Schlaue Tafeln alleine machen Schüler nicht automatisch schlau

Schlaue Tafeln alleine machen Schüler nicht automatisch schlau


An digitalen Tafeln können Lehrer mathematische Formeln schnell in Schaubilder und Kurven verwandeln. Per Knopfdruck können die Schüler dann erkennen, welche praktischen Probleme durch mathematische Gleichungen gelöst werden. „Es reicht aber nicht aus, nur eine digitale Tafel ins Klassenzimmer zu hängen. Der Lehrer muss ein pädagogisches Konzept haben, wie er die technischen Mittel in den Unterricht und die Teamarbeit einbindet“, sagt Armin Weinberger, der seit einem Jahr die Professur für Bildungstechnologie und Wissensmanagement an der Saar-Uni innehat.

Ab Herbst wird er für Studenten das neue Master-Programm „Educational Technology“ anbieten, das Pädagogik, Psychologie und Informatik miteinander verbindet. In diesen oder ähnlichen Fächern sollten die Bewerber auch einen Bachelor-Abschluss vorweisen.

"In den USA gibt es bereits 800 solcher Studiengänge, in Deutschland ist es erst eine Handvoll. Da besteht noch viel Nachholbedarf“, meint Weinberger. Der Studiengang wird in deutscher und englischer Sprache gelehrt und soll auch internationale Studenten anlocken. Experten für Bildungstechnologie sind heute in vielen Unternehmen, Verbänden oder auch in Museen und Bibliotheken gefragt. „Sie entwickeln zum Beispiel neue Lernumgebungen, unterstützen die Personalplanung oder helfen, große Wissensdatenbanken zu verwalten“, erklärt der Forscher.

Bisher fehlten dort häufig Experten, die den technischen Hintergrund verstehen, aber auch über pädagogische Fähigkeiten verfügen. „Für die Akzeptanz der neuen Medien ist es außerdem wichtig, dass man über Kenntnisse der Psychologie verfügt. Denn alle technischen Finessen helfen nichts, wenn der Nutzer damit nicht klar kommt“, meint Weinberger.

Das Saarland habe kreative Softwarefirmen und eine aufgeschlossene Bildungslandschaft, so der Wissenschaftler. Hier sieht er ideale Möglichkeiten, um mit neuen Bildungstechnologien viel zu bewegen. Deshalb möchte er gerne mit verschiedenen Schulen und dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien sowie unterschiedlichen saarländischen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen zusammenarbeiten. mey

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