Keine Angst vor dem Wettbewerb

Keine Angst vor dem Wettbewerb

Doktorandin Nora Standke ist in internationalen Jurawettbewerben erfolgreich und macht so auf sich aufmerksam

Sie kam eigens für das Studium des französischen und deutschen Rechts ins Saarland, studierte ein Jahr lang in Schottland, machte einen Master-Abschluss am Europa-Institut und schreibt derzeit an ihrer Doktorarbeit: Julia Nora Standke hat alle Möglichkeiten, die ein Studium bietet, ausgeschöpft und dabei auch Wettbewerbssituationen nicht gescheut. Erst kürzlich gewann sie den zweiten Platz bei einem bundesweiten Wettbewerb für Juraabsolventen.


von Gerhild Sieber

Nach dem Plädoyer, das Julia Nora Standke in Amsterdam vor einer dreiköpfigen Richter-Jury hielt, fiel die Anspannung von ihr ab: Sie hatte die letzte Runde des BestGraduates Law Game 2011 hinter sich gebracht. Und als kurz darauf die Sieger des bundesweiten Jura-Wettbewerbs bekannt gegeben wurden, war die Freude groß. Sie hatte es auf Platz zwei geschafft und zudem 900 Euro gewonnen. Der Wettbewerb gilt als Rekrutierungsevent für Top-Absolventen, die an einer Reihe von Rechtsgesprächen, Fallbearbeitungen und Bewerbergesprächen teilnehmen.

Für die Saarbrücker Jura-Absolventin, die aus Lüdenscheid stammt, ist es nichts Neues, sich einer solchen Wettbewerbssituation zu stellen. „Natürlich kostet es mich immer wieder Überwindung. Aber hinterher bin ich stolz auf mich“, meint sie lächelnd. Schon 2005, damals hatte sie gerade einmal zwei Semester sowohl deutsches als auch französisches Recht an der Saar-Uni studiert, bewarb sie sich erfolgreich für ein Stipendium der Rotary-Foundation für ein Auslandsjahr. Das verbrachte sie im fünften und sechsten Semester über das Erasmus-Programm im schottischen Edinburgh. Geldsorgen hatte sie also keine, denn wer über Erasmus im Ausland studiert, zahlt keine Studiengebühren.

Auf keinen Fall möchte die 27-Jährige die Erfahrungen in der Fremde missen: „Man ist ganz auf sich selbst gestellt und kommt trotzdem zurecht und fühlt sich bald heimisch. Das macht einen unglaublich stark“, erzählt sie. Außerdem habe sie wichtige Rechtsgebiete aus einer ganz anderen Perspektive kennengelernt.

Zurück aus Schottland, machte Julia Nora Standke zwei Praktika – eines davon, vermittelt vom Frankreichzentrum, im Honorarkonsulat von Rennes. Dann folgten zwei weitere Semester im deutschen Recht in Saarbrücken. Während dieser Zeit hat sie auch ein freiwilliges Zusatzangebot der Uni genutzt und alle vier Kurse der „Schlüsselqualifikationen für Juristen“ absolviert. „Das war toll. Man übt, sicher und kompetent vor einer Zuhörerschaft aufzutreten und zu sprechen. Das hat mir sicher auch für Amsterdam viel gebracht.“ Parallel dazu besuchte die Juristin erste Kurse des Studiengangs „Europäische Integration“ am Europa-Institut: „Die Dozenten dort sind renommierte Juristen, die in der Praxis schon viel bewegt haben. Das ist unglaublich beeindruckend.“

Nach dem ersten juristischen Staatsexamen im Juli vergangenen Jahres erhielt Julia Nora Standke bereits im November den Master-Grad – nach Abgabe ihrer Master-Arbeit über den rechtlichen Status von Kindersoldaten – und startete ins Referendariat. Zurzeit ist sie davon für ein Jahr beurlaubt, um ihre Dissertation zu schreiben, die sie innerhalb eines Jahres schaffen will. Unterstützt wird sie dabei durch ein Stipendium der Graduiertenförderung der Saar-Uni. „Die Uni hält so viele Angebote bereit, die einen fachlich, aber auch persönlich weiterbringen. Viele wissen gar nicht, was es für tolle Möglichkeiten gibt. Man muss sich nur informieren.”

Bei all dem gönnt sich die junge Wissenschaftlerin auch genügend privaten Freiraum: „Ich brauche meinen Sport und Zeit für meine Familie und Freunde, denn Ausgleich ist wichtig“, sagt sie und lächelt.

„Die Uni hält so viele Angebote bereit, die einen fachlich, aber auch persönlich weiterbringen. Viele wissen gar nicht, was es für tolle Möglichkeiten gibt.“

Doktorandin Nora Standke

 

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