Revolution im Kleinen

Revolution im Kleinen


Internetfähige Telefone wie das iPhone mischen den Einzelhandel auf – Ein Doktorand der Saar-Uni erklärt den so genannten M-Commerce am Tag der offenen Tür

VON THORSTEN MOHR

Eine Revolution jagt die nächste. In den 80er Jahren eroberte der Heimcomputer die Welt. Als es genug Computer gab, startete in den 90ern das Internet seinen Siegeszug. Nun schicken sich Smartphones an, die klobigen Rechenmaschinen von einst zu ersetzen. Zumindest für den privaten Gebrauch ist das „intelligente Telefon“ inzwischen ein brauchbarer Ersatz für die stationären Rechner zu Hause.

Auch immer mehr Einzelhändler nutzen das Smartphone als Vertriebsweg. Dass ein Kunde zum Beispiel an einem Geschäft vorbeischlendert und ihm dazu passend die Sonderangebote direkt auf sein Handy geschickt werden, firmiert längst nicht mehr unter dem Etikett „Zukunftsmusik“. Auch einen Preisvergleich direkt übers Smartphone zu starten und das günstigste Angebot auch gleich mit dem Telefon zu bestellen, ist kein Problem mehr. Im Jahr 2010 wurden in Deutschland auf diesem Weg schon Waren im Wert von fast einer halben Milliarde Euro verkauft.

Wirtschaftswissenschaftler haben für den Online-Handel, der über mobile Endgeräte wie Smartphones abgewickelt wird, den Begriff M-Commerce geprägt. „Der Trend geht weg vom klassischen stationären PC hin zum Anytime- anywhere-Shopping“, erklärt Sebastian Rittinger, also zum Einkaufen zu jeder Zeit an einem beliebigen Ort. Der 29-jährige Diplomkaufmann promoviert derzeit am Saarbrücker Institut für Handel und Internationales Marketing von Professor Joachim Zentes und wird das Thema M-Commerce am Tag der offenen Tür vorstellen.

„Der Vorteil liegt ganz klar im Bequemlichkeitsaspekt“, erklärt Rittinger. Kunden müssen nicht umständlich erst wieder nach Hause gehen und dort am Rechner einen Preisvergleich starten, wenn sie ein interessantes Produkt beim Stadtbummel entdeckt haben.

Für die Händler, die solche Dienste anbieten, liegt der Mehrwert unter anderem in einem Imagegewinn. „Der Händler sagt damit den Kunden: ‚Schaut her, ich bin auf der Höhe der Zeit’“, erklärt Rittinger. Vor allem im Kampf um neue – das heißt meist junge – Zielgruppen kann ein solches Angebot entscheidend für den Erfolg einer Firma sein.

Händler ziehen einen weiteren Vorteil aus solchen Diensten. „Kunden müssen sich in der Regel registrieren“, erläutert Rittinger. Damit kann der Händler genau nachvollziehen, was ein Konsument zu einem bestimmten Zeitpunkt wo gekauft hat. Gerade jüngere Zielgruppen sind zunehmend bereit, das in Kauf zu nehmen. Dementsprechend groß sehen Fachleute wie Rittinger das Potenzial des M-Commerce: In drei Jahren soll sich der Umsatz über den Handy-Handel versechsfachen.

Der Vortrag beginnt um 10 Uhr in Gebäude A5 4, Raum 2.06.

 

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