Wissenschaftler der Universität des Saarlandes wollen mit Kupfer Bakterien töten

Wissenschaftler der Universität des Saarlandes wollen mit Kupfer Bakterien töten


Auf poliertem Kupfer sterben Bakterien nach kurzer Zeit ab. Diese Wirkung ist seit längerem bekannt und könnte helfen, gefährliche Infektionen zu stoppen. Doch reines Kupfer bildet auf der Oberfläche eine grünliche Schicht, die so genannte Patina, mit der die antibakterielle Wirkung verloren geht. Saarbrücker Materialforscher wollen jetzt Kupfer- Werkstoffe entwickeln, die diesen Nachteil überwinden.

In Krankenhäusern könnten kupferhaltige Materialien zum Einsatz kommen, um zum Beispiel Lichtschalter oder Türgriffe zu beschichten. „Dazu muss man aber noch genauer erforschen, auf welche Weise Kupfer die Bakterien unschädlich macht und wie man diese Wirkung langfristig erhalten kann“, erläutert Frank Mücklich, Professor für Funktionswerkstoffe der Saar-Uni und Direktor des Steinbeis-Zentrums für Werkstofftechnik. Um Materialoberflächen zu verändern, setzt sein Team gebündelte Laserstrahlen ein. „Das Laserlicht wirkt mit extremer Hitze sehr punktuell auf die Oberfläche ein. Wir können auf einem Zehntel Haaresbreite praktisch alle Metalle schmelzen“, sagt der Materialwissenschaftler, der gemeinsam mit Mikrobiologen forscht. Wie von einer solchen Zusammenarbeit auch die Medizin profitieren kann, erläutert Michael Hans bei einem Vortrag am Tag der offenen Tür der Saar-Uni. Der Doktorand zeigt, wie man nicht nur Kupfer- Oberflächen, sondern auch medizinische Implantate mit Lasern behandeln könnte, damit sich Körperzellen besser ansiedeln.

Weitere Materialforscher werden erklären, wie ein Rasterelektronenmikroskop funktioniert und wie man vorhersehen kann, dass Werkstoffe versagen. Im Workshop „Faserverbundwerkstoffe“ können Besucher selbst neue Materialien herstellen. Am Tag der offenen Tür präsentieren sich auch das Fraunhofer-Institut für zerstörungsfreie Prüfverfahren, das Leibniz-Institut für neue Materialien und das Steinbeis-Zentrum für Werkstofftechnik. mey

Kontakt

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Campus Saarbrücken
Gebäude A2 3, Raum 2.01
66123 Saarbrücken
Tel.: 0681 302-2601
presse(at)uni-saarland.de

Web-Magazin "campus"

Reportagen, Interviews und Servicethemen rund um die Universität