Planck-Institut für Informatik. „Es ist langfristig wichtig, Kontakte zur Wissenschaft zu haben, um zu wissen, was eine Software leisten kann“, sagt Schüffler über die beruflichen Vorteile dieser Kontakte.

Vielleicht ergibt sich für Stefan Schüffler über diese Verbindungen auch die Möglichkeit zu promovieren. Bisher habe es sich einfach nicht ergeben. Vielleicht kommt ihm ja wieder Kollege Zufall zu Hilfe.

 

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