„Präsidentin sein ist auch ein Hobby“

„Präsidentin sein ist auch ein Hobby“


Maria-Christina Scherzberg ist Präsidentin aller deutschen Pharmaziestudenten

Den Übergang von der Uni in die Apotheke verbessern und einheitliche Standards für das Fach Klinische Pharmazie vorantreiben, das sind die Ziele von Maria-Christina Scherzberg. Die 22-Jährige ist seit Mai Präsidentin des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden. In ihrem neuen Amt hat sie viel vor.

Von Irina Urig


Jeden Tag acht Stunden arbeiten und danach die Freizeit genießen, kann sich Maria-Christina Scherzberg überhaupt nicht vorstellen. Sie lernt nicht nur für ihr zweites Staatsexamen im Fach Pharmazie, sondern engagiert sich noch zusätzlich als Präsidentin im Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland. Als Vereinigung aller Pharmazie-Fachschaften vertritt der Verband bundesweit die Interessen aller Pharmaziestudenten. „Wir treffen uns regelmäßig, um Ideen und Anregungen für das Pharmaziestudium zu entwickeln. Außerdem sind wir Ansprechpartner, wenn jemand im Studium Probleme hat“, sagt die neue Präsidentin.

Verbessern möchte sie vor allem den Übergang von der Uni in die Apotheke im praktischen Jahr zwischen dem zweiten und dritten Staatsexamen. „Der Unterschied zwischen den Vorlesungen und der Situation in der Apotheke ist schon sehr groß. Zum Beispiel muss man in der Apotheke ja auch Kunden bedienen. Wir wollen die Studenten besser auf diese Situationen vorbereiten“, sagt Scherzberg. Ein weiteres Anliegen ist ihr das Fach Klinische Pharmazie, das im Jahr 2001 eingeführt wurde und immer noch als relativ neues Fach gilt. „Bisher konnten sich erst wenige Wissenschaftler habilitieren, deshalb haben noch nicht alle Unis einen Professor für Klinische Pharmazie. In Saarbrücken soll es aber bald eine entsprechende Juniorprofessur geben“, sagt die Studentin.

An der Saar-Uni fühlt sich Maria-Christina Scherzberg sehr wohl. Ihre Familie war von Münster ins Saarland gezogen, als sie 16 Jahre alt war. „Hier sind die Lerngruppen klein, die Wege kurz und die Situation in der Pharmazie ist sehr familiär“, sagt Scherzberg. Im Sommersemester 2010 waren insgesamt 222 Studenten eingeschrieben, die ein Staatsexamen ablegen möchten. Laut dem Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) gehört die Pharmazie an der Saar-Uni zu den fünf forschungsstärksten Standorten in Deutschland.

Studium und Vorstands-Tätigkeit machen Maria-Christina Scherzberg großen Spaß, schon immer fand sie Fächer wie Mathe und Bio interessanter als Sprach- oder Geisteswissenschaften. Als sie in der 11. Klasse war, ging es im Biologieunterricht darum, wie das Pfeilgift der Indianer wirkt. „Da wurde mein Interesse an der Pharmazie geweckt. Hier muss man sich nicht festlegen, welche Naturwissenschaft man am liebsten mag, denn man lernt die Grundlagen aller wichtigen naturwissenschaftlichen und medizinischen Fächer. Dazu kommen Herstellungstechniken wie Salben rühren und Kapseln füllen. Im Hauptstudium steht dann mehr die Entwicklung von Arzneimitteln auf dem Stundenplan“, fasst die Pharmaziestudentin zusammen.

Ein gutes Zeitmanagement braucht sie, um ihr Studium und ihre Gremientätigkeit unter einen Hut zu bringen. „Ich beantworte jeden Tag bis zu eineinhalb Stunden Mails, um die Arbeit im Bundesverband zu koordinieren und Veranstaltungen zu planen. Allein das Pharmaziestudium ist schon sehr zeitintensiv, da bin ich es gewohnt, Freizeit zu opfern. Aber meine Arbeit für den Verband ist ja auch Freizeit und macht Spaß“, sagt die 22-Jährige. Drei Semester lang will sie ihr neues Amt ausüben, so lange, bis sie mit dem praktischen Jahr fertig ist. Danach weiß sie auch schon, was sie mit ihrer Zeit anfangen möchte: „Erst einmal meine Staatsexamina bestehen und danach promovieren.“

 

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